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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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zublasen, wolten auch solches einsmahls, da ich in ih-
re Gesellschafft gerieth, zu Wercke richten, allein das
Blat wendete sich, indem ich noch bey Zeiten mein
Seiten-Gewehr ergriff, zwey darnjeder stieß, 3. sehr
starck verwundete, und nachhero ebenfalls sehr ver-
wundet in Arrest kam.

Es wurde mir viel von harquebousiren vorge-
schwatzt, derowegen stellete mich, ohngeacht meine
Wunden bey nahe gäntzlich curiret waren, dennoch
immer sehr kranck an, biß ich endlich des Nachts
Gelegenheit nahm zu entfliehen, meine Kleider bey
Regensburg mit einem armen Studioso zu verwech-
seln, und unter dessen schwartzer Kleidung in ärmli-
cher Gestalt glücklich durch, und biß in diejenige
Mord-Grube des Thüringer Waldes zu kommen,
allwo ich diesen jungen Engelländer aus seiner Mör-
der Händen befreyen zu helffen das Glück hatte.
Sehet also mein werther Herr, verfolgte Schimmer
seine Rede, bey dergleichen Umständen will es sich
nicht wol thun lassen, daß ich mich um hiesige Gegend
lange aufhalte, oder meinen Nahmen kund mache,
weil ich gar leicht den vor 5. Jahren erzürneten Für-
sten, der seinen erstochenen Cavalier wol noch nicht
vergessen hat, in die Hände fallen könte. Jn Det-
mold aber, allwo meine Eltern seyn, will ich mich fin-
den lassen, und bemühet leben meine Sachen an er-
wehnten Fürstlichen Hofe auszumachen.

Habt ihr sonsten keine Furcht, versetzte hierauff
der Priester, so will ich euch bey GOTT versi-
chern, daß ihr um diese Gegend vor dergleichen Ge-
fahr so sicher leben könnet, als in eurem Vaterlan-

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zublaſen, wolten auch ſolches einsmahls, da ich in ih-
re Geſellſchafft gerieth, zu Wercke richten, allein das
Blat wendete ſich, indem ich noch bey Zeiten mein
Seiten-Gewehr ergriff, zwey darnjeder ſtieß, 3. ſehr
ſtarck verwundete, und nachhero ebenfalls ſehr ver-
wundet in Arreſt kam.

Es wurde mir viel von harquebouſiren vorge-
ſchwatzt, derowegen ſtellete mich, ohngeacht meine
Wunden bey nahe gaͤntzlich curiret waren, dennoch
immer ſehr kranck an, biß ich endlich des Nachts
Gelegenheit nahm zu entfliehen, meine Kleider bey
Regensburg mit einem armen Studioſo zu verwech-
ſeln, und unter deſſen ſchwartzer Kleidung in aͤrmli-
cher Geſtalt gluͤcklich durch, und biß in diejenige
Mord-Grube des Thuͤringer Waldes zu kommen,
allwo ich dieſen jungen Engellaͤnder aus ſeiner Moͤr-
der Haͤnden befreyen zu helffen das Gluͤck hatte.
Sehet alſo mein werther Herr, verfolgte Schimmer
ſeine Rede, bey dergleichen Umſtaͤnden will es ſich
nicht wol thun laſſen, daß ich mich um hieſige Gegend
lange aufhalte, oder meinen Nahmen kund mache,
weil ich gar leicht den vor 5. Jahren erzuͤrneten Fuͤr-
ſten, der ſeinen erſtochenen Cavalier wol noch nicht
vergeſſen hat, in die Haͤnde fallen koͤnte. Jn Det-
mold aber, allwo meine Eltern ſeyn, will ich mich fin-
den laſſen, und bemuͤhet leben meine Sachen an er-
wehnten Fuͤrſtlichen Hofe auszumachen.

Habt ihr ſonſten keine Furcht, verſetzte hierauff
der Prieſter, ſo will ich euch bey GOTT verſi-
chern, daß ihr um dieſe Gegend vor dergleichen Ge-
fahr ſo ſicher leben koͤnnet, als in eurem Vaterlan-

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[359/0373] zublaſen, wolten auch ſolches einsmahls, da ich in ih- re Geſellſchafft gerieth, zu Wercke richten, allein das Blat wendete ſich, indem ich noch bey Zeiten mein Seiten-Gewehr ergriff, zwey darnjeder ſtieß, 3. ſehr ſtarck verwundete, und nachhero ebenfalls ſehr ver- wundet in Arreſt kam. Es wurde mir viel von harquebouſiren vorge- ſchwatzt, derowegen ſtellete mich, ohngeacht meine Wunden bey nahe gaͤntzlich curiret waren, dennoch immer ſehr kranck an, biß ich endlich des Nachts Gelegenheit nahm zu entfliehen, meine Kleider bey Regensburg mit einem armen Studioſo zu verwech- ſeln, und unter deſſen ſchwartzer Kleidung in aͤrmli- cher Geſtalt gluͤcklich durch, und biß in diejenige Mord-Grube des Thuͤringer Waldes zu kommen, allwo ich dieſen jungen Engellaͤnder aus ſeiner Moͤr- der Haͤnden befreyen zu helffen das Gluͤck hatte. Sehet alſo mein werther Herr, verfolgte Schimmer ſeine Rede, bey dergleichen Umſtaͤnden will es ſich nicht wol thun laſſen, daß ich mich um hieſige Gegend lange aufhalte, oder meinen Nahmen kund mache, weil ich gar leicht den vor 5. Jahren erzuͤrneten Fuͤr- ſten, der ſeinen erſtochenen Cavalier wol noch nicht vergeſſen hat, in die Haͤnde fallen koͤnte. Jn Det- mold aber, allwo meine Eltern ſeyn, will ich mich fin- den laſſen, und bemuͤhet leben meine Sachen an er- wehnten Fuͤrſtlichen Hofe auszumachen. Habt ihr ſonſten keine Furcht, verſetzte hierauff der Prieſter, ſo will ich euch bey GOTT verſi- chern, daß ihr um dieſe Gegend vor dergleichen Ge- fahr ſo ſicher leben koͤnnet, als in eurem Vaterlan- de- Z 4

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/373>, abgerufen am 22.11.2024.