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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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aufs ordentlichste zur Erde bestattete. Er war ohn-
gefähr etliche 60. Jahr alt worden, und bißhero gantz
gesunder Natur gewesen, ich glaube aber, daß ihn
ein jählinger Trunck, welchen er etwas starck auf die
Erhitzung gethan/ ums Leben brachte, doch mag er
auch sein ihm von GOtt bestimmtes ordentliches Le-
bens-Ziel erreicht haben.

Nach diesem Todes-Falle veränderten wir unse-
re Wohnung, und bezogen den grossen Hügel, wel-
cher zwischen den beyden Flüssen fast mitten auf der
Jnsul lieget, allda baueten wir eine geraumliche
Hütte überzogen dieselbe dermässen starck mit Laub-
Werck, daß uns weder Wind noch Regen Ver-
druß anthun konte, und führeten darinnen ein solches
geruhiges Leben, dergleichen sich wohl alle Men-
schen auf der gantzen Welt wünschen möchten.

Wir haben nach der Zeit sehr viele zerscheiterte
Schiffs-Stücken, grosse Ballen und Pack-Fässer
auf den Sand-Bäncken vor unserer Jnsul anlän-
den sehen, welches alles ich und mein Christian,
vermittelst eines neugemachten Flosses, von dannen
herüber auf unsere Jnsul holeten, und darinnen
nicht allein noch mehrere kostbare Schätze an Gold,
Silber, Perlen, Edlen Steinen und allerley Hauß-
Geräthe, sondern auch Kleider-Werck, Betten und
andere vortreffliche Sachen fanden, welche letztern
unsern Ein siedler-Orden von aller Strengigkeit be-
freyeten, indem wir, vermittelst desselben, die Lebens-
Art aufs allerbequemste einrichten konten.

Neun-

aufs ordentlichſte zur Erde beſtattete. Er war ohn-
gefaͤhr etliche 60. Jahr alt worden, und bißhero gantz
geſunder Natur geweſen, ich glaube aber, daß ihn
ein jaͤhlinger Trunck, welchen er etwas ſtarck auf die
Erhitzung gethan/ ums Leben brachte, doch mag er
auch ſein ihm von GOtt beſtimmtes ordentliches Le-
bens-Ziel erreicht haben.

Nach dieſem Todes-Falle veraͤnderten wir unſe-
re Wohnung, und bezogen den groſſen Huͤgel, wel-
cher zwiſchen den beyden Fluͤſſen faſt mitten auf der
Jnſul lieget, allda baueten wir eine geraumliche
Huͤtte uͤberzogen dieſelbe dermaͤſſen ſtarck mit Laub-
Werck, daß uns weder Wind noch Regen Ver-
druß anthun konte, und fuͤhreten darinnen ein ſolches
geruhiges Leben, dergleichen ſich wohl alle Men-
ſchen auf der gantzen Welt wuͤnſchen moͤchten.

Wir haben nach der Zeit ſehr viele zerſcheiterte
Schiffs-Stuͤcken, groſſe Ballen und Pack-Faͤſſer
auf den Sand-Baͤncken vor unſerer Jnſul anlaͤn-
den ſehen, welches alles ich und mein Chriſtian,
vermittelſt eines neugemachten Floſſes, von dannen
heruͤber auf unſere Jnſul holeten, und darinnen
nicht allein noch mehrere koſtbare Schaͤtze an Gold,
Silber, Perlen, Edlen Steinen und allerley Hauß-
Geraͤthe, ſondern auch Kleider-Werck, Betten und
andere vortreffliche Sachen fanden, welche letztern
unſern Ein ſiedler-Orden von aller Strengigkeit be-
freyeten, indem wir, vermittelſt deſſelben, die Lebens-
Art aufs allerbequemſte einrichten konten.

Neun-
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[603/0617] aufs ordentlichſte zur Erde beſtattete. Er war ohn- gefaͤhr etliche 60. Jahr alt worden, und bißhero gantz geſunder Natur geweſen, ich glaube aber, daß ihn ein jaͤhlinger Trunck, welchen er etwas ſtarck auf die Erhitzung gethan/ ums Leben brachte, doch mag er auch ſein ihm von GOtt beſtimmtes ordentliches Le- bens-Ziel erreicht haben. Nach dieſem Todes-Falle veraͤnderten wir unſe- re Wohnung, und bezogen den groſſen Huͤgel, wel- cher zwiſchen den beyden Fluͤſſen faſt mitten auf der Jnſul lieget, allda baueten wir eine geraumliche Huͤtte uͤberzogen dieſelbe dermaͤſſen ſtarck mit Laub- Werck, daß uns weder Wind noch Regen Ver- druß anthun konte, und fuͤhreten darinnen ein ſolches geruhiges Leben, dergleichen ſich wohl alle Men- ſchen auf der gantzen Welt wuͤnſchen moͤchten. Wir haben nach der Zeit ſehr viele zerſcheiterte Schiffs-Stuͤcken, groſſe Ballen und Pack-Faͤſſer auf den Sand-Baͤncken vor unſerer Jnſul anlaͤn- den ſehen, welches alles ich und mein Chriſtian, vermittelſt eines neugemachten Floſſes, von dannen heruͤber auf unſere Jnſul holeten, und darinnen nicht allein noch mehrere koſtbare Schaͤtze an Gold, Silber, Perlen, Edlen Steinen und allerley Hauß- Geraͤthe, ſondern auch Kleider-Werck, Betten und andere vortreffliche Sachen fanden, welche letztern unſern Ein ſiedler-Orden von aller Strengigkeit be- freyeten, indem wir, vermittelſt deſſelben, die Lebens- Art aufs allerbequemſte einrichten konten. Neun-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 603. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/617>, abgerufen am 24.11.2024.