Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715.Vorbericht. ruhen muß; Und hiervon handelt der gantze erste-re Theil gegenwärtigen Werckes. Nach ge- legten und gezeigetem Grunde, hat man in dem zweyten Theile, so gleich die Principal-Per- sonen mit ihrem Ceremoniel aufgeführet; jedoch aber nicht alle, sondern derer nur einige; Weil man nach allem eusersten Bemühen nicht erfahren kön- nen, wie eines jeden Hofes Ceremoniel eigendlich beschaffen: und demnach hiervon nur so viel schrei- ben und communiciren können, als man gewust: das übrige aber einem andern auszuführen über- lassen: oder wenigstens sich bey dem geehrtesten Leser so lange Gedult ausbitten müssen, biß man etwan noch darhinter kommen, und was dißfals fehlet, ergäntzen könne. Jn dem dritten Thei- le, oder Auftritt, hat man alle diejenigen Per- sonen von dem ersten biß zum letzten, welche zu dem Ceremoniel gehörig, und von den Souve- rains dazu pflegen emploiret zu werden, nach ih- rem Essentiel und Accident, Würdigkeit und Nahmen vorgestellet: Und mit diesem dritten Theile, hätte auch das gantze Werck können be- schlossen werden. Weil aber die Praerogativa und der Ceremonien-Streit, auf Friedens-Con- gressen am allerkentlichsten und disputirlichsten gemacht wird; so hat man nicht nur bloß für gut, sondern für nothwendig erachtet, umb dieses Werck desto vollkommener zu machen, in dem vierdten Theile anzufügen: Was auf fünffen so ge-
Vorbericht. ruhen muß; Und hiervon handelt der gantze erſte-re Theil gegenwaͤrtigen Werckes. Nach ge- legten und gezeigetem Grunde, hat man in dem zweyten Theile, ſo gleich die Principal-Per- ſonen mit ihrem Ceremoniel aufgefuͤhret; jedoch aber nicht alle, ſondern derer nur einige; Weil man nach allem euſerſten Bemuͤhen nicht erfahren koͤn- nen, wie eines jeden Hofes Ceremoniel eigendlich beſchaffen: und demnach hiervon nur ſo viel ſchrei- ben und communiciren koͤnnen, als man gewuſt: das uͤbrige aber einem andern auszufuͤhren uͤber- laſſen: oder wenigſtens ſich bey dem geehrteſten Leſer ſo lange Gedult ausbitten muͤſſen, biß man etwan noch darhinter kommen, und was dißfals fehlet, ergaͤntzen koͤnne. Jn dem dritten Thei- le, oder Auftritt, hat man alle diejenigen Per- ſonen von dem erſten biß zum letzten, welche zu dem Ceremoniel gehoͤrig, und von den Souve- rains dazu pflegen emploiret zu werden, nach ih- rem Eſſentiel und Accident, Wuͤrdigkeit und Nahmen vorgeſtellet: Und mit dieſem dritten Theile, haͤtte auch das gantze Werck koͤnnen be- ſchloſſen werden. Weil aber die Prærogativa und der Ceremonien-Streit, auf Friedens-Con- greſſen am allerkentlichſten und diſputirlichſten gemacht wird; ſo hat man nicht nur bloß fuͤr gut, ſondern fuͤr nothwendig erachtet, umb dieſes Werck deſto vollkommener zu machen, in dem vierdten Theile anzufuͤgen: Was auf fuͤnffen ſo ge-
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Vorbericht.
ruhen muß; Und hiervon handelt der gantze erſte-
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legten und gezeigetem Grunde, hat man in dem
zweyten Theile, ſo gleich die Principal-Per-
ſonen mit ihrem Ceremoniel aufgefuͤhret; jedoch
aber nicht alle, ſondern derer nur einige; Weil man
nach allem euſerſten Bemuͤhen nicht erfahren koͤn-
nen, wie eines jeden Hofes Ceremoniel eigendlich
beſchaffen: und demnach hiervon nur ſo viel ſchrei-
ben und communiciren koͤnnen, als man gewuſt:
das uͤbrige aber einem andern auszufuͤhren uͤber-
laſſen: oder wenigſtens ſich bey dem geehrteſten
Leſer ſo lange Gedult ausbitten muͤſſen, biß man
etwan noch darhinter kommen, und was dißfals
fehlet, ergaͤntzen koͤnne. Jn dem dritten Thei-
le, oder Auftritt, hat man alle diejenigen Per-
ſonen von dem erſten biß zum letzten, welche zu
dem Ceremoniel gehoͤrig, und von den Souve-
rains dazu pflegen emploiret zu werden, nach ih-
rem Eſſentiel und Accident, Wuͤrdigkeit und
Nahmen vorgeſtellet: Und mit dieſem dritten
Theile, haͤtte auch das gantze Werck koͤnnen be-
ſchloſſen werden. Weil aber die Prærogativa
und der Ceremonien-Streit, auf Friedens-Con-
greſſen am allerkentlichſten und diſputirlichſten
gemacht wird; ſo hat man nicht nur bloß fuͤr gut,
ſondern fuͤr nothwendig erachtet, umb dieſes
Werck deſto vollkommener zu machen, in dem
vierdten Theile anzufuͤgen: Was auf fuͤnffen ſo
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