Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die 89. Frag/ des 3. Hundert. MAn mueß alhie einen Un- rer E e iiij
Die 89. Frag/ des 3. Hundert. MAn mueß alhie einen Un- rer E e iiij
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Die 89. Frag/ des 3. Hundert.
MAn mueß alhie einen Un-
terſcheid machen. 1. unter den Men-
ſchen/ oder Perſonen. Dann man zwo
Ordnungen der Weiſen fuͤndet/ deren die eine ge-
weſen/ ſo einen gemeinen Stand beſtelt/ und ge-
macht/ und/ mit Geſaͤtzen verwahret: Die Ande-
re aber/ ſo weit von der Burgerlichen Unruhe/
und Verachtung des Jrꝛdiſchen/ fuͤr ſich/ oder
Jhnen/ gelebt/ und das Himmliſche betrachtet ha-
ben. Und dieſen iſt billich das einſame Leben lieber/
oder/ wann Sie ie mit Leuten umgehen muͤeßen/
ſo begehren ſie nur mit Gelehrten/ und Verſtaͤn-
digen umzugehen/ und achten ſich keines Weltli-
chen Anſehens/ Prachts/ und dergleichen. 2. Un-
ter eines ieden Beruff/ und Amt/ ſo entweder of-
fentlich/ oder einzelicht/ und beſonders. Offentliche
Aembter koͤnnen nicht wol ohne Leute verrichtet
werden; ein andere geſtalt aber hat es mit dem ein-
zelichten Beruff/ welcher in einem einſamen Leben/
ſo von den Poeten inſonderheit gelobet wird/ beſte-
hen kan: gleichwol nicht gantz/ auch nicht allezeit;
ſondern man mueß auch mit Leuten umgehen/ wie-
wol es mit wenigern/ und beßerern geſchehen kan.
Sihe Stephanum Guazzum de Civili Converſa-
tione lib. 1. p. 7. ſeqq. was Er von dem Einſamen
Leben helt/ und wil/ daß man mit Leuten/ aber
Frommen/ Gemeinſchafft haben ſolle. Aber! wo
finden Sie ſich allezeit? Daher man auch Ande-
rer
E e iiij
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