Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die 88. Frag/ des 3. Hundert. Anfüllen nicht verhindert werde; in maßen manExempel hat/ so geschehen ist. Von deme/ so Einem vorgelegt wird/ solle Ei- Das Tischtüchlein/ oder Serviette/ soll man Was vor Einem in der Schüßel ligt/ soll er 14.
Die 88. Frag/ des 3. Hundert. Anfuͤllen nicht verhindert werde; in maßen manExempel hat/ ſo geſchehen iſt. Von deme/ ſo Einem vorgelegt wird/ ſolle Ei- Das Tiſchtuͤchlein/ oder Serviette/ ſoll man Was vor Einem in der Schuͤßel ligt/ ſoll er 14.
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Die 88. Frag/ des 3. Hundert.
Anfuͤllen nicht verhindert werde; in maßen man
Exempel hat/ ſo geſchehen iſt.
Von deme/ ſo Einem vorgelegt wird/ ſolle Ei-
ner nicht alles behalten/ ſondern ſeinem Beyſitzer
etwas davon mittheilen; oder wol gar erſtlich mit
dem Teller das vorgelegte gantz uͤberreichen; wel-
ches man fuͤr ein Ehr helt; zumal es auch zur Ge-
ſundheit dienet/ wann man ſich mit Speiſen nicht
uͤberladet. Dann man ſolle eßen/ daß man lebe;
und nicht leben/ daß man eße. Sintemal/ durch
vil Eßen/ der Kopf/ und der Magen/ nicht allein
beſchweret/ und die Geſundheit verderbet; ſondern
auch der Verſtand/ und Sinnreicheit/ geſchwaͤchet
wird.
Das Tiſchtuͤchlein/ oder Serviette/ ſoll man
mit dem Bier/ oder Wein/ nicht benetzen; auch
das Wammes mit ſolchen nicht beſudlen; oder
das Kien/ und Bart/ unſauber machen; deßglei-
chen die Haͤnde damit nicht beſudlen; ſondern den
Mund/ und die Haͤnde/ mit eim Tuͤchlein oft ſaͤu-
bern/ oder wiſchen; auch/ im zerſchneiden/ und in
die Schuͤßel langen/ ſich nicht lang ſaumen.
Was vor Einem in der Schuͤßel ligt/ ſoll er
nemmen/ nicht nach einem beßern Bißlein greif-
fen/ und Andern am Tiſch vor dem Maul hin-
wegg nemmen; auch wañ ſein Nachbar die Hand
in der Schuͤßel hat/ ſoll Er nicht zugleich in die
Schuͤßel langen. Vor diſer Zeit war der Brauch/
in der Communität zu Wittenberg/ daß/ ob gleich
14.
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