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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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gen Schleuse, welche auf den Nothfall gemacht war,
wenn etwa die Haupt-Schleusen in Christians-
Raum nicht vermögend wären den Lauf des Flusses,
welcher zu gewissen Zeiten sehr hefftig und schnelle
trieb, gnugsamen Widerstand zu thun. Die
Pflantz-Stadt selbst bestunde aus 13. Wohn-Häu-
sern, worunter aber 3. befindlich, die vor junge An-
fänger nur kürtzlich neu aufgebauet, und noch nicht
bezogen waren. Jhr Haußhaltungs-Wesen zeigte
sich den übrigen Jnsulanern, der Nahrhafftigkeit
und Accuratesse wegen, in allen gleichförmig, doch
fanden sich ausserdem etliche Künstler unter ihnen,
welche die artigsten und nützlichsten Geschirre, nebst
andern Sachen, von einem vermischten M[et]all sau-
ber giessen und ausarbeiten, auch die Formen selbst
darzu machen konten, welches der seel Simon Hein-
rich Schimmer
durch seine eigene Klugheit, und
Larsons Beyhülffe erfunden, und seine Kinder da-
mit belehret hatte. Jm übrigen waren alle in der
Bau-Kunst und andern nöthigen Handthierungen
nach dasiger Art, ungemein wohl erfahren.

Nachdem wir allen Haußwirthen daselbst eine
kurtze Visite gegeben, und ihr gantzes Wesen wohl
beobachtet hatten, begleiteten uns die mehresten
in den grossen Thier-Garten, den der Altvater be-
reits vor langen Jahren in der Nord-Ost-Ecke der
Jnsul angelegt, und einiges Wild hinein geschaffet
hatte, welches nachhero zu einer solchen Menge ge-
diehen, und dermassen zahm worden, daß man es
mit Händen greiffen und schlachten konte, so offt
man Lust darzu bekam. Dieser schöne Thier-Gar-

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gen Schleuſe, welche auf den Nothfall gemacht war,
wenn etwa die Haupt-Schleuſen in Chriſtians-
Raum nicht vermoͤgend waͤren den Lauf des Fluſſes,
welcher zu gewiſſen Zeiten ſehr hefftig und ſchnelle
trieb, gnugſamen Widerſtand zu thun. Die
Pflantz-Stadt ſelbſt beſtunde aus 13. Wohn-Haͤu-
ſern, worunter aber 3. befindlich, die vor junge An-
faͤnger nur kuͤrtzlich neu aufgebauet, und noch nicht
bezogen waren. Jhr Haußhaltungs-Weſen zeigte
ſich den uͤbrigen Jnſulanern, der Nahrhafftigkeit
und Accurateſſe wegen, in allen gleichfoͤrmig, doch
fanden ſich auſſerdem etliche Kuͤnſtler unter ihnen,
welche die artigſten und nuͤtzlichſten Geſchirre, nebſt
andern Sachen, von einem vermiſchten M[et]all ſau-
ber gieſſen und ausarbeiten, auch die Formen ſelbſt
darzu machen konten, welches der ſeel Simon Hein-
rich Schimmer
durch ſeine eigene Klugheit, und
Larſons Beyhuͤlffe erfunden, und ſeine Kinder da-
mit belehret hatte. Jm uͤbrigen waren alle in der
Bau-Kunſt und andern noͤthigen Handthierungen
nach daſiger Art, ungemein wohl erfahren.

Nachdem wir allen Haußwirthen daſelbſt eine
kurtze Viſite gegeben, und ihr gantzes Weſen wohl
beobachtet hatten, begleiteten uns die mehreſten
in den groſſen Thier-Garten, den der Altvater be-
reits vor langen Jahren in der Nord-Oſt-Ecke der
Jnſul angelegt, und einiges Wild hinein geſchaffet
hatte, welches nachhero zu einer ſolchen Menge ge-
diehen, und dermaſſen zahm worden, daß man es
mit Haͤnden greiffen und ſchlachten konte, ſo offt
man Luſt darzu bekam. Dieſer ſchoͤne Thier-Gar-

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[369/0383] gen Schleuſe, welche auf den Nothfall gemacht war, wenn etwa die Haupt-Schleuſen in Chriſtians- Raum nicht vermoͤgend waͤren den Lauf des Fluſſes, welcher zu gewiſſen Zeiten ſehr hefftig und ſchnelle trieb, gnugſamen Widerſtand zu thun. Die Pflantz-Stadt ſelbſt beſtunde aus 13. Wohn-Haͤu- ſern, worunter aber 3. befindlich, die vor junge An- faͤnger nur kuͤrtzlich neu aufgebauet, und noch nicht bezogen waren. Jhr Haußhaltungs-Weſen zeigte ſich den uͤbrigen Jnſulanern, der Nahrhafftigkeit und Accurateſſe wegen, in allen gleichfoͤrmig, doch fanden ſich auſſerdem etliche Kuͤnſtler unter ihnen, welche die artigſten und nuͤtzlichſten Geſchirre, nebſt andern Sachen, von einem vermiſchten Metall ſau- ber gieſſen und ausarbeiten, auch die Formen ſelbſt darzu machen konten, welches der ſeel Simon Hein- rich Schimmer durch ſeine eigene Klugheit, und Larſons Beyhuͤlffe erfunden, und ſeine Kinder da- mit belehret hatte. Jm uͤbrigen waren alle in der Bau-Kunſt und andern noͤthigen Handthierungen nach daſiger Art, ungemein wohl erfahren. Nachdem wir allen Haußwirthen daſelbſt eine kurtze Viſite gegeben, und ihr gantzes Weſen wohl beobachtet hatten, begleiteten uns die mehreſten in den groſſen Thier-Garten, den der Altvater be- reits vor langen Jahren in der Nord-Oſt-Ecke der Jnſul angelegt, und einiges Wild hinein geſchaffet hatte, welches nachhero zu einer ſolchen Menge ge- diehen, und dermaſſen zahm worden, daß man es mit Haͤnden greiffen und ſchlachten konte, ſo offt man Luſt darzu bekam. Dieſer ſchoͤne Thier-Gar- ten A a

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/383>, abgerufen am 22.11.2024.