Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die VI. Frag. beysein ainiger Menschen/ täuffet/ bezüchtigenwollen; da doch die Widertäuffer nicht einer sol- chen/ sondern einer offentlich/ von den Kirchen die- nern/ in beysein der beruffenen Zeugen/ verrichten Tauff/ ihren Widertauff entgegen setzen/ und etn ordenlich getaufftes Kind wider tauffen. Die VI. Frag. Wie pflegt man es mit den Fün- del-Kinderu zu halten? und solle man auch die Mißgeburten tauffen? JN unsern Kirchen pfleget har- B 4
Die VI. Frag. beyſein ainiger Menſchen/ taͤuffet/ bezuͤchtigenwollen; da doch die Widertaͤuffer nicht einer ſol- chen/ ſondern einer offentlich/ von den Kirchen die- nern/ in beyſein der beruffenen Zeugen/ verrichten Tauff/ ihren Widertauff entgegen ſetzen/ und etn ordenlich getaufftes Kind wider tauffen. Die VI. Frag. Wie pflegt man es mit den Fuͤn- del-Kinderu zu halten? und ſolle man auch die Mißgeburten tauffen? JN unſern Kirchen pfleget har- B 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0047" n="23"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">VI.</hi></hi> Frag.</hi></fw><lb/> beyſein ainiger Menſchen/ taͤuffet/ bezuͤchtigen<lb/> wollen; da doch die Widertaͤuffer nicht einer ſol-<lb/> chen/ ſondern einer offentlich/ von den Kirchen die-<lb/> nern/ in beyſein der beruffenen Zeugen/ verrichten<lb/> Tauff/ ihren Widertauff entgegen ſetzen/ und etn<lb/> ordenlich getaufftes Kind wider tauffen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">VI.</hi></hi> Frag.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Wie pflegt man es mit den Fuͤn-<lb/> del-Kinderu zu halten? und ſolle man<lb/> auch die Mißgeburten<lb/> tauffen?</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">J</hi><hi rendition="#b">N unſern Kirchen pfleget</hi><lb/> man die Fuͤndel-Kinder (von welchen<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Nicol. Henel. in Otio VVratisl. c.</hi></hi> 30. P.<lb/> H. G. O. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C. V. art. art.</hi></hi> 132. zu leſen) zu tauffen/<lb/> wann gleich ein Zedel dabey liget/ daß Sie getauft<lb/> ſeyen/ aber kein Ort/ wo/ uñ von weme/ und in weſ-<lb/> ſen beyſein es geſchehen/ dabey ſtehet/ damit man/<lb/> ob deme alſo/ nachfragen koͤnte. Da von D. Luther<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">tom. 8. Jen. f.</hi></hi> 45. alſo ſchreibet. Wenn man irgend<lb/> ein Kind auff der Gaßen/ oder ſonſt an einem<lb/> Ort findet/ und nicht weis/ wem es zugehoͤrig/ ob<lb/> es getauft ſey/ oder nicht/ wenn es ſchon getaufft<lb/> were; doch/ dieweil kein oͤffentlich Zeugnis fuͤr-<lb/> handen/ ſoll mans noch einmal in der Kirchen laſ-<lb/> ſen teuffen/ und mag ſolche Tauff fuͤr keine Wi-<lb/> dertauffe geachtet werden. Denn die Widerteuf-<lb/> fer fechten allein an die oͤffentliche Kinder-<lb/> tauff/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&c.</hi></hi> Und dieſer Mainung iſt auch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D. Ger-</hi></hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B</hi></hi> 4</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">har-</hi></hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [23/0047]
Die VI. Frag.
beyſein ainiger Menſchen/ taͤuffet/ bezuͤchtigen
wollen; da doch die Widertaͤuffer nicht einer ſol-
chen/ ſondern einer offentlich/ von den Kirchen die-
nern/ in beyſein der beruffenen Zeugen/ verrichten
Tauff/ ihren Widertauff entgegen ſetzen/ und etn
ordenlich getaufftes Kind wider tauffen.
Die VI. Frag.
Wie pflegt man es mit den Fuͤn-
del-Kinderu zu halten? und ſolle man
auch die Mißgeburten
tauffen?
JN unſern Kirchen pfleget
man die Fuͤndel-Kinder (von welchen
Nicol. Henel. in Otio VVratisl. c. 30. P.
H. G. O. C. V. art. art. 132. zu leſen) zu tauffen/
wann gleich ein Zedel dabey liget/ daß Sie getauft
ſeyen/ aber kein Ort/ wo/ uñ von weme/ und in weſ-
ſen beyſein es geſchehen/ dabey ſtehet/ damit man/
ob deme alſo/ nachfragen koͤnte. Da von D. Luther
tom. 8. Jen. f. 45. alſo ſchreibet. Wenn man irgend
ein Kind auff der Gaßen/ oder ſonſt an einem
Ort findet/ und nicht weis/ wem es zugehoͤrig/ ob
es getauft ſey/ oder nicht/ wenn es ſchon getaufft
were; doch/ dieweil kein oͤffentlich Zeugnis fuͤr-
handen/ ſoll mans noch einmal in der Kirchen laſ-
ſen teuffen/ und mag ſolche Tauff fuͤr keine Wi-
dertauffe geachtet werden. Denn die Widerteuf-
fer fechten allein an die oͤffentliche Kinder-
tauff/ &c. Und dieſer Mainung iſt auch D. Ger-
har-
B 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/47 |
Zitationshilfe: | Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/47>, abgerufen am 26.07.2024. |