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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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sich dieselben doch dermassen gefällig, daß wir an ih-
ren natürlichen Wesen noch zur Zeit nicht das gering-
ste auszusetzen fanden. Sie brachten uns gedörte-
tes Fleisch und Fische, nebst etlichen aus Wurtzel-
Mehl gebackenen Brodten herzu, wovor wir die glä-
sernen und meßingenen Knöpfe unter sie theileten, so
wir an unsern Kleidern trugen, indem dergleichen
schlechte Sachen von ihnen ungemein hoch geschätzt,
und mit erstaunlicher Freude angenommen wurden.
Gegen Abend kam ihr König, welcher Madan genen-
net wurde, zu uns, dieser trug einen Schurtz von bun-
ten Federn um den Leib, wie auch dergleichen Crone
auf dem Haupte, führete einen starcken Bogen in der
rechten Hand, in der lincken aber einen höltzernen
spitzigen Wurff-Spieß, wie auch einen Köcher mit
Pfeilen auf dem Rücken. Jch hatte das Glück, ihm
ein höchst angenehmes Geschenck zu überreichen, wel-
ches in einem ziemlich grossen Taschen-Messer, ei-
nem Feuer-Stahl und zweyen Flinten-Steinen be-
stund/ und habe niemahls bey einer lebendigen Cre-
atur grössere Verwunderung gespüret, als sich bey
diesem Menschen zeigte, so bald er nur den Nutzen
und Krafft dieses Werckzeugs erfuhr. Er bekam
über dieses noch ein Hand-Beil von mir, dessen vor-
treffliche Tugenden ihn vollends dahin bewegten, daß
uns alles, was wir nur anzeigen konten, gereicht
und verwilliget wurde. Demnach baueten meine
Gefährten ohnfern vom Meer-Ufer etliche Hütten
auf, worinnen 4. 5. oder 6. Personen bequemlich
beysammen ruhen, und den häuffig herzu gebrach-
ten Speise-Vorrath verzehren konten. Von un-

sern

ſich dieſelben doch dermaſſen gefaͤllig, daß wir an ih-
ren natuͤrlichen Weſen noch zur Zeit nicht das gering-
ſte auszuſetzen fanden. Sie brachten uns gedoͤrte-
tes Fleiſch und Fiſche, nebſt etlichen aus Wurtzel-
Mehl gebackenen Brodten herzu, wovor wir die glaͤ-
ſernen und meßingenen Knoͤpfe unter ſie theileten, ſo
wir an unſern Kleidern trugen, indem dergleichen
ſchlechte Sachen von ihnen ungemein hoch geſchaͤtzt,
und mit erſtaunlicher Freude angenommen wurden.
Gegen Abend kam ihr Koͤnig, welcher Madan genen-
net wurde, zu uns, dieſer trug einen Schurtz von bun-
ten Federn um den Leib, wie auch dergleichen Crone
auf dem Haupte, fuͤhrete einen ſtarcken Bogen in der
rechten Hand, in der lincken aber einen hoͤltzernen
ſpitzigen Wurff-Spieß, wie auch einen Koͤcher mit
Pfeilen auf dem Ruͤcken. Jch hatte das Gluͤck, ihm
ein hoͤchſt angenehmes Geſchenck zu uͤberreichen, wel-
ches in einem ziemlich groſſen Taſchen-Meſſer, ei-
nem Feuer-Stahl und zweyen Flinten-Steinen be-
ſtund/ und habe niemahls bey einer lebendigen Cre-
atur groͤſſere Verwunderung geſpuͤret, als ſich bey
dieſem Menſchen zeigte, ſo bald er nur den Nutzen
und Krafft dieſes Werckzeugs erfuhr. Er bekam
uͤber dieſes noch ein Hand-Beil von mir, deſſen vor-
treffliche Tugenden ihn vollends dahin bewegten, daß
uns alles, was wir nur anzeigen konten, gereicht
und verwilliget wurde. Demnach baueten meine
Gefaͤhrten ohnfern vom Meer-Ufer etliche Huͤtten
auf, worinnen 4. 5. oder 6. Perſonen bequemlich
beyſammen ruhen, und den haͤuffig herzu gebrach-
ten Speiſe-Vorrath verzehren konten. Von un-

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[575/0589] ſich dieſelben doch dermaſſen gefaͤllig, daß wir an ih- ren natuͤrlichen Weſen noch zur Zeit nicht das gering- ſte auszuſetzen fanden. Sie brachten uns gedoͤrte- tes Fleiſch und Fiſche, nebſt etlichen aus Wurtzel- Mehl gebackenen Brodten herzu, wovor wir die glaͤ- ſernen und meßingenen Knoͤpfe unter ſie theileten, ſo wir an unſern Kleidern trugen, indem dergleichen ſchlechte Sachen von ihnen ungemein hoch geſchaͤtzt, und mit erſtaunlicher Freude angenommen wurden. Gegen Abend kam ihr Koͤnig, welcher Madan genen- net wurde, zu uns, dieſer trug einen Schurtz von bun- ten Federn um den Leib, wie auch dergleichen Crone auf dem Haupte, fuͤhrete einen ſtarcken Bogen in der rechten Hand, in der lincken aber einen hoͤltzernen ſpitzigen Wurff-Spieß, wie auch einen Koͤcher mit Pfeilen auf dem Ruͤcken. Jch hatte das Gluͤck, ihm ein hoͤchſt angenehmes Geſchenck zu uͤberreichen, wel- ches in einem ziemlich groſſen Taſchen-Meſſer, ei- nem Feuer-Stahl und zweyen Flinten-Steinen be- ſtund/ und habe niemahls bey einer lebendigen Cre- atur groͤſſere Verwunderung geſpuͤret, als ſich bey dieſem Menſchen zeigte, ſo bald er nur den Nutzen und Krafft dieſes Werckzeugs erfuhr. Er bekam uͤber dieſes noch ein Hand-Beil von mir, deſſen vor- treffliche Tugenden ihn vollends dahin bewegten, daß uns alles, was wir nur anzeigen konten, gereicht und verwilliget wurde. Demnach baueten meine Gefaͤhrten ohnfern vom Meer-Ufer etliche Huͤtten auf, worinnen 4. 5. oder 6. Perſonen bequemlich beyſammen ruhen, und den haͤuffig herzu gebrach- ten Speiſe-Vorrath verzehren konten. Von un- ſern

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 575. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/589>, abgerufen am 22.11.2024.