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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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sich, daferne es die Mühe belohnt, schon bey Gele-
genheit selbst verantworten.

Aber mit Gunst und Permission zu fragen;
Warum soll man denn dieser oder jener, eigensinni-
ger Köpfe wegen, die sonst nichts als lauter Wahr-
heiten lesen mögen, nur eben lauter solche Geschichte
schreiben, die auf das kleineste Jota mit einem cör-
perlichen Eyde zu bestärcken wären? Warum soll
denn eine geschickte Fiction, als ein Lusus Ingenii,
so gar verächtlich und verwerfflich seyn? Wo mir
recht ist, halten ja die Herren Theologi selbst, davor,
daß auch in der Heil. Bibel dergleichen Exempel,
ja gantze Bücher, anzutreffen sind. Sapienti sat.
Jch halte davor, es sey am besten gethan, man lasse
solchergestalt die Politicos ungehudelt, sie mögen
schreiben und lesen, was sie wollen, solte es auch
gleich dem gemeinen Wesen nicht eben zu gantz be-
sondern Vortheil gereichen, genug, wenn es demsel-
ben nur keinen Nachtheil und Schaden verursachet.

Allein, wo gerathe ich hin? Jch solte Dir, geneig-
ter Leser,
fast die Gedanc[ken] beybringen, als ob
gegenwärtige Geschichte auch nichts anders als pur
lautere Fictiones wären? Nein! dieses ist meine
Meinung durchaus nicht, jedoch soll mich auch
durchaus niemand dahin zwingen, einen Eyd über
die pur lautere Wahrheit derselben abzulegen.
Vergönne, daß ich deine Gedult noch in etwas miß-
brauche, so wirst du erfahren, wie diese Fata ver-
schiedener See-Fahrenden mir fato zur Beschrei-
bung in die Hände gekommen sind:

Als ich im Anfange dieses nun fast verlauffenen
Jahres in meinen eigenen Verrichtungen eine ziem-
lich weite Reise auf der Land-Kutsche zu thun genö-

thiget

ſich, daferne es die Muͤhe belohnt, ſchon bey Gele-
genheit ſelbſt verantworten.

Aber mit Gunſt und Permiſſion zu fragen;
Warum ſoll man denn dieſer oder jener, eigenſinni-
ger Koͤpfe wegen, die ſonſt nichts als lauter Wahr-
heiten leſen moͤgen, nur eben lauter ſolche Geſchichte
ſchreiben, die auf das kleineſte Jota mit einem coͤr-
perlichen Eyde zu beſtaͤrcken waͤren? Warum ſoll
denn eine geſchickte Fiction, als ein Luſus Ingenii,
ſo gar veraͤchtlich und verwerfflich ſeyn? Wo mir
recht iſt, halten ja die Herren Theologi ſelbſt, davor,
daß auch in der Heil. Bibel dergleichen Exempel,
ja gantze Buͤcher, anzutreffen ſind. Sapienti ſat.
Jch halte davor, es ſey am beſten gethan, man laſſe
ſolchergeſtalt die Politicos ungehudelt, ſie moͤgen
ſchreiben und leſen, was ſie wollen, ſolte es auch
gleich dem gemeinen Weſen nicht eben zu gantz be-
ſondern Vortheil gereichen, genug, wenn es demſel-
ben nur keinen Nachtheil und Schaden verurſachet.

Allein, wo gerathe ich hin? Jch ſolte Dir, geneig-
ter Leſer,
faſt die Gedanc[ken] beybringen, als ob
gegenwaͤrtige Geſchichte auch nichts anders als pur
lautere Fictiones waͤren? Nein! dieſes iſt meine
Meinung durchaus nicht, jedoch ſoll mich auch
durchaus niemand dahin zwingen, einen Eyd uͤber
die pur lautere Wahrheit derſelben abzulegen.
Vergoͤnne, daß ich deine Gedult noch in etwas miß-
brauche, ſo wirſt du erfahren, wie dieſe Fata ver-
ſchiedener See-Fahrenden mir fato zur Beſchrei-
bung in die Haͤnde gekommen ſind:

Als ich im Anfange dieſes nun faſt verlauffenen
Jahres in meinen eigenen Verrichtungen eine ziem-
lich weite Reiſe auf der Land-Kutſche zu thun genoͤ-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/6>, abgerufen am 24.11.2024.