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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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Meinigen unnützlichen Schätze zuzuwenden.
Dem Herrn
Leonhard Wolffgang könnet ihr sicher
trauen weil er seine lincke Hand auf meine al-
te Brust gelegt, die Rechte aber gegen GOtt
dem Allmächtigen in die Höhe gereckt, und
mir also einen cörperlichen Eyd geschworen,
diejenigen Forderungen, so ich an ihn gethan,
nach Möglichkeit zu erfüllen. Er wird alles,
was ich an euch zu schreiben Bedencken trage,
besser mündlich ausrichten, und eine ziemli-
che Beschreibung von meinem Zustande ma-
chen. Folget ihm in allen, was er euch befieh-
let, seyd gesund, und kommet mit ihm bald zu
mir.
Dat. Felsenburg, den 29. Sept. Anno Chri-
sti
1724. Meiner Regierung im 78. und mei-
nes Alters im 97. Jahre.

(L. S.)
Albertus Julius.

Jch überlaß den Brief wohl 5. biß 6. mahl, kon-
te mir aber dennoch in meinen Gedancken keinen
völligen und richtigen Begriff von der gantzen Sa-
che machen, welches der Capitain Wolffgang leicht-
lich merckte, und derowegen zu mir sprach: Mein
Sohn! alles euer Nachsinnen wird vergebens
seyn, ehe ihr die Auflösung dieses Rätzels von mir, in
Erzählung der wunderbaren Geschicht eures Vet-
tern, Albert Julius, vernehmet, setzet euch demnach
nieder und höret mir zu.

Hiermit fing er an, eine, meines Erachtens/ der
wunderbarsten Begebenheiten von der Welt zu er-
[ze]hlen, die ich dem geneigten Leser, als die Haupt-

Sache

Meinigen unnuͤtzlichen Schaͤtze zuzuwenden.
Dem Herrn
Leonhard Wolffgang koͤnnet ihr ſicher
trauen weil er ſeine lincke Hand auf meine al-
te Bruſt gelegt, die Rechte aber gegen GOtt
dem Allmaͤchtigen in die Hoͤhe gereckt, und
mir alſo einen coͤrperlichen Eyd geſchworen,
diejenigen Forderungen, ſo ich an ihn gethan,
nach Moͤglichkeit zu erfuͤllen. Er wird alles,
was ich an euch zu ſchreiben Bedencken trage,
beſſer muͤndlich ausrichten, und eine ziemli-
che Beſchreibung von meinem Zuſtande ma-
chen. Folget ihm in allen, was er euch befieh-
let, ſeyd geſund, und kommet mit ihm bald zu
mir.
Dat. Felſenburg, den 29. Sept. Anno Chri-
ſti
1724. Meiner Regierung im 78. und mei-
nes Alters im 97. Jahre.

(L. S.)
Albertus Julius.

Jch uͤberlaß den Brief wohl 5. biß 6. mahl, kon-
te mir aber dennoch in meinen Gedancken keinen
voͤlligen und richtigen Begriff von der gantzen Sa-
che machen, welches der Capitain Wolffgang leicht-
lich merckte, und derowegen zu mir ſprach: Mein
Sohn! alles euer Nachſinnen wird vergebens
ſeyn, ehe ihr die Aufloͤſung dieſes Raͤtzels von mir, in
Erzaͤhlung der wunderbaren Geſchicht eures Vet-
tern, Albert Julius, vernehmet, ſetzet euch demnach
nieder und hoͤret mir zu.

Hiermit fing er an, eine, meines Erachtens/ der
wunderbarſten Begebenheiten von der Welt zu er-
[ze]hlen, die ich dem geneigten Leſer, als die Haupt-

Sache
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[24/0036] Meinigen unnuͤtzlichen Schaͤtze zuzuwenden. Dem Herrn Leonhard Wolffgang koͤnnet ihr ſicher trauen weil er ſeine lincke Hand auf meine al- te Bruſt gelegt, die Rechte aber gegen GOtt dem Allmaͤchtigen in die Hoͤhe gereckt, und mir alſo einen coͤrperlichen Eyd geſchworen, diejenigen Forderungen, ſo ich an ihn gethan, nach Moͤglichkeit zu erfuͤllen. Er wird alles, was ich an euch zu ſchreiben Bedencken trage, beſſer muͤndlich ausrichten, und eine ziemli- che Beſchreibung von meinem Zuſtande ma- chen. Folget ihm in allen, was er euch befieh- let, ſeyd geſund, und kommet mit ihm bald zu mir. Dat. Felſenburg, den 29. Sept. Anno Chri- ſti 1724. Meiner Regierung im 78. und mei- nes Alters im 97. Jahre. (L. S.) Albertus Julius. Jch uͤberlaß den Brief wohl 5. biß 6. mahl, kon- te mir aber dennoch in meinen Gedancken keinen voͤlligen und richtigen Begriff von der gantzen Sa- che machen, welches der Capitain Wolffgang leicht- lich merckte, und derowegen zu mir ſprach: Mein Sohn! alles euer Nachſinnen wird vergebens ſeyn, ehe ihr die Aufloͤſung dieſes Raͤtzels von mir, in Erzaͤhlung der wunderbaren Geſchicht eures Vet- tern, Albert Julius, vernehmet, ſetzet euch demnach nieder und hoͤret mir zu. Hiermit fing er an, eine, meines Erachtens/ der wunderbarſten Begebenheiten von der Welt zu er- zehlen, die ich dem geneigten Leſer, als die Haupt- Sache

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/36>, abgerufen am 24.11.2024.