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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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Felder, war meine tägliche Arbeit, diejenigen
Waaren, welche uns Wind und See, von den in
verschiedenen Stürmen zerscheiterten Schiffen zu-
geführet hatte, durch den hohen Felsen-Weg her-
auf in unsere Verwahrung zu schaffeu. Hilff
Himmel! was bekamen wir nicht solcher Gestalt
noch vor Reichthümer in unsere Gewalt? Gold,
Silber, edle Steine, schöne Zeuge, böckel- und
geräuchert Fleisch nebst andern Victualien war
dasjenige, was am wenigsten geachtet wurde,
hergegen Coffee, Thee, Chocolade, Gewürtze,
ausgepichte Kisten mit Zucker, Pech, Schwefel,
Oehl, Talg, Butter, Pulver, allerhand eisern,
zinnern, kupffern und meßigen Hauß-Geräthe,
dicke und dinne Seile, höltzerne Gefässe u. d. gl.
ergötzte uns am allermeisten.

Unser Hauß-Gesinde, daß nunmehro, da sich
der ehemahlige Patient auch eine Frau geholet,
aus 6. Personen bestund, that hierbey ungemeine
Dienste, und meine liebe Ehe-Frau brachte in der
unterirrdischen Höle alles, was uns nützlich, an
gehörigen Ort und Stelle, was aber von dem
See-Wasser verdorben war, musten ein paar
Affen auf einen darzu gemachten Roll-Wagen so
gleich fort schaffen, und in den nächst-gelegenen Fluß
werffen. Nach diesem, da eine grosse Menge zu-
geschnittener Breter und Balcken von den zertrüm-
merten Schiffen vorhanden, erweiterte ich unsere
Wohnung auf dem Hügel noch um ein grosses,
bauete auch der Affen Behausung geräumlicher,
und brachte, kurtz zu sagen, alles in solchen Stand,
daß wir, bevorstehenden Winter wenig zu schaffen

hat-

Felder, war meine taͤgliche Arbeit, diejenigen
Waaren, welche uns Wind und See, von den in
verſchiedenen Stuͤrmen zerſcheiterten Schiffen zu-
gefuͤhret hatte, durch den hohen Felſen-Weg her-
auf in unſere Verwahrung zu ſchaffeu. Hilff
Himmel! was bekamen wir nicht ſolcher Geſtalt
noch vor Reichthuͤmer in unſere Gewalt? Gold,
Silber, edle Steine, ſchoͤne Zeuge, boͤckel- und
geraͤuchert Fleiſch nebſt andern Victualien war
dasjenige, was am wenigſten geachtet wurde,
hergegen Coffeé, Theè, Chocolade, Gewuͤrtze,
ausgepichte Kiſten mit Zucker, Pech, Schwefel,
Oehl, Talg, Butter, Pulver, allerhand eiſern,
zinnern, kupffern und meßigen Hauß-Geraͤthe,
dicke und dinne Seile, hoͤltzerne Gefaͤſſe u. d. gl.
ergoͤtzte uns am allermeiſten.

Unſer Hauß-Geſinde, daß nunmehro, da ſich
der ehemahlige Patient auch eine Frau geholet,
aus 6. Perſonen beſtund, that hierbey ungemeine
Dienſte, und meine liebe Ehe-Frau brachte in der
unterirrdiſchen Hoͤle alles, was uns nuͤtzlich, an
gehoͤrigen Ort und Stelle, was aber von dem
See-Waſſer verdorben war, muſten ein paar
Affen auf einen darzu gemachten Roll-Wagen ſo
gleich fort ſchaffen, und in den naͤchſt-gelegenen Fluß
werffen. Nach dieſem, da eine groſſe Menge zu-
geſchnittener Breter und Balcken von den zertruͤm-
merten Schiffen vorhanden, erweiterte ich unſere
Wohnung auf dem Huͤgel noch um ein groſſes,
bauete auch der Affen Behauſung geraͤumlicher,
und brachte, kurtz zu ſagen, alles in ſolchen Stand,
daß wir, bevorſtehenden Winter wenig zu ſchaffen

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[270/0284] Felder, war meine taͤgliche Arbeit, diejenigen Waaren, welche uns Wind und See, von den in verſchiedenen Stuͤrmen zerſcheiterten Schiffen zu- gefuͤhret hatte, durch den hohen Felſen-Weg her- auf in unſere Verwahrung zu ſchaffeu. Hilff Himmel! was bekamen wir nicht ſolcher Geſtalt noch vor Reichthuͤmer in unſere Gewalt? Gold, Silber, edle Steine, ſchoͤne Zeuge, boͤckel- und geraͤuchert Fleiſch nebſt andern Victualien war dasjenige, was am wenigſten geachtet wurde, hergegen Coffeé, Theè, Chocolade, Gewuͤrtze, ausgepichte Kiſten mit Zucker, Pech, Schwefel, Oehl, Talg, Butter, Pulver, allerhand eiſern, zinnern, kupffern und meßigen Hauß-Geraͤthe, dicke und dinne Seile, hoͤltzerne Gefaͤſſe u. d. gl. ergoͤtzte uns am allermeiſten. Unſer Hauß-Geſinde, daß nunmehro, da ſich der ehemahlige Patient auch eine Frau geholet, aus 6. Perſonen beſtund, that hierbey ungemeine Dienſte, und meine liebe Ehe-Frau brachte in der unterirrdiſchen Hoͤle alles, was uns nuͤtzlich, an gehoͤrigen Ort und Stelle, was aber von dem See-Waſſer verdorben war, muſten ein paar Affen auf einen darzu gemachten Roll-Wagen ſo gleich fort ſchaffen, und in den naͤchſt-gelegenen Fluß werffen. Nach dieſem, da eine groſſe Menge zu- geſchnittener Breter und Balcken von den zertruͤm- merten Schiffen vorhanden, erweiterte ich unſere Wohnung auf dem Huͤgel noch um ein groſſes, bauete auch der Affen Behauſung geraͤumlicher, und brachte, kurtz zu ſagen, alles in ſolchen Stand, daß wir, bevorſtehenden Winter wenig zu ſchaffen hat-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/284>, abgerufen am 27.11.2024.