Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wiegmann, Rudolf: Grundzüge der Lehre von der Perspektive. Düsseldorf, 1846.

Bild:
<< vorherige Seite



und von u aus wieder den unbestimmt langen Streifschatten uq.
Den Endpunkt q desselben bezeichnet die Linie Cq, welche
parallel mit der aus der Mitte c' von CP gezogenen Linie c'
ist. Von q ziehe man in der Richtung nach dem Hauptpunkte
qr bis an die Grundlinie der zweiten Stufe. Ferner verlängere
man die Senkrechte IK bis o', ziehe Kp in der Richtung der
Streifschatten. Der Endpunkt p derselben wird durch die Linie
o'p bestimmt, welche parallel mit der aus der Mitte o" von o'P
gezogenen Linie o" ist. Durch p ziehe man über die ganze
Breite der Stufe die Linie st in der Richtung nach P und verbinde
s mit r und t mit F. Dann stellt die gebrochene Linie Ftsrq
den Schatten der Kante CF, und quvE den der Kante CE dar.

Wir haben bisher die Schlagschatten einfach durch eine
Linie begränzt und ganz davon abgesehen, dass in der Natur
zwischen jedem Schlagschatten und der erleuchteten Fläche ein
Halbschatten sich befindet, welcher desto breiter ist, je grösser
der Durchmesser des leuchtenden Körpers oder der Abstand
des schattenwerfenden Gegenstandes von der Schattengrenze ist.
Wäre der leuchtende Körper ein blosser Punkt, so würde kein
Halbschatten entstehen können.

Aufgabe 75.

Den Schatten und Halbschatten darzu-
stellen, welche das Parallelopipedum EAC auf den Grund wirft.
TS ist die Erhebung und TP der Abstand der Sonne. Ihr
Durchmesser ist ac. Fig. 38.

Auflösung. Man trage den Halbmesser der Sonne zu
beiden Seiten von T ab, so dass be = ac. Nun ziehe man
bB und eB und verlängere beide über B hinaus; ferner ziehe
man bF und eF und verlängere auch diese beiden über F hin-
aus; nun ziehe man TC, bis g verlängert. Sodann ziehe man
die Gerade aD, deren Verlängerung Cg in h schneidet, und
cD, welche verlängert die Linie von T durch C in g trifft.



und von u aus wieder den unbestimmt langen Streifschatten uq.
Den Endpunkt q desselben bezeichnet die Linie Cq, welche
parallel mit der aus der Mitte c′ von CP gezogenen Linie c′
ist. Von q ziehe man in der Richtung nach dem Hauptpunkte
qr bis an die Grundlinie der zweiten Stufe. Ferner verlängere
man die Senkrechte IK bis o′, ziehe Kp in der Richtung der
Streifschatten. Der Endpunkt p derselben wird durch die Linie
o′p bestimmt, welche parallel mit der aus der Mitte o″ von o′P
gezogenen Linie o″ ist. Durch p ziehe man über die ganze
Breite der Stufe die Linie st in der Richtung nach P und verbinde
s mit r und t mit F. Dann stellt die gebrochene Linie Ftsrq
den Schatten der Kante CF, und quvE den der Kante CE dar.

Wir haben bisher die Schlagschatten einfach durch eine
Linie begränzt und ganz davon abgesehen, dass in der Natur
zwischen jedem Schlagschatten und der erleuchteten Fläche ein
Halbschatten sich befindet, welcher desto breiter ist, je grösser
der Durchmesser des leuchtenden Körpers oder der Abstand
des schattenwerfenden Gegenstandes von der Schattengrenze ist.
Wäre der leuchtende Körper ein blosser Punkt, so würde kein
Halbschatten entstehen können.

Aufgabe 75.

Den Schatten und Halbschatten darzu-
stellen, welche das Parallelopipedum EAC auf den Grund wirft.
TS ist die Erhebung und TP der Abstand der Sonne. Ihr
Durchmesser ist ac. Fig. 38.

Auflösung. Man trage den Halbmesser der Sonne zu
beiden Seiten von T ab, so dass be = ac. Nun ziehe man
bB und eB und verlängere beide über B hinaus; ferner ziehe
man bF und eF und verlängere auch diese beiden über F hin-
aus; nun ziehe man TC, bis g verlängert. Sodann ziehe man
die Gerade aD, deren Verlängerung Cg in h schneidet, und
cD, welche verlängert die Linie von T durch C in g trifft.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0072" n="68"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
und von <hi rendition="#i">u</hi> aus wieder den unbestimmt langen Streifschatten <hi rendition="#i">uq</hi>.<lb/>
Den Endpunkt <hi rendition="#i">q</hi> desselben bezeichnet die Linie <hi rendition="#i">Cq</hi>, welche<lb/>
parallel mit der aus der Mitte <hi rendition="#i">c&#x2032;</hi> von <hi rendition="#i">CP</hi> gezogenen Linie <hi rendition="#i">c&#x2032;</hi><formula notation="TeX">\frac{N}{2}</formula><lb/>
ist. Von <hi rendition="#i">q</hi> ziehe man in der Richtung nach dem Hauptpunkte<lb/><hi rendition="#i">qr</hi> bis an die Grundlinie der zweiten Stufe. Ferner verlängere<lb/>
man die Senkrechte <hi rendition="#i">IK</hi> bis <hi rendition="#i">o&#x2032;</hi>, ziehe <hi rendition="#i">Kp</hi> in der Richtung der<lb/>
Streifschatten. Der Endpunkt <hi rendition="#i">p</hi> derselben wird durch die Linie<lb/><hi rendition="#i">o&#x2032;p</hi> bestimmt, welche parallel mit der aus der Mitte <hi rendition="#i">o&#x2033;</hi> von <hi rendition="#i">o&#x2032;P</hi><lb/>
gezogenen Linie <hi rendition="#i">o&#x2033;</hi><formula notation="TeX">\frac{N}{2}</formula> ist. Durch <hi rendition="#i">p</hi> ziehe man über die ganze<lb/>
Breite der Stufe die Linie <hi rendition="#i">st</hi> in der Richtung nach <hi rendition="#i">P</hi> und verbinde<lb/><hi rendition="#i">s</hi> mit <hi rendition="#i">r</hi> und <hi rendition="#i">t</hi> mit <hi rendition="#i">F</hi>. Dann stellt die gebrochene Linie <hi rendition="#i">Ftsrq</hi><lb/>
den Schatten der Kante <hi rendition="#i">CF</hi>, und <hi rendition="#i">quvE</hi> den der Kante <hi rendition="#i">CE</hi> dar.</p><lb/>
              <p>Wir haben bisher die Schlagschatten einfach durch eine<lb/>
Linie begränzt und ganz davon abgesehen, dass in der Natur<lb/>
zwischen jedem Schlagschatten und der erleuchteten Fläche ein<lb/>
Halbschatten sich befindet, welcher desto breiter ist, je grösser<lb/>
der Durchmesser des leuchtenden Körpers oder der Abstand<lb/>
des schattenwerfenden Gegenstandes von der Schattengrenze ist.<lb/>
Wäre der leuchtende Körper ein blosser Punkt, so würde kein<lb/>
Halbschatten entstehen können.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#i">Aufgabe 75.</hi> </hi> </head><lb/>
              <p>Den Schatten und Halbschatten darzu-<lb/>
stellen, welche das Parallelopipedum <hi rendition="#i">EAC</hi> auf den Grund wirft.<lb/><hi rendition="#i">TS</hi> ist die Erhebung und <hi rendition="#i">TP</hi> der Abstand der Sonne. Ihr<lb/>
Durchmesser ist <hi rendition="#i">ac</hi>. Fig. 38.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#g">Auflösung.</hi> Man trage den Halbmesser der Sonne zu<lb/>
beiden Seiten von <hi rendition="#i">T</hi> ab, so dass <hi rendition="#i">be = ac</hi>. Nun ziehe man<lb/><hi rendition="#i">bB</hi> und <hi rendition="#i">eB</hi> und verlängere beide über <hi rendition="#i">B</hi> hinaus; ferner ziehe<lb/>
man <hi rendition="#i">bF</hi> und <hi rendition="#i">eF</hi> und verlängere auch diese beiden über <hi rendition="#i">F</hi> hin-<lb/>
aus; nun ziehe man <hi rendition="#i">TC</hi>, bis <hi rendition="#i">g</hi> verlängert. Sodann ziehe man<lb/>
die Gerade <hi rendition="#i">aD</hi>, deren Verlängerung <hi rendition="#i">Cg</hi> in <hi rendition="#i">h</hi> schneidet, und<lb/><hi rendition="#i">cD</hi>, welche verlängert die Linie von <hi rendition="#i">T</hi> durch <hi rendition="#i">C</hi> in <hi rendition="#i">g</hi> trifft.<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[68/0072] und von u aus wieder den unbestimmt langen Streifschatten uq. Den Endpunkt q desselben bezeichnet die Linie Cq, welche parallel mit der aus der Mitte c′ von CP gezogenen Linie c′[FORMEL] ist. Von q ziehe man in der Richtung nach dem Hauptpunkte qr bis an die Grundlinie der zweiten Stufe. Ferner verlängere man die Senkrechte IK bis o′, ziehe Kp in der Richtung der Streifschatten. Der Endpunkt p derselben wird durch die Linie o′p bestimmt, welche parallel mit der aus der Mitte o″ von o′P gezogenen Linie o″[FORMEL] ist. Durch p ziehe man über die ganze Breite der Stufe die Linie st in der Richtung nach P und verbinde s mit r und t mit F. Dann stellt die gebrochene Linie Ftsrq den Schatten der Kante CF, und quvE den der Kante CE dar. Wir haben bisher die Schlagschatten einfach durch eine Linie begränzt und ganz davon abgesehen, dass in der Natur zwischen jedem Schlagschatten und der erleuchteten Fläche ein Halbschatten sich befindet, welcher desto breiter ist, je grösser der Durchmesser des leuchtenden Körpers oder der Abstand des schattenwerfenden Gegenstandes von der Schattengrenze ist. Wäre der leuchtende Körper ein blosser Punkt, so würde kein Halbschatten entstehen können. Aufgabe 75. Den Schatten und Halbschatten darzu- stellen, welche das Parallelopipedum EAC auf den Grund wirft. TS ist die Erhebung und TP der Abstand der Sonne. Ihr Durchmesser ist ac. Fig. 38. Auflösung. Man trage den Halbmesser der Sonne zu beiden Seiten von T ab, so dass be = ac. Nun ziehe man bB und eB und verlängere beide über B hinaus; ferner ziehe man bF und eF und verlängere auch diese beiden über F hin- aus; nun ziehe man TC, bis g verlängert. Sodann ziehe man die Gerade aD, deren Verlängerung Cg in h schneidet, und cD, welche verlängert die Linie von T durch C in g trifft.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wiegmann_perspektive_1846
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wiegmann_perspektive_1846/72
Zitationshilfe: Wiegmann, Rudolf: Grundzüge der Lehre von der Perspektive. Düsseldorf, 1846, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiegmann_perspektive_1846/72>, abgerufen am 05.05.2024.