Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wiegmann, Rudolf: Grundzüge der Lehre von der Perspektive. Düsseldorf, 1846.

Bild:
<< vorherige Seite


von Theilen gleich gemacht wird. Und das ist hier geschehen,
da genau halb so lang wie gemacht worden.

Es versteht sich von selbst, dass dieselbe Konstruktion,
welche bisher oberhalb des Horizonts stattgefunden, auch unter-
halb desselben, nur in umgekehrter Lage, ausführbar ist. Man
wählt aber am zweckmässigsten dazu diejenigen Winkel, welche
am weitesten vom Horizont abstehen, damit die Hülfslinien
sich nicht in zu spitzen Winkeln durchschneiden und dadurch
ungenaue Resultate herbeigeführt werden.

Aufgabe 25.

Von der quadratischen Grundfläche einer
Pyramide ist die eine Seite AB gegeben, von der andern Seite
BC ist nur die Richtung, nicht aber die Länge bestimmt, es
soll das Quadrat, und über diesem als der Grundfläche, eine
Pyramide gezeichnet werden. Fig. XIV.

Auflösung. Zuvörderst ist die Distanz, für welche der
willkürlich gezeichnete Winkel ABC ein rechter ist, zu ermit-
teln, und zwar, da dieselbe in ihrem ganzen Betrage auf der
Tafel nicht wird dargestellt werden können, ein bestimmter
Theil -- hier 1/4 derselben. Zu diesem Zweck verbinde man
den Winkelpunkt B mit dem Hauptpunkte P, theile die Linie
BP in 4 gleiche Theile und ziehe von dem Theilpunkt 1 die
geometrischen Parallelen 1F und 1F' mit AB und BC, bis zur
Durchschneidung des Horizonts. Ueber der Linie FF' beschreibe
man einen Halbkreis und errichte in P die Hauptlothrechte
P, deren Länge den vierten Theil der Hauptdistanz darstellt.

Ferner halbire man den rechten Winkel bei und führe
die Theilungslinie M bis zum Horizont herab, ziehe von 1
eine Gerade nach M, so ist 1M die Halbirungslinie des rech-
ten Winkels F 1F' d. h. eine Diagonale.



von Theilen gleich gemacht wird. Und das ist hier geschehen,
da genau halb so lang wie gemacht worden.

Es versteht sich von selbst, dass dieselbe Konstruktion,
welche bisher oberhalb des Horizonts stattgefunden, auch unter-
halb desselben, nur in umgekehrter Lage, ausführbar ist. Man
wählt aber am zweckmässigsten dazu diejenigen Winkel, welche
am weitesten vom Horizont abstehen, damit die Hülfslinien
sich nicht in zu spitzen Winkeln durchschneiden und dadurch
ungenaue Resultate herbeigeführt werden.

Aufgabe 25.

Von der quadratischen Grundfläche einer
Pyramide ist die eine Seite AB gegeben, von der andern Seite
BC ist nur die Richtung, nicht aber die Länge bestimmt, es
soll das Quadrat, und über diesem als der Grundfläche, eine
Pyramide gezeichnet werden. Fig. XIV.

Auflösung. Zuvörderst ist die Distanz, für welche der
willkürlich gezeichnete Winkel ABC ein rechter ist, zu ermit-
teln, und zwar, da dieselbe in ihrem ganzen Betrage auf der
Tafel nicht wird dargestellt werden können, ein bestimmter
Theil — hier ¼ derselben. Zu diesem Zweck verbinde man
den Winkelpunkt B mit dem Hauptpunkte P, theile die Linie
BP in 4 gleiche Theile und ziehe von dem Theilpunkt 1 die
geometrischen Parallelen 1F und 1F′ mit AB und BC, bis zur
Durchschneidung des Horizonts. Ueber der Linie FF′ beschreibe
man einen Halbkreis und errichte in P die Hauptlothrechte
P, deren Länge den vierten Theil der Hauptdistanz darstellt.

Ferner halbire man den rechten Winkel bei und führe
die Theilungslinie M bis zum Horizont herab, ziehe von 1
eine Gerade nach M, so ist 1M die Halbirungslinie des rech-
ten Winkels F 1F′ d. h. eine Diagonale.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <note place="end"><pb facs="#f0032" n="28"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
von Theilen gleich gemacht wird. Und das ist hier geschehen,<lb/>
da <formula notation="TeX">\frac{D}{8}</formula> genau halb so lang wie <formula notation="TeX">\frac{D}{4}</formula> gemacht worden.</note><lb/>
              <p>Es versteht sich von selbst, dass dieselbe Konstruktion,<lb/>
welche bisher oberhalb des Horizonts stattgefunden, auch unter-<lb/>
halb desselben, nur in umgekehrter Lage, ausführbar ist. Man<lb/>
wählt aber am zweckmässigsten dazu diejenigen Winkel, welche<lb/>
am weitesten vom Horizont abstehen, damit die Hülfslinien<lb/>
sich nicht in zu spitzen Winkeln durchschneiden und dadurch<lb/>
ungenaue Resultate herbeigeführt werden.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head><hi rendition="#b"><hi rendition="#i">Aufgabe 25</hi></hi>.</head><lb/>
              <p>Von der quadratischen Grundfläche einer<lb/>
Pyramide ist die eine Seite <hi rendition="#i">AB</hi> gegeben, von der andern Seite<lb/><hi rendition="#i">BC</hi> ist nur die Richtung, nicht aber die Länge bestimmt, es<lb/>
soll das Quadrat, und über diesem als der Grundfläche, eine<lb/>
Pyramide gezeichnet werden. Fig. XIV.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#g">Auflösung</hi>. Zuvörderst ist die Distanz, für welche der<lb/>
willkürlich gezeichnete Winkel <hi rendition="#i">ABC</hi> ein rechter ist, zu ermit-<lb/>
teln, und zwar, da dieselbe in ihrem ganzen Betrage auf der<lb/>
Tafel nicht wird dargestellt werden können, ein bestimmter<lb/>
Theil &#x2014; hier ¼ derselben. Zu diesem Zweck verbinde man<lb/>
den Winkelpunkt <hi rendition="#i">B</hi> mit dem Hauptpunkte <hi rendition="#i">P</hi>, theile die Linie<lb/><hi rendition="#i">BP</hi> in 4 gleiche Theile und ziehe von dem Theilpunkt 1 die<lb/>
geometrischen Parallelen 1<hi rendition="#i">F</hi> und 1<hi rendition="#i">F&#x2032;</hi> mit <hi rendition="#i">AB</hi> und <hi rendition="#i">BC</hi>, bis zur<lb/>
Durchschneidung des Horizonts. Ueber der Linie <hi rendition="#i">FF&#x2032;</hi> beschreibe<lb/>
man einen Halbkreis und errichte in <hi rendition="#i">P</hi> die Hauptlothrechte<lb/><hi rendition="#i">P</hi><formula notation="TeX">\frac{D}{4}</formula>, deren Länge den vierten Theil der Hauptdistanz darstellt.</p><lb/>
              <p>Ferner halbire man den rechten Winkel bei <formula notation="TeX">\frac{D}{4}</formula> und führe<lb/>
die Theilungslinie <formula notation="TeX">\frac{D}{4}</formula><hi rendition="#i">M</hi> bis zum Horizont herab, ziehe von 1<lb/>
eine Gerade nach <hi rendition="#i">M</hi>, so ist 1<hi rendition="#i">M</hi> die Halbirungslinie des rech-<lb/>
ten Winkels <hi rendition="#i">F</hi> 1<hi rendition="#i">F&#x2032;</hi> d. h. eine Diagonale.</p><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[28/0032] von Theilen gleich gemacht wird. Und das ist hier geschehen, da [FORMEL] genau halb so lang wie [FORMEL] gemacht worden. Es versteht sich von selbst, dass dieselbe Konstruktion, welche bisher oberhalb des Horizonts stattgefunden, auch unter- halb desselben, nur in umgekehrter Lage, ausführbar ist. Man wählt aber am zweckmässigsten dazu diejenigen Winkel, welche am weitesten vom Horizont abstehen, damit die Hülfslinien sich nicht in zu spitzen Winkeln durchschneiden und dadurch ungenaue Resultate herbeigeführt werden. Aufgabe 25. Von der quadratischen Grundfläche einer Pyramide ist die eine Seite AB gegeben, von der andern Seite BC ist nur die Richtung, nicht aber die Länge bestimmt, es soll das Quadrat, und über diesem als der Grundfläche, eine Pyramide gezeichnet werden. Fig. XIV. Auflösung. Zuvörderst ist die Distanz, für welche der willkürlich gezeichnete Winkel ABC ein rechter ist, zu ermit- teln, und zwar, da dieselbe in ihrem ganzen Betrage auf der Tafel nicht wird dargestellt werden können, ein bestimmter Theil — hier ¼ derselben. Zu diesem Zweck verbinde man den Winkelpunkt B mit dem Hauptpunkte P, theile die Linie BP in 4 gleiche Theile und ziehe von dem Theilpunkt 1 die geometrischen Parallelen 1F und 1F′ mit AB und BC, bis zur Durchschneidung des Horizonts. Ueber der Linie FF′ beschreibe man einen Halbkreis und errichte in P die Hauptlothrechte P[FORMEL], deren Länge den vierten Theil der Hauptdistanz darstellt. Ferner halbire man den rechten Winkel bei [FORMEL] und führe die Theilungslinie [FORMEL]M bis zum Horizont herab, ziehe von 1 eine Gerade nach M, so ist 1M die Halbirungslinie des rech- ten Winkels F 1F′ d. h. eine Diagonale.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wiegmann_perspektive_1846
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wiegmann_perspektive_1846/32
Zitationshilfe: Wiegmann, Rudolf: Grundzüge der Lehre von der Perspektive. Düsseldorf, 1846, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiegmann_perspektive_1846/32>, abgerufen am 25.04.2024.