nicht verstellet; also wird auch diesem Wercke des- wegen keine Deformite zuwachsen können. Cs hätten im übrigen noch viel mehrere Facta können allegiret werden: man hat sich aber derselben be- dachtsamlich enthalten; theils weil das Werck nur dadurch wäre vergrössert: theils auch, weil man dadurch en Hazzard wäre gesetzet worden, sich ungleiche Judicia über den Halß zu ziehen. Dieses ist es, was ich dem Höchstgeneigten Leser zum Voraus melden, und selbigen anbey ersuchen wollen, sich diese Arbeit und meine dabey gehabte Intention gefallen zu lassen: auch wo etwan ein Jrthumb mit untergelauffen seyn möchte, selbi- gen bestens zu excusiren, quia errare humanum est. Der Nutzen dieses Werckes, wird sich im übrigen bey denen welche es recht lesen und ge- brauchen wollen, schon finden; im Fall nur alle unzeitige Praejudicia und ungleiche Interpreta- tiones bey Seite gesetzet, und die Lesenden dem Verfasser, gleichwie dieser ihnen, günstig und mit gutem Willen zuge- than bleiben.
Ein-
Vorbericht.
nicht verſtellet; alſo wird auch dieſem Wercke des- wegen keine Deformité zuwachſen koͤnnen. Cs haͤtten im uͤbrigen noch viel mehrere Facta koͤnnen allegiret werden: man hat ſich aber derſelben be- dachtſamlich enthalten; theils weil das Werck nur dadurch waͤre vergroͤſſert: theils auch, weil man dadurch en Hazzard waͤre geſetzet worden, ſich ungleiche Judicia uͤber den Halß zu ziehen. Dieſes iſt es, was ich dem Hoͤchſtgeneigten Leſer zum Voraus melden, und ſelbigen anbey erſuchen wollen, ſich dieſe Arbeit und meine dabey gehabte Intention gefallen zu laſſen: auch wo etwan ein Jrthumb mit untergelauffen ſeyn moͤchte, ſelbi- gen beſtens zu excuſiren, quia errare humanum eſt. Der Nutzen dieſes Werckes, wird ſich im uͤbrigen bey denen welche es recht leſen und ge- brauchen wollen, ſchon finden; im Fall nur alle unzeitige Præjudicia und ungleiche Interpreta- tiones bey Seite geſetzet, und die Leſenden dem Verfaſſer, gleichwie dieſer ihnen, guͤnſtig und mit gutem Willen zuge- than bleiben.
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[0022]
Vorbericht.
nicht verſtellet; alſo wird auch dieſem Wercke des-
wegen keine Deformité zuwachſen koͤnnen. Cs
haͤtten im uͤbrigen noch viel mehrere Facta koͤnnen
allegiret werden: man hat ſich aber derſelben be-
dachtſamlich enthalten; theils weil das Werck
nur dadurch waͤre vergroͤſſert: theils auch, weil
man dadurch en Hazzard waͤre geſetzet worden,
ſich ungleiche Judicia uͤber den Halß zu ziehen.
Dieſes iſt es, was ich dem Hoͤchſtgeneigten Leſer
zum Voraus melden, und ſelbigen anbey erſuchen
wollen, ſich dieſe Arbeit und meine dabey gehabte
Intention gefallen zu laſſen: auch wo etwan ein
Jrthumb mit untergelauffen ſeyn moͤchte, ſelbi-
gen beſtens zu excuſiren, quia errare humanum
eſt. Der Nutzen dieſes Werckes, wird ſich im
uͤbrigen bey denen welche es recht leſen und ge-
brauchen wollen, ſchon finden; im Fall nur alle
unzeitige Præjudicia und ungleiche Interpreta-
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/22>, abgerufen am 25.11.2024.
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