ÜBER DIE VERWANDTSCHAFT DER ORTSAD- VERBIEN mit dem Pronomen in einigen Sprachen von Wilhelm von Humboldt. 1830. gr. 4. 10 Sgr.
Eine Darstellung des Pronomens selbst leitet diese Abhandlung ein, in welcher durch das Beispiel der Pronomina der Sprache der Tonga- oder Freundschaftsinseln und anderer malayischer Sprachen, ferner der chinesischen, japanischen und endlich besonders der armenischen Sprache gezeigt wird, wie die Pronomina aus den Ortsadverbien hergenommen werden können.
ZWEI SPRACHVERGLEICHENDE ABHANDLUN- GEN: 1) Ueber die Anordnung und Verwandtschaft des Semitischen, Indischen, Aethiopischen, Alt-Persi- schen und Alt-Aegyptischen Alphabets. 2) Ueber den Ursprung und die Verwandtschaft der Zahlwörter in der Indogermanischen, Semitischen und Koptischen Spra- che von Dr. Richard Lepsius. 1837. gr. 8. 1 Thlr.
Der Verfasser führt in der ersten Abhandlung mit Scharfsinn und Gelehrsamkeit die Sätze durch, daß 1) die Ordnung der Buchstaben im alten semitischen Alphabete nach einem organischen Principe gemacht ist, daß diese Anordnung aber 2) genau und vom ersten Buchstaben an mit der historischen Entwickelung des Sprachorganismus überein- stimmt, woraus folgt, daß 3) das semitische Alphabet sich nur allmälig und zugleich mit der Sprache selbst so gebildet habe, wie wir es vor- finden. Hierdurch wird sein Ursprung in die Anfänge der Geschichte, und jedenfalls vor die Trennung des semitischen, ägyptischen und indo- europäischen Stammes gesetzt. Dies führt auf eine Vergleichung des semitischen Alphabets mit dem indischen und den Hieroglyphen, und wird der gemeinschaftliche Ursprung dieser drei erhärtet. Dasselbe doppelte Interesse, die Verwandtschaft jener drei Sprachstämme, wie den innigen organischen Zusammenhang von Sprache und Schrift nachzuwei- sen, herrscht auch in der zweiten Abhandlung. Es wird demgemäß außer der Verwandtschaft der ägyptischen, semitischen und indo-europäischen Zahlen auch die Uebereinstimmung zwischen der Bildung der Zahlwörter durch Zusammensetzung mit dem ägyptischen Ziffersysteme von der Zahl vier an bis zehn dargelegt. Die durchaus einfachen drei ersten Zahlen aber werden auf die Pronominalstämme zurückgeführt. Der Verfasser geht hierauf zu den Spuren des Duodecimalsystems und dem Decimal- system über und schließt nach einer Abschweifung über die Bildung der Ordinalia das Ganze mit einer Nachweisung der ursprünglichen Femininformen der Zahlwörter.
FERD. DÜMMLER’S VERLAGSBUCHHANDLUNG IN BERLIN.
ÜBER DIE VERWANDTSCHAFT DER ORTSAD- VERBIEN mit dem Pronomen in einigen Sprachen von Wilhelm von Humboldt. 1830. gr. 4. 10 Sgr.
Eine Darstellung des Pronomens selbst leitet diese Abhandlung ein, in welcher durch das Beispiel der Pronomina der Sprache der Tonga- oder Freundschaftsinseln und anderer malayischer Sprachen, ferner der chinesischen, japanischen und endlich besonders der armenischen Sprache gezeigt wird, wie die Pronomina aus den Ortsadverbien hergenommen werden können.
ZWEI SPRACHVERGLEICHENDE ABHANDLUN- GEN: 1) Ueber die Anordnung und Verwandtschaft des Semitischen, Indischen, Aethiopischen, Alt-Persi- schen und Alt-Aegyptischen Alphabets. 2) Ueber den Ursprung und die Verwandtschaft der Zahlwörter in der Indogermanischen, Semitischen und Koptischen Spra- che von Dr. Richard Lepsius. 1837. gr. 8. 1 Thlr.
Der Verfasser führt in der ersten Abhandlung mit Scharfsinn und Gelehrsamkeit die Sätze durch, daß 1) die Ordnung der Buchstaben im alten semitischen Alphabete nach einem organischen Principe gemacht ist, daß diese Anordnung aber 2) genau und vom ersten Buchstaben an mit der historischen Entwickelung des Sprachorganismus überein- stimmt, woraus folgt, daß 3) das semitische Alphabet sich nur allmälig und zugleich mit der Sprache selbst so gebildet habe, wie wir es vor- finden. Hierdurch wird sein Ursprung in die Anfänge der Geschichte, und jedenfalls vor die Trennung des semitischen, ägyptischen und indo- europäischen Stammes gesetzt. Dies führt auf eine Vergleichung des semitischen Alphabets mit dem indischen und den Hieroglyphen, und wird der gemeinschaftliche Ursprung dieser drei erhärtet. Dasselbe doppelte Interesse, die Verwandtschaft jener drei Sprachstämme, wie den innigen organischen Zusammenhang von Sprache und Schrift nachzuwei- sen, herrscht auch in der zweiten Abhandlung. Es wird demgemäß außer der Verwandtschaft der ägyptischen, semitischen und indo-europäischen Zahlen auch die Uebereinstimmung zwischen der Bildung der Zahlwörter durch Zusammensetzung mit dem ägyptischen Ziffersysteme von der Zahl vier an bis zehn dargelegt. Die durchaus einfachen drei ersten Zahlen aber werden auf die Pronominalstämme zurückgeführt. Der Verfasser geht hierauf zu den Spuren des Duodecimalsystems und dem Decimal- system über und schließt nach einer Abschweifung über die Bildung der Ordinalia das Ganze mit einer Nachweisung der ursprünglichen Femininformen der Zahlwörter.
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in welcher durch das Beispiel der Pronomina der Sprache der Tonga-
oder Freundschaftsinseln und anderer malayischer Sprachen, ferner der
chinesischen, japanischen und endlich besonders der armenischen Sprache
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werden können.
ZWEI SPRACHVERGLEICHENDE ABHANDLUN-
GEN: 1) Ueber die Anordnung und Verwandtschaft
des Semitischen, Indischen, Aethiopischen, Alt-Persi-
schen und Alt-Aegyptischen Alphabets. 2) Ueber den
Ursprung und die Verwandtschaft der Zahlwörter in
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Der Verfasser führt in der ersten Abhandlung mit Scharfsinn und
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alten semitischen Alphabete nach einem organischen Principe gemacht
ist, daß diese Anordnung aber 2) genau und vom ersten Buchstaben
an mit der historischen Entwickelung des Sprachorganismus überein-
stimmt, woraus folgt, daß 3) das semitische Alphabet sich nur allmälig
und zugleich mit der Sprache selbst so gebildet habe, wie wir es vor-
finden. Hierdurch wird sein Ursprung in die Anfänge der Geschichte,
und jedenfalls vor die Trennung des semitischen, ägyptischen und indo-
europäischen Stammes gesetzt. Dies führt auf eine Vergleichung des
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wird der gemeinschaftliche Ursprung dieser drei erhärtet. Dasselbe
doppelte Interesse, die Verwandtschaft jener drei Sprachstämme, wie den
innigen organischen Zusammenhang von Sprache und Schrift nachzuwei-
sen, herrscht auch in der zweiten Abhandlung. Es wird demgemäß außer
der Verwandtschaft der ägyptischen, semitischen und indo-europäischen
Zahlen auch die Uebereinstimmung zwischen der Bildung der Zahlwörter
durch Zusammensetzung mit dem ägyptischen Ziffersysteme von der Zahl
vier an bis zehn dargelegt. Die durchaus einfachen drei ersten Zahlen
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Steinthal, Heymann: Grammatik, Logik und Psychologie. Ihre Principien und ihr Verhältniss zu einander. Berlin, 1855, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/steinthal_grammatik_1855/437>, abgerufen am 30.01.2025.
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