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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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nen Künstlern und Handwerckern bekam so viel Geld,
als er zu Anschaffung seines Werckzeugs und an-
dern Bedürffnissen begehrte, und da, zu meinem
gantz besondern Vergnügen, der liebe Eberhard
Julius
sich wenig Tage nach meiner Ankunfft bey
mir einfand, bekam er etliche Tage nach einander e-
benfalls genung zu thun, die ihm vorgeschriebenen
Waaren an Büchern und andern nöthigen Stü-
cken einzuhandeln. Endlich am 24. Jun. gelangte
die letzte Person, auf die ich allbereit mit Schmertzen
zu hoffen anfing, nemlich Herr Mag. Schmeltzer
bey mir an, und weil Horn indessen die Zahl der
Matrosen und Freywillig-Mitreisenden voll ge-
schafft hatte, hielt ich des folgenden Tages Gene-
ral-
Musterung im Schiffe, und fand weiter nicht
das geringste zu verbessern, demnach musten alle
Personen im Schiffe verbleiben, und auf meine An-
kunfft warten, ich aber machte meine Sachen bey
der Ost-Jndischen Compagnie vollends richtig, em-
pfieng meine sichern Paesse, Handels- und Frey-
Briefe, und konte solchergestalt, über alles Ver-
hoffen, um eben dieselbe Zeit von Amsterdam ab-
lauffen, als ich vor etlichen Monaten gewünschet
hatte.

Auf der Jnsul Teneriffa, allwo wir nach ausge-
standenen hefftigen Sturm unser Schiff auszubes-
sern und uns mit frischen Lebens-Mitteln zu verse-
hen, einige Tage stille lagen, zohe ich eines Abends
meinen Lieutenant Horn auf die Seite, und sagte:
Höret mein guter Freund, nunmehro ist es Zeit, daß
ich mein gantzes Hertz offenbahre, und euch zum
wohlhabenden Manne mache, daferne ihr mir vor-

hero

nen Kuͤnſtlern und Handwerckern bekam ſo viel Geld,
als er zu Anſchaffung ſeines Werckzeugs und an-
dern Beduͤrffniſſen begehrte, und da, zu meinem
gantz beſondern Vergnuͤgen, der liebe Eberhard
Julius
ſich wenig Tage nach meiner Ankunfft bey
mir einfand, bekam er etliche Tage nach einander e-
benfalls genung zu thun, die ihm vorgeſchriebenen
Waaren an Buͤchern und andern noͤthigen Stuͤ-
cken einzuhandeln. Endlich am 24. Jun. gelangte
die letzte Perſon, auf die ich allbereit mit Schmertzen
zu hoffen anfing, nemlich Herr Mag. Schmeltzer
bey mir an, und weil Horn indeſſen die Zahl der
Matroſen und Freywillig-Mitreiſenden voll ge-
ſchafft hatte, hielt ich des folgenden Tages Gene-
ral-
Muſterung im Schiffe, und fand weiter nicht
das geringſte zu verbeſſern, demnach muſten alle
Perſonen im Schiffe verbleiben, und auf meine An-
kunfft warten, ich aber machte meine Sachen bey
der Oſt-Jndiſchen Compagnie vollends richtig, em-
pfieng meine ſichern Pæſſe, Handels- und Frey-
Briefe, und konte ſolchergeſtalt, uͤber alles Ver-
hoffen, um eben dieſelbe Zeit von Amſterdam ab-
lauffen, als ich vor etlichen Monaten gewuͤnſchet
hatte.

Auf der Jnſul Teneriffa, allwo wir nach ausge-
ſtandenen hefftigen Sturm unſer Schiff auszubeſ-
ſern und uns mit friſchen Lebens-Mitteln zu verſe-
hen, einige Tage ſtille lagen, zohe ich eines Abends
meinen Lieutenant Horn auf die Seite, und ſagte:
Hoͤret mein guter Freund, nunmehro iſt es Zeit, daß
ich mein gantzes Hertz offenbahre, und euch zum
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[460/0474] nen Kuͤnſtlern und Handwerckern bekam ſo viel Geld, als er zu Anſchaffung ſeines Werckzeugs und an- dern Beduͤrffniſſen begehrte, und da, zu meinem gantz beſondern Vergnuͤgen, der liebe Eberhard Julius ſich wenig Tage nach meiner Ankunfft bey mir einfand, bekam er etliche Tage nach einander e- benfalls genung zu thun, die ihm vorgeſchriebenen Waaren an Buͤchern und andern noͤthigen Stuͤ- cken einzuhandeln. Endlich am 24. Jun. gelangte die letzte Perſon, auf die ich allbereit mit Schmertzen zu hoffen anfing, nemlich Herr Mag. Schmeltzer bey mir an, und weil Horn indeſſen die Zahl der Matroſen und Freywillig-Mitreiſenden voll ge- ſchafft hatte, hielt ich des folgenden Tages Gene- ral-Muſterung im Schiffe, und fand weiter nicht das geringſte zu verbeſſern, demnach muſten alle Perſonen im Schiffe verbleiben, und auf meine An- kunfft warten, ich aber machte meine Sachen bey der Oſt-Jndiſchen Compagnie vollends richtig, em- pfieng meine ſichern Pæſſe, Handels- und Frey- Briefe, und konte ſolchergeſtalt, uͤber alles Ver- hoffen, um eben dieſelbe Zeit von Amſterdam ab- lauffen, als ich vor etlichen Monaten gewuͤnſchet hatte. Auf der Jnſul Teneriffa, allwo wir nach ausge- ſtandenen hefftigen Sturm unſer Schiff auszubeſ- ſern und uns mit friſchen Lebens-Mitteln zu verſe- hen, einige Tage ſtille lagen, zohe ich eines Abends meinen Lieutenant Horn auf die Seite, und ſagte: Hoͤret mein guter Freund, nunmehro iſt es Zeit, daß ich mein gantzes Hertz offenbahre, und euch zum wohlhabenden Manne mache, daferne ihr mir vor- hero

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 460. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/474>, abgerufen am 25.11.2024.