Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Die 25. Frag/ des 3. Hundert.
überflüßiges/ an die Geistliche Personen sollen
kommen laßen; wie davon/ unter Andern/ auch
Andreas Seifardus, beeder Rechten Doctor/ in ei-
ner Rede An. 1607. zu Wittenberg in 4. gedruckt/
zu lesen ist.

Die XXV. Frag.
Solle man Jedermann begra-
ben? und ist es erlaubt et-
was deßwegen zu
begehren?

ES sagt GOtt der Herr
zum Adam/ im 1. Buch Mosis am 3.
v. 19. Du bist Erden/ und solt zu Erden
werden. Jm Prediger Salomo/ am 12/ v. 7. ste-
het: Der Staub mus wider zu der Erden kom-
men/ wie er gewesen ist. Jm gemelten 1. Buch Mo-
sis C. 15. v. 15. spricht Gott zu Abram: Du solt
fahren zu deinen Vättern mit frieden/ und in gu-
tem Alter begraben werden. Wie nun den from-
men ein ehrliche Begräbnis eine Belohnung der
Gottseeligkeit: also ist eine unehrliche Begräb-
nus/ den Bösen/ eine Straff ihrer Gottlosigkeit.
Beym Propheten Jeremia Cap. 16. v. 5. 6. 7.
sagt der HErr: Jch habe meinen Friede von die-
sem Volck weggenommen/ samt meiner Gnade/
und Barmhertzigkeit/ daß beyde groß/ und klein/
sollen in diesem Lande sterben/ und nicht begraben/
noch beklagt werden/ und Niemand wird sich über

sie

Die 25. Frag/ des 3. Hundert.
uͤberfluͤßiges/ an die Geiſtliche Perſonen ſollen
kommen laßen; wie davon/ unter Andern/ auch
Andreas Seifardus, beeder Rechten Doctor/ in ei-
ner Rede An. 1607. zu Wittenberg in 4. gedruckt/
zu leſen iſt.

Die XXV. Frag.
Solle man Jedermann begra-
ben? und iſt es erlaubt et-
was deßwegen zu
begehren?

ES ſagt GOtt der Herr
zum Adam/ im 1. Buch Moſis am 3.
v. 19. Du biſt Erden/ und ſolt zu Erden
werden. Jm Prediger Salomo/ am 12/ v. 7. ſte-
het: Der Staub mus wider zu der Erden kom-
men/ wie er geweſen iſt. Jm gemelten 1. Buch Mo-
ſis C. 15. v. 15. ſpricht Gott zu Abram: Du ſolt
fahren zu deinen Vaͤttern mit frieden/ und in gu-
tem Alter begraben werden. Wie nun den from-
men ein ehrliche Begraͤbnis eine Belohnung der
Gottſeeligkeit: alſo iſt eine unehrliche Begraͤb-
nus/ den Boͤſen/ eine Straff ihrer Gottloſigkeit.
Beym Propheten Jeremia Cap. 16. v. 5. 6. 7.
ſagt der HErr: Jch habe meinen Friede von die-
ſem Volck weggenommen/ ſamt meiner Gnade/
und Barmhertzigkeit/ daß beyde groß/ und klein/
ſollen in dieſem Lande ſterben/ und nicht begraben/
noch beklagt werden/ und Niemand wird ſich uͤber

ſie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0133" n="109"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 25. Frag/ des 3. Hundert.</hi></fw><lb/>
u&#x0364;berflu&#x0364;ßiges/ an die Gei&#x017F;tliche Per&#x017F;onen &#x017F;ollen<lb/>
kommen laßen; wie davon/ unter Andern/ auch<lb/><hi rendition="#aq">A<hi rendition="#i">ndreas Seifardus</hi>,</hi> beeder Rechten Doctor/ in ei-<lb/>
ner Rede <hi rendition="#aq">A<hi rendition="#i">n</hi>.</hi> 1607. zu Wittenberg in 4. gedruckt/<lb/>
zu le&#x017F;en i&#x017F;t.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XXV</hi>.</hi> Frag.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Solle man Jedermann begra-<lb/>
ben? und i&#x017F;t es erlaubt et-<lb/>
was deßwegen zu<lb/>
begehren?</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">E</hi>S &#x017F;agt GOtt der <hi rendition="#k">Herr</hi></hi><lb/>
zum Adam/ im 1. Buch Mo&#x017F;is am 3.<lb/>
v. 19. Du bi&#x017F;t Erden/ und &#x017F;olt zu Erden<lb/>
werden. Jm Prediger Salomo/ am 12/ v. 7. &#x017F;te-<lb/>
het: Der Staub mus wider zu der Erden kom-<lb/>
men/ wie er gewe&#x017F;en i&#x017F;t. Jm gemelten 1. Buch Mo-<lb/>
&#x017F;is C. 15. v. 15. &#x017F;pricht Gott zu Abram: Du &#x017F;olt<lb/>
fahren zu deinen Va&#x0364;ttern mit frieden/ und in gu-<lb/>
tem Alter begraben werden. Wie nun den from-<lb/>
men ein ehrliche Begra&#x0364;bnis eine Belohnung der<lb/>
Gott&#x017F;eeligkeit: al&#x017F;o i&#x017F;t eine unehrliche Begra&#x0364;b-<lb/>
nus/ den Bo&#x0364;&#x017F;en/ eine Straff ihrer Gottlo&#x017F;igkeit.<lb/>
Beym Propheten Jeremia Cap. 16. v. 5. 6. 7.<lb/>
&#x017F;agt der HErr: Jch habe meinen Friede von die-<lb/>
&#x017F;em Volck weggenommen/ &#x017F;amt meiner Gnade/<lb/>
und Barmhertzigkeit/ daß beyde groß/ und klein/<lb/>
&#x017F;ollen in die&#x017F;em Lande &#x017F;terben/ und nicht begraben/<lb/>
noch beklagt werden/ und Niemand wird &#x017F;ich u&#x0364;ber<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ie</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[109/0133] Die 25. Frag/ des 3. Hundert. uͤberfluͤßiges/ an die Geiſtliche Perſonen ſollen kommen laßen; wie davon/ unter Andern/ auch Andreas Seifardus, beeder Rechten Doctor/ in ei- ner Rede An. 1607. zu Wittenberg in 4. gedruckt/ zu leſen iſt. Die XXV. Frag. Solle man Jedermann begra- ben? und iſt es erlaubt et- was deßwegen zu begehren? ES ſagt GOtt der Herr zum Adam/ im 1. Buch Moſis am 3. v. 19. Du biſt Erden/ und ſolt zu Erden werden. Jm Prediger Salomo/ am 12/ v. 7. ſte- het: Der Staub mus wider zu der Erden kom- men/ wie er geweſen iſt. Jm gemelten 1. Buch Mo- ſis C. 15. v. 15. ſpricht Gott zu Abram: Du ſolt fahren zu deinen Vaͤttern mit frieden/ und in gu- tem Alter begraben werden. Wie nun den from- men ein ehrliche Begraͤbnis eine Belohnung der Gottſeeligkeit: alſo iſt eine unehrliche Begraͤb- nus/ den Boͤſen/ eine Straff ihrer Gottloſigkeit. Beym Propheten Jeremia Cap. 16. v. 5. 6. 7. ſagt der HErr: Jch habe meinen Friede von die- ſem Volck weggenommen/ ſamt meiner Gnade/ und Barmhertzigkeit/ daß beyde groß/ und klein/ ſollen in dieſem Lande ſterben/ und nicht begraben/ noch beklagt werden/ und Niemand wird ſich uͤber ſie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/133
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/133>, abgerufen am 24.11.2024.