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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 41. Frag/ des 3. Hundert.
oder kan deßwegen verklagt/ und darzue angehal-
ten werden/ conclus. 27. wie gemelter D. Cotta di-
ses/ was oben gesagt/ mit Rechts gründen aus-
fündig machet/ benebens aber auch theils Rechts-
gelehrte/ so ihme in einem/ oder dem andern zu wi-
der seyn/ anziehet. Wolgedachter Herr Abele cas.
82. & 83. meldet also: Zween verlieren Gelt/
versprechen dem Finder guete Verehrung/ wollen
aber hernach mehr haben/ und schweret Einer un-
ter Jhnen noch einen Ayd darzue/ daß nicht nur
8. sondern 9. hundert gülden/ in dem Sack gewe-
sen: daher/ vor Gericht/ dem Finder/ das Ge-
fundene Gelt zugesprochen worden; wiewol der
Ersie/ als Er sein Unrecht bekante/ und dem Fin-
der das Versprochene gegeben/ das Seinige wider
bekam. Der auch p. 207. seqq. die Frag erörtert/
wann man nicht weist/ weme das Gefundene ge-
hörig/ Ob der Finder solches mit gutem Gewißen
behalten/ oder zu milden Sachen verwenden sol-
le? und sagt/ möge es von Rechtswegen/ oder de
jure,
wol behalten/ doch es gottseliger seye/ wans
den Armen gegeben werde.

Von den Gottes gelehrten wird dieser Rath
gegeben/ wann Einer etwas finde/ soll er solches
dem jenigen/ dem es zueständig/ wider geben: ken-
net/ oder weist er ihn nicht/ soll er das Gefundene
so lang in seinem Hause behalten/ bis darnach ge-
fragt wird/ oder soll solches offentlich verkündigen
laßen/ oder bey der Obrigkeit hinderlegen. Sihe

das
M iij

Die 41. Frag/ des 3. Hundert.
oder kan deßwegen verklagt/ und darzue angehal-
ten werden/ conclus. 27. wie gemelter D. Cotta di-
ſes/ was oben geſagt/ mit Rechts gruͤnden aus-
fuͤndig machet/ benebens aber auch theils Rechts-
gelehrte/ ſo ihme in einem/ oder dem andern zu wi-
der ſeyn/ anziehet. Wolgedachter Herr Abele cas.
82. & 83. meldet alſo: Zween verlieren Gelt/
verſprechen dem Finder guete Verehrung/ wollen
aber hernach mehr haben/ und ſchweret Einer un-
ter Jhnen noch einen Ayd darzue/ daß nicht nur
8. ſondern 9. hundert guͤlden/ in dem Sack gewe-
ſen: daher/ vor Gericht/ dem Finder/ das Ge-
fundene Gelt zugeſprochen worden; wiewol der
Erſie/ als Er ſein Unrecht bekante/ und dem Fin-
der das Verſprochene gegeben/ das Seinige wider
bekam. Der auch p. 207. ſeqq. die Frag eroͤrtert/
wann man nicht weiſt/ weme das Gefundene ge-
hoͤrig/ Ob der Finder ſolches mit gutem Gewißen
behalten/ oder zu milden Sachen verwenden ſol-
le? und ſagt/ moͤge es von Rechtswegen/ oder de
jure,
wol behalten/ doch es gottſeliger ſeye/ wans
den Armen gegeben werde.

Von den Gottes gelehrten wird dieſer Rath
gegeben/ wann Einer etwas finde/ ſoll er ſolches
dem jenigen/ dem es zueſtaͤndig/ wider geben: ken-
net/ oder weiſt er ihn nicht/ ſoll er das Gefundene
ſo lang in ſeinem Hauſe behalten/ bis darnach ge-
fragt wird/ oder ſoll ſolches offentlich verkuͤndigen
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das
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[181/0205] Die 41. Frag/ des 3. Hundert. oder kan deßwegen verklagt/ und darzue angehal- ten werden/ conclus. 27. wie gemelter D. Cotta di- ſes/ was oben geſagt/ mit Rechts gruͤnden aus- fuͤndig machet/ benebens aber auch theils Rechts- gelehrte/ ſo ihme in einem/ oder dem andern zu wi- der ſeyn/ anziehet. Wolgedachter Herr Abele cas. 82. & 83. meldet alſo: Zween verlieren Gelt/ verſprechen dem Finder guete Verehrung/ wollen aber hernach mehr haben/ und ſchweret Einer un- ter Jhnen noch einen Ayd darzue/ daß nicht nur 8. ſondern 9. hundert guͤlden/ in dem Sack gewe- ſen: daher/ vor Gericht/ dem Finder/ das Ge- fundene Gelt zugeſprochen worden; wiewol der Erſie/ als Er ſein Unrecht bekante/ und dem Fin- der das Verſprochene gegeben/ das Seinige wider bekam. Der auch p. 207. ſeqq. die Frag eroͤrtert/ wann man nicht weiſt/ weme das Gefundene ge- hoͤrig/ Ob der Finder ſolches mit gutem Gewißen behalten/ oder zu milden Sachen verwenden ſol- le? und ſagt/ moͤge es von Rechtswegen/ oder de jure, wol behalten/ doch es gottſeliger ſeye/ wans den Armen gegeben werde. Von den Gottes gelehrten wird dieſer Rath gegeben/ wann Einer etwas finde/ ſoll er ſolches dem jenigen/ dem es zueſtaͤndig/ wider geben: ken- net/ oder weiſt er ihn nicht/ ſoll er das Gefundene ſo lang in ſeinem Hauſe behalten/ bis darnach ge- fragt wird/ oder ſoll ſolches offentlich verkuͤndigen laßen/ oder bey der Obrigkeit hinderlegen. Sihe das M iij

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/205>, abgerufen am 25.04.2024.