Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Die 24. Frag/ des 3. Hundert.
zu einer eilenden/ nothwendigen/ unvermeidlichen
Hülff bedürffen würde/ gespart/ und behalten wer-
den. Welches in dem R. Absch. zu Speyer/ vom
Jahn 1544. §. Aber der Kirchen Kleinoder &c,
widerholet wird. Dann die erhaltung des Christ-
lichen Bluets/ und Abwendung der Gefahr/
wird für köstlicher/ als alle Güetter/ gehalten;
wie der Keyser in obangezognem Gesatz Sancimus.
21. C. de SS. Eccles
.
sagt. Deßwegen dann auch der
Bapst dem K. Ferdinanden/ zum Türcken-Krieg
die Vereußerung der Clemodien/ und anderer
köstlicher Kirchen/ und unbeweglicher Sachen/ zu-
gelaßen/ R. Ab. zu Speyer vom Jahr 1530. §.
nachdem Churfürsten &c. daselbst: der Kirchen
Kleinoder/ auch etlich theil der Geistlichen unbe-
weglichen Gütter im H. Reich zu Widerstand
des Türcken zu verkauffen &c, wiewol damit/ wie
daselbst zu lesen/ hernach änderung vorgegangen.
Es disputiren die Rechtsgelehrten/ ob die Weltli-
che Obrigkeit/ durch ein Gesatz/ ihren Undertha-
nen verbietten könne/ daß Sie ihre/ sonderlich un-
bewegliche Güetter/ under was Nahmen/ und Ti-
tul/ es seyn möge/ zur Kirchen/ oder den Geistli-
chen vereußern/ und überlaßen mögen? in maßen
von den Venedigern/ und etwan auch von An-
dern/ geschehen seyn solle. Und wollen Theils/ daß
solches aus hochwichtigen Ursachen seyn könne/
nicht zwar der gestalt/ daß die Underthanen gar
nichts/ sondern daß Sie nicht alles/ oder gar zu

über-

Die 24. Frag/ des 3. Hundert.
zu einer eilenden/ nothwendigen/ unvermeidlichen
Huͤlff beduͤrffen wuͤrde/ geſpart/ und behalten wer-
den. Welches in dem R. Abſch. zu Speyer/ vom
Jahn 1544. §. Aber der Kirchen Kleinoder &c,
widerholet wird. Dann die erhaltung des Chriſt-
lichen Bluets/ und Abwendung der Gefahr/
wird fuͤr koͤſtlicher/ als alle Guͤetter/ gehalten;
wie der Keyſer in obangezognem Geſatz Sancimus.
21. C. de SS. Eccles
.
ſagt. Deßwegen dann auch der
Bapſt dem K. Ferdinanden/ zum Tuͤrcken-Krieg
die Vereußerung der Clemodien/ und anderer
koͤſtlicher Kirchen/ und unbeweglicher Sachen/ zu-
gelaßen/ R. Ab. zu Speyer vom Jahr 1530. §.
nachdem Churfuͤrſten &c. daſelbſt: der Kirchen
Kleinoder/ auch etlich theil der Geiſtlichen unbe-
weglichen Guͤtter im H. Reich zu Widerſtand
des Tuͤrcken zu verkauffen &c, wiewol damit/ wie
daſelbſt zu leſen/ hernach aͤnderung vorgegangen.
Es diſputiren die Rechtsgelehrten/ ob die Weltli-
che Obrigkeit/ durch ein Geſatz/ ihren Undertha-
nen verbietten koͤnne/ daß Sie ihre/ ſonderlich un-
bewegliche Guͤetter/ under was Nahmen/ und Ti-
tul/ es ſeyn moͤge/ zur Kirchen/ oder den Geiſtli-
chen vereußern/ und uͤberlaßen moͤgen? in maßen
von den Venedigern/ und etwan auch von An-
dern/ geſchehen ſeyn ſolle. Und wollen Theils/ daß
ſolches aus hochwichtigen Urſachen ſeyn koͤnne/
nicht zwar der geſtalt/ daß die Underthanen gar
nichts/ ſondern daß Sie nicht alles/ oder gar zu

uͤber-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0132" n="108"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 24. Frag/ des 3. Hundert.</hi></fw><lb/>
zu einer eilenden/ nothwendigen/ unvermeidlichen<lb/>
Hu&#x0364;lff bedu&#x0364;rffen wu&#x0364;rde/ ge&#x017F;part/ und behalten wer-<lb/>
den. Welches in dem R. Ab&#x017F;ch. zu Speyer/ vom<lb/>
Jahn 1544. §. Aber der Kirchen Kleinoder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&amp;c</hi>,</hi><lb/>
widerholet wird. Dann die erhaltung des Chri&#x017F;t-<lb/>
lichen Bluets/ und Abwendung der Gefahr/<lb/>
wird fu&#x0364;r ko&#x0364;&#x017F;tlicher/ als alle Gu&#x0364;etter/ gehalten;<lb/>
wie der Key&#x017F;er in obangezognem Ge&#x017F;atz <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sancimus.<lb/>
21. C. de SS. Eccles</hi>.</hi> &#x017F;agt. Deßwegen dann auch der<lb/>
Bap&#x017F;t dem K. Ferdinanden/ zum Tu&#x0364;rcken-Krieg<lb/>
die Vereußerung der Clemodien/ und anderer<lb/>
ko&#x0364;&#x017F;tlicher Kirchen/ und unbeweglicher Sachen/ zu-<lb/>
gelaßen/ R. Ab. zu Speyer vom Jahr 1530. §.<lb/>
nachdem Churfu&#x0364;r&#x017F;ten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&amp;c</hi>.</hi> da&#x017F;elb&#x017F;t: der Kirchen<lb/>
Kleinoder/ auch etlich theil der Gei&#x017F;tlichen unbe-<lb/>
weglichen Gu&#x0364;tter im H. Reich zu Wider&#x017F;tand<lb/>
des Tu&#x0364;rcken zu verkauffen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&amp;c</hi>,</hi> wiewol damit/ wie<lb/>
da&#x017F;elb&#x017F;t zu le&#x017F;en/ hernach a&#x0364;nderung vorgegangen.<lb/>
Es di&#x017F;putiren die Rechtsgelehrten/ ob die Weltli-<lb/>
che Obrigkeit/ durch ein Ge&#x017F;atz/ ihren Undertha-<lb/>
nen verbietten ko&#x0364;nne/ daß Sie ihre/ &#x017F;onderlich un-<lb/>
bewegliche Gu&#x0364;etter/ under was Nahmen/ und Ti-<lb/>
tul/ es &#x017F;eyn mo&#x0364;ge/ zur Kirchen/ oder den Gei&#x017F;tli-<lb/>
chen vereußern/ und u&#x0364;berlaßen mo&#x0364;gen? in maßen<lb/>
von den Venedigern/ und etwan auch von An-<lb/>
dern/ ge&#x017F;chehen &#x017F;eyn &#x017F;olle. Und wollen Theils/ daß<lb/>
&#x017F;olches aus hochwichtigen Ur&#x017F;achen &#x017F;eyn ko&#x0364;nne/<lb/>
nicht zwar der ge&#x017F;talt/ daß die Underthanen gar<lb/>
nichts/ &#x017F;ondern daß Sie nicht alles/ oder gar zu<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">u&#x0364;ber-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[108/0132] Die 24. Frag/ des 3. Hundert. zu einer eilenden/ nothwendigen/ unvermeidlichen Huͤlff beduͤrffen wuͤrde/ geſpart/ und behalten wer- den. Welches in dem R. Abſch. zu Speyer/ vom Jahn 1544. §. Aber der Kirchen Kleinoder &c, widerholet wird. Dann die erhaltung des Chriſt- lichen Bluets/ und Abwendung der Gefahr/ wird fuͤr koͤſtlicher/ als alle Guͤetter/ gehalten; wie der Keyſer in obangezognem Geſatz Sancimus. 21. C. de SS. Eccles. ſagt. Deßwegen dann auch der Bapſt dem K. Ferdinanden/ zum Tuͤrcken-Krieg die Vereußerung der Clemodien/ und anderer koͤſtlicher Kirchen/ und unbeweglicher Sachen/ zu- gelaßen/ R. Ab. zu Speyer vom Jahr 1530. §. nachdem Churfuͤrſten &c. daſelbſt: der Kirchen Kleinoder/ auch etlich theil der Geiſtlichen unbe- weglichen Guͤtter im H. Reich zu Widerſtand des Tuͤrcken zu verkauffen &c, wiewol damit/ wie daſelbſt zu leſen/ hernach aͤnderung vorgegangen. Es diſputiren die Rechtsgelehrten/ ob die Weltli- che Obrigkeit/ durch ein Geſatz/ ihren Undertha- nen verbietten koͤnne/ daß Sie ihre/ ſonderlich un- bewegliche Guͤetter/ under was Nahmen/ und Ti- tul/ es ſeyn moͤge/ zur Kirchen/ oder den Geiſtli- chen vereußern/ und uͤberlaßen moͤgen? in maßen von den Venedigern/ und etwan auch von An- dern/ geſchehen ſeyn ſolle. Und wollen Theils/ daß ſolches aus hochwichtigen Urſachen ſeyn koͤnne/ nicht zwar der geſtalt/ daß die Underthanen gar nichts/ ſondern daß Sie nicht alles/ oder gar zu uͤber-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/132
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/132>, abgerufen am 24.11.2024.