eintzigen Sohne, ein solches Geheimniß an- zuvertrauen, krafft dessen sie nicht allein ihres Herrn Vaters erlittenen Schaden mehr als gedoppelt ersetzen, und vielleicht sich und ih- re Nachkommen, biß auf späte Jahre hinaus, glücklich machen können.
Jch versichere noch einmahl,Monsieur,daß ich mir ihre allerley Gedancken bey dieserAt- fairemehr als zu wohl vorstelle, allein ich bitte sie inständig, alle Hindernisse aus dem Wege zu räumen und sich in möglichster Geschwin- digkeit auf die Reise nach Amsterdam zu ma- chen, damit sie längstens gegenSt. Johannis- Tag daselbst eintreffen. Der 27. Jun.wo Gott will, ist zu meiner Abfahrt nach Ost-Jndien angesetzt. Finden sie mich aber nicht mehr, so haben sie eine versiegelte Schrifft, von meiner Hand gestellt, bey demBanquier,HerrnG, v. B. abzufordern, wornach sie ihreMessuresneh- men können. Doch ich befürchte, daß ihreim- portanten Affairenweitläufftiger werden, und wohlgar nicht glücklich lauffen möchten, wo- ferne sie verabsäumeten, mich in Amsterdam auf dem Ost-Jndischen Hause, allwo ich täg- lich anzutreffen und bekannt genug bin, per- sönlich zu sprechen. Schließlich will ihnen die Beschleunigung ihrer Reise zu ihrer zeitli- chen Glückseeligkeit nochmahls freundlichre- commendiren sie der guten Hand Gottes em- pfehlen, und beharren
Monsieur, votre Valet Leonhard Wolffgang.
P. S.
eintzigen Sohne, ein ſolches Geheimniß an- zuvertrauen, krafft deſſen ſie nicht allein ihres Herrn Vaters erlittenen Schaden mehr als gedoppelt erſetzen, und vielleicht ſich und ih- re Nachkommen, biß auf ſpaͤte Jahre hinaus, gluͤcklich machen koͤnnen.
Jch verſichere noch einmahl,Monſieur,daß ich mir ihre allerley Gedancken bey dieſerAt- fairemehꝛ als zu wohl voꝛſtelle, allein ich bitte ſie inſtaͤndig, alle Hinderniſſe aus dem Wege zu raͤumen und ſich in moͤglichſter Geſchwin- digkeit auf die Reiſe nach Amſterdam zu ma- chen, damit ſie laͤngſtens gegenSt. Johannis- Tag daſelbſt eintreffen. Der 27. Jun.wo Gott will, iſt zu meiner Abfahrt nach Oſt-Jndien angeſetzt. Finden ſie mich aber nicht mehr, ſo haben ſie eine verſiegelte Schrifft, von meiner Hand geſtellt, bey demBanquier,HerrnG, v. B. abzufordern, wornach ſie ihreMeſſuresneh- men koͤnnen. Doch ich befuͤrchte, daß ihreim- portanten Affairenweitlaͤufftigeꝛ werden, und wohlgar nicht gluͤcklich lauffen moͤchten, wo- ferne ſie verabſaͤumeten, mich in Amſterdam auf dem Oſt-Jndiſchen Hauſe, allwo ich taͤg- lich anzutreffen und bekannt genug bin, per- ſoͤnlich zu ſprechen. Schließlich will ihnen die Beſchleunigung ihrer Reiſe zu ihrer zeitli- chen Gluͤckſeeligkeit nochmahls freundlichre- commendiren ſie der guten Hand Gottes em- pfehlen, und beharren
Monſieur, votre Valet Leonhard Wolffgang.
P. S.
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[10/0022]
eintzigen Sohne, ein ſolches Geheimniß an-
zuvertrauen, krafft deſſen ſie nicht allein ihres
Herrn Vaters erlittenen Schaden mehr als
gedoppelt erſetzen, und vielleicht ſich und ih-
re Nachkommen, biß auf ſpaͤte Jahre hinaus,
gluͤcklich machen koͤnnen.
Jch verſichere noch einmahl, Monſieur, daß
ich mir ihre allerley Gedancken bey dieſer At-
faire mehꝛ als zu wohl voꝛſtelle, allein ich bitte
ſie inſtaͤndig, alle Hinderniſſe aus dem Wege
zu raͤumen und ſich in moͤglichſter Geſchwin-
digkeit auf die Reiſe nach Amſterdam zu ma-
chen, damit ſie laͤngſtens gegen St. Johannis-
Tag daſelbſt eintreffen. Der 27. Jun. wo Gott
will, iſt zu meiner Abfahrt nach Oſt-Jndien
angeſetzt. Finden ſie mich aber nicht mehr, ſo
haben ſie eine verſiegelte Schrifft, von meiner
Hand geſtellt, bey dem Banquier, Herrn G, v. B.
abzufordern, wornach ſie ihre Meſſures neh-
men koͤnnen. Doch ich befuͤrchte, daß ihre im-
portanten Affairen weitlaͤufftigeꝛ werden, und
wohlgar nicht gluͤcklich lauffen moͤchten, wo-
ferne ſie verabſaͤumeten, mich in Amſterdam
auf dem Oſt-Jndiſchen Hauſe, allwo ich taͤg-
lich anzutreffen und bekannt genug bin, per-
ſoͤnlich zu ſprechen. Schließlich will ihnen
die Beſchleunigung ihrer Reiſe zu ihrer zeitli-
chen Gluͤckſeeligkeit nochmahls freundlich re-
commendiren ſie der guten Hand Gottes em-
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votre Valet
Leonhard Wolffgang.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage… [mehr]
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage folgte schon 1732. Zum Zeitpunkt der Digitalisierung stand nur die dritte Auflage von 1740 zur Verfügung. (Link zur Erstausgabe: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:1-459276)
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/22>, abgerufen am 21.11.2024.
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