Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die XIV. Frag. des vorigen Weibs beförderlich gewesen? Wanndas vorige Weib der Ehebrecherin verzigen/ und den Mann gebetten/ dieselbe/ nach ihren Tode zu nemmen/ so erlangt Er desto eher die Erlaubnus/ wie p. 121. der Autor deßen exempel hat/ und sagt/ daß Theils hierinn einer andern Mainung seyn; Er auch selber darfür halte/ daß solches nur/ aus sonderbarer dispensation, geschehen kön- ne; obwol Theils des Davids exempel anziehen/ daß Er die Bathsebam/ mit der Er den Ehebruch begangen/ nach ihres Manns Uriae todt/ zum Weibe genommen/ welche Ehe auch der Prophet Nathan nicht zertrent/ wiewol Er den König hart deßwegen gestrafft habe. 3. Handelt Er/ in der Dritten Frag/ gar weit- und E ij
Die XIV. Frag. des vorigen Weibs befoͤrderlich geweſen? Wanndas vorige Weib der Ehebrecherin verzigen/ und den Mann gebetten/ dieſelbe/ nach ihren Tode zu nemmen/ ſo erlangt Er deſto eher die Erlaubnus/ wie p. 121. der Autor deßen exempel hat/ und ſagt/ daß Theils hierinn einer andern Mainung ſeyn; Er auch ſelber darfuͤr halte/ daß ſolches nur/ aus ſonderbarer diſpenſation, geſchehen koͤn- ne; obwol Theils des Davids exempel anziehen/ daß Er die Bathſebam/ mit der Er den Ehebruch begangen/ nach ihres Manns Uriæ todt/ zum Weibe genommen/ welche Ehe auch der Prophet Nathan nicht zertrent/ wiewol Er den Koͤnig hart deßwegen geſtrafft habe. 3. Handelt Er/ in der Dritten Frag/ gar weit- und E ij
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Die XIV. Frag.
des vorigen Weibs befoͤrderlich geweſen? Wann
das vorige Weib der Ehebrecherin verzigen/ und
den Mann gebetten/ dieſelbe/ nach ihren Tode zu
nemmen/ ſo erlangt Er deſto eher die Erlaubnus/
wie p. 121. der Autor deßen exempel hat/ und
ſagt/ daß Theils hierinn einer andern Mainung
ſeyn; Er auch ſelber darfuͤr halte/ daß ſolches
nur/ aus ſonderbarer diſpenſation, geſchehen koͤn-
ne; obwol Theils des Davids exempel anziehen/
daß Er die Bathſebam/ mit der Er den Ehebruch
begangen/ nach ihres Manns Uriæ todt/ zum
Weibe genommen/ welche Ehe auch der Prophet
Nathan nicht zertrent/ wiewol Er den Koͤnig
hart deßwegen geſtrafft habe.
3. Handelt Er/ in der Dritten Frag/ gar weit-
laͤuffig/ ob/ und wie die Kinder/ ſo außer der Ehe er-
zeugt/ zu ehren gebracht/ oder den Ehelichen gleich
gemacht werden? Und gehet der Jnhalt kurtz da-
hin/ daß ſolche/ auch die im Ehebruch erzeugte Kin-
der/ durch folgende eheliche Trauung/ wann auch
dieſelbe erſt auff dem Todtbett/ und kurtz vor dem
Abſcheiden aus dieſer Welt/ geſchehen ſolte/ legiti-
mirt/ und fuͤr ehrlich gehalten werden/ als wann
Sie im Eheſtand erzeugt wor den weren. Darum
die Kirchen diener Jhnen nicht entgegen ſeyn laßen
ſollen/ ſolche Leut/ auff begeren/ zu copulieren/ ja
ſie ſollen junge Geſellen/ die etwan Weibsperſonen
geſchwaͤngert/ er mahnen/ dieſelbe zu ehelichen/
und
E ij
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