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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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hero einen leiblichen Eyd zu schweren gesonnen, nicht
allein dasjenige Geheimniß, welches ich sonsten nie-
manden als euch und dem redlichen Gorques an-
vertrauen will, so viel als nöthig, zu verschweigen,
sondern auch die billige Forderung, so ich an euch
beyde thun werde, zu erfüllen. Horn wurde ziem-
lich bestürtzt, doch aufnochmahliges Ermahnen, daß
ich von ihm nichts sündliches, unbilliges oder un-
mögliches verlangte, schwur er mir einen leiblichen
Eyd, worauf ich ferner also redete: Wisset mein
Freund, daß ich nicht Willens bin mit nach Ost-Jn-
dien zugehen, sondern ich werde mich ehester Tages
an einem mir gelegenen Orte nebst denen darzu be-
stimmten Personen und Waaren aussetzen lassen,
euch aber will ich nicht allein das Schiff, sondern
auch alles darzu gehörige erb- und eigenthümlich
schencken, und eure Person statt meiner zum Capi-
tain
und Patron denen übrigen vorstellen, weil ich
hierzu laut meiner Paesse und Frey-Briefe von de-
nen Häuptern der Ost-Jndischen Compagnie satt-
same Gewalt und Macht habe. Hergegen verlan-
ge ich davor nichts, als daß ihr dem Adam Gorques,
welcher an eure statt Lieutenant werden soll, nicht
allein seinen richtigen Sold zahlet, sondern ihm auch
den 3ten Theil von demjenigen, was ihr auf dieser
ersten Reise profitiret, abgebet, auf der Rückreise
aber, die ihr doch ohnfehlbar binnen 2. oder dritte-
halb Jahren thun werdet, euch wiederum durch et-
liche Canonen-Schüsse an demjenigen Orte mel-
det, wo ich mich werde aussetzen lassen, im übrigen
aber von meinem Auffenthalt weder in Enropa
noch sonst anders wo etwas ruchtbar machet.

Der

hero einen leiblichen Eyd zu ſchweren geſonnen, nicht
allein dasjenige Geheimniß, welches ich ſonſten nie-
manden als euch und dem redlichen Gorques an-
vertrauen will, ſo viel als noͤthig, zu verſchweigen,
ſondern auch die billige Forderung, ſo ich an euch
beyde thun werde, zu erfuͤllen. Horn wurde ziem-
lich beſtuͤrtzt, doch aufnochmahliges Ermahnen, daß
ich von ihm nichts ſuͤndliches, unbilliges oder un-
moͤgliches verlangte, ſchwur er mir einen leiblichen
Eyd, worauf ich ferner alſo redete: Wiſſet mein
Freund, daß ich nicht Willens bin mit nach Oſt-Jn-
dien zugehen, ſondern ich werde mich eheſter Tages
an einem mir gelegenen Orte nebſt denen darzu be-
ſtimmten Perſonen und Waaren ausſetzen laſſen,
euch aber will ich nicht allein das Schiff, ſondern
auch alles darzu gehoͤrige erb- und eigenthuͤmlich
ſchencken, und eure Perſon ſtatt meiner zum Capi-
tain
und Patron denen uͤbrigen vorſtellen, weil ich
hierzu laut meiner Pæſſe und Frey-Briefe von de-
nen Haͤuptern der Oſt-Jndiſchen Compagnie ſatt-
ſame Gewalt und Macht habe. Hergegen verlan-
ge ich davor nichts, als daß ihr dem Adam Gorques,
welcher an eure ſtatt Lieutenant werden ſoll, nicht
allein ſeinen richtigen Sold zahlet, ſondern ihm auch
den 3ten Theil von demjenigen, was ihr auf dieſer
erſten Reiſe profitiret, abgebet, auf der Ruͤckreiſe
aber, die ihr doch ohnfehlbar binnen 2. oder dritte-
halb Jahren thun werdet, euch wiederum durch et-
liche Canonen-Schuͤſſe an demjenigen Orte mel-
det, wo ich mich werde ausſetzen laſſen, im uͤbrigen
aber von meinem Auffenthalt weder in Enropa
noch ſonſt anders wo etwas ruchtbar machet.

Der
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[461/0475] hero einen leiblichen Eyd zu ſchweren geſonnen, nicht allein dasjenige Geheimniß, welches ich ſonſten nie- manden als euch und dem redlichen Gorques an- vertrauen will, ſo viel als noͤthig, zu verſchweigen, ſondern auch die billige Forderung, ſo ich an euch beyde thun werde, zu erfuͤllen. Horn wurde ziem- lich beſtuͤrtzt, doch aufnochmahliges Ermahnen, daß ich von ihm nichts ſuͤndliches, unbilliges oder un- moͤgliches verlangte, ſchwur er mir einen leiblichen Eyd, worauf ich ferner alſo redete: Wiſſet mein Freund, daß ich nicht Willens bin mit nach Oſt-Jn- dien zugehen, ſondern ich werde mich eheſter Tages an einem mir gelegenen Orte nebſt denen darzu be- ſtimmten Perſonen und Waaren ausſetzen laſſen, euch aber will ich nicht allein das Schiff, ſondern auch alles darzu gehoͤrige erb- und eigenthuͤmlich ſchencken, und eure Perſon ſtatt meiner zum Capi- tain und Patron denen uͤbrigen vorſtellen, weil ich hierzu laut meiner Pæſſe und Frey-Briefe von de- nen Haͤuptern der Oſt-Jndiſchen Compagnie ſatt- ſame Gewalt und Macht habe. Hergegen verlan- ge ich davor nichts, als daß ihr dem Adam Gorques, welcher an eure ſtatt Lieutenant werden ſoll, nicht allein ſeinen richtigen Sold zahlet, ſondern ihm auch den 3ten Theil von demjenigen, was ihr auf dieſer erſten Reiſe profitiret, abgebet, auf der Ruͤckreiſe aber, die ihr doch ohnfehlbar binnen 2. oder dritte- halb Jahren thun werdet, euch wiederum durch et- liche Canonen-Schuͤſſe an demjenigen Orte mel- det, wo ich mich werde ausſetzen laſſen, im uͤbrigen aber von meinem Auffenthalt weder in Enropa noch ſonſt anders wo etwas ruchtbar machet. Der

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/475>, abgerufen am 25.11.2024.