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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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dasigen Gebürges, und fanden verschiedene Arten
Steine, welche sehr reichhaltig von Kupffer, und
Silber-Ertz zu seyn schienen, die sie auch nachhero
in der Probe unvergleichlich kostbar befanden.
Nachdem wir aber auf der Rückkehr von den Ein-
wohnern mit dem herrlichsten Weine, verschiede-
nen guten Speisen und Früchten aufs beste tra-
ctirt
waren, ihnen, gleich wie allen vorhero besuchten
Gemeinen, 10. Bibeln, 20. Gesang-und Gebet-
Bücher, auch allerhand andere feine nützliche Sa-
chen, so wol vor Alte als Junge verehret hatten, ka-
men wir bey guter Zeit wiederum in der Alberts-
Burg an, besuchten die Arbeiter am Kirchen-Bau
auf eine Stunde, nahmen die Abend-Mahlzeit ein,
worauf unser Altvater, nachdem er das Tisch-Ge-
beth gethan, unsere Begierde alsofort gemerckt, sich
lächelnd in seinen Stuhl setzte, und die gestern ab-
gebrochene Erzehlung also fortsetzte:

Jch bin, wo mir recht ist, gestern Abend dabey ge-
blieben: Da wir die zinnernen Tafeln an das
Tages-Licht trugen, und die eingegrabenen Schriff-
ten ausstudirten. Mons. van Leuven und ich, kon-
ten das Latein, Lemelie aber, der sich von seinem
gehabten Schrecken kaum in etwas wieder erholet/
das Spanische, welches beydes doch einerley Be-
deutung hatte, gantz wohl verstehen. Jch aber kan
mit Warheit sagen, daß so bald ich nur des letzten
Willens, des verstorbenen Don Cyrillo de Vala-
ro,
hieraus völlig versichert war, bey mir im Au-
genblicke alle annoch übrige Furcht verschwand.
Meine Herrn! sagte ich zu meinen Gefährten, wir
sind schuldig dasjenige zu erfüllen, was dieser ohn-

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daſigen Gebuͤrges, und fanden verſchiedene Arten
Steine, welche ſehr reichhaltig von Kupffer, und
Silber-Ertz zu ſeyn ſchienen, die ſie auch nachhero
in der Probe unvergleichlich koſtbar befanden.
Nachdem wir aber auf der Ruͤckkehr von den Ein-
wohnern mit dem herrlichſten Weine, verſchiede-
nen guten Speiſen und Fruͤchten aufs beſte tra-
ctirt
waren, ihnen, gleich wie allen vorhero beſuchten
Gemeinen, 10. Bibeln, 20. Geſang-und Gebet-
Buͤcher, auch allerhand andere feine nuͤtzliche Sa-
chen, ſo wol vor Alte als Junge verehret hatten, ka-
men wir bey guter Zeit wiederum in der Alberts-
Burg an, beſuchten die Arbeiter am Kirchen-Bau
auf eine Stunde, nahmen die Abend-Mahlzeit ein,
worauf unſer Altvater, nachdem er das Tiſch-Ge-
beth gethan, unſere Begierde alſofort gemerckt, ſich
laͤchelnd in ſeinen Stuhl ſetzte, und die geſtern ab-
gebrochene Erzehlung alſo fortſetzte:

Jch bin, wo mir recht iſt, geſtern Abend dabey ge-
blieben: Da wir die zinnernen Tafeln an das
Tages-Licht trugen, und die eingegrabenen Schriff-
ten ausſtudirten. Monſ. van Leuven und ich, kon-
ten das Latein, Lemelie aber, der ſich von ſeinem
gehabten Schrecken kaum in etwas wieder erholet/
das Spaniſche, welches beydes doch einerley Be-
deutung hatte, gantz wohl verſtehen. Jch aber kan
mit Warheit ſagen, daß ſo bald ich nur des letzten
Willens, des verſtorbenen Don Cyrillo de Vala-
ro,
hieraus voͤllig verſichert war, bey mir im Au-
genblicke alle annoch uͤbrige Furcht verſchwand.
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[185/0199] daſigen Gebuͤrges, und fanden verſchiedene Arten Steine, welche ſehr reichhaltig von Kupffer, und Silber-Ertz zu ſeyn ſchienen, die ſie auch nachhero in der Probe unvergleichlich koſtbar befanden. Nachdem wir aber auf der Ruͤckkehr von den Ein- wohnern mit dem herrlichſten Weine, verſchiede- nen guten Speiſen und Fruͤchten aufs beſte tra- ctirt waren, ihnen, gleich wie allen vorhero beſuchten Gemeinen, 10. Bibeln, 20. Geſang-und Gebet- Buͤcher, auch allerhand andere feine nuͤtzliche Sa- chen, ſo wol vor Alte als Junge verehret hatten, ka- men wir bey guter Zeit wiederum in der Alberts- Burg an, beſuchten die Arbeiter am Kirchen-Bau auf eine Stunde, nahmen die Abend-Mahlzeit ein, worauf unſer Altvater, nachdem er das Tiſch-Ge- beth gethan, unſere Begierde alſofort gemerckt, ſich laͤchelnd in ſeinen Stuhl ſetzte, und die geſtern ab- gebrochene Erzehlung alſo fortſetzte: Jch bin, wo mir recht iſt, geſtern Abend dabey ge- blieben: Da wir die zinnernen Tafeln an das Tages-Licht trugen, und die eingegrabenen Schriff- ten ausſtudirten. Monſ. van Leuven und ich, kon- ten das Latein, Lemelie aber, der ſich von ſeinem gehabten Schrecken kaum in etwas wieder erholet/ das Spaniſche, welches beydes doch einerley Be- deutung hatte, gantz wohl verſtehen. Jch aber kan mit Warheit ſagen, daß ſo bald ich nur des letzten Willens, des verſtorbenen Don Cyrillo de Vala- ro, hieraus voͤllig verſichert war, bey mir im Au- genblicke alle annoch uͤbrige Furcht verſchwand. Meine Herrn! ſagte ich zu meinen Gefaͤhrten, wir ſind ſchuldig dasjenige zu erfuͤllen, was dieſer ohn- fehlbar M 5

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/199>, abgerufen am 24.11.2024.