Sattler, Basilius: Eine Predigt uber den 90. Psalmen. Wolfenbüttel, 1608.Denn erstlich ists ein Artzney wieder die Hoffart vnd Vermessenheit / wenn wir vns vnser Gaben halben brüsten / vnd wieder Gott vnd vnsern Negsten vns erheben / Wenn wir bedencken / das wir arme Sünder vnd Missetheter sind / die wir vns für Gott schemen müssen / vnd sind seinem Zorn vnd Zeitlicher vnd ewiger Straffe vnterworffen. Das vertreibt die Hoffart. So demütiget sich Abraham / Gen. 18. vnd bekenet / das er Staub vnd Aschen sey. David sagt 2. Sam. 7. Wer bin ich HErr HErr? Item Psal. 8. vnd 144. Was ist der Mensch das du sein gedenckest / vnd des Menschenkind / das du dich seiner annimpst? Vnnd Syrach 10. Was erhebt sich die arme Erd vnnd Aschen? Ist doch der Mensch ein schendtlich Kot / weil er noch lebet / darnach fressen jhn die Schlangen vnd die Würm / vnd ob der Artzt schon lange daran flicket / so heist es doch endtlich / Heut König / Morgen Todt. Zum andern / dienet das Anschawen dieses ellenden Bildes vnd jämmerlichen Lebens der Menschen dazu / das es vns die Sicherheit vertreibe. Darüber werden viel Leut verdampt / das sie jhr Sünd nicht erkennen / oder jhr nicht achten. Erstlich die Heuchler / als der Phariseer Luc. 18. Der Denn erstlich ists ein Artzney wieder die Hoffart vnd Vermessenheit / wenn wir vns vnser Gaben halben brüsten / vnd wieder Gott vnd vnsern Negsten vns erheben / Wenn wir bedencken / das wir arme Sünder vnd Missetheter sind / die wir vns für Gott schemen müssen / vnd sind seinem Zorn vnd Zeitlicher vnd ewiger Straffe vnterworffen. Das vertreibt die Hoffart. So demütiget sich Abraham / Gen. 18. vnd bekenet / das er Staub vnd Aschen sey. David sagt 2. Sam. 7. Wer bin ich HErr HErr? Item Psal. 8. vnd 144. Was ist der Mensch das du sein gedenckest / vnd des Menschenkind / das du dich seiner annimpst? Vnnd Syrach 10. Was erhebt sich die arme Erd vnnd Aschen? Ist doch der Mensch ein schendtlich Kot / weil er noch lebet / darnach fressen jhn die Schlangen vnd die Würm / vnd ob der Artzt schon lange daran flicket / so heist es doch endtlich / Heut König / Morgen Todt. Zum andern / dienet das Anschawen dieses ellenden Bildes vnd jämmerlichen Lebens der Menschen dazu / das es vns die Sicherheit vertreibe. Darüber werden viel Leut verdampt / das sie jhr Sünd nicht erkennen / oder jhr nicht achten. Erstlich die Heuchler / als der Phariseer Luc. 18. Der <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0024"/> <p>Denn erstlich ists ein Artzney wieder die Hoffart vnd Vermessenheit / wenn wir vns vnser Gaben halben brüsten / vnd wieder Gott vnd vnsern Negsten vns erheben / Wenn wir bedencken / das wir arme Sünder vnd Missetheter sind / die wir vns für Gott schemen müssen / vnd sind seinem Zorn vnd Zeitlicher vnd ewiger Straffe vnterworffen. Das vertreibt die Hoffart.</p> <p>So demütiget sich Abraham / Gen. 18. vnd bekenet / das er Staub vnd Aschen sey. David sagt 2. Sam. 7. Wer bin ich HErr HErr? Item Psal. 8. vnd 144. Was ist der Mensch das du sein gedenckest / vnd des Menschenkind / das du dich seiner annimpst? Vnnd Syrach 10. Was erhebt sich die arme Erd vnnd Aschen? Ist doch der Mensch ein schendtlich Kot / weil er noch lebet / darnach fressen jhn die Schlangen vnd die Würm / vnd ob der Artzt schon lange daran flicket / so heist es doch endtlich / Heut König / Morgen Todt.</p> <p>Zum andern / dienet das Anschawen dieses ellenden Bildes vnd jämmerlichen Lebens der Menschen dazu / das es vns die Sicherheit vertreibe.</p> <p>Darüber werden viel Leut verdampt / das sie jhr Sünd nicht erkennen / oder jhr nicht achten. Erstlich die Heuchler / als der Phariseer Luc. 18. Der </p> </div> </body> </text> </TEI> [0024]
Denn erstlich ists ein Artzney wieder die Hoffart vnd Vermessenheit / wenn wir vns vnser Gaben halben brüsten / vnd wieder Gott vnd vnsern Negsten vns erheben / Wenn wir bedencken / das wir arme Sünder vnd Missetheter sind / die wir vns für Gott schemen müssen / vnd sind seinem Zorn vnd Zeitlicher vnd ewiger Straffe vnterworffen. Das vertreibt die Hoffart.
So demütiget sich Abraham / Gen. 18. vnd bekenet / das er Staub vnd Aschen sey. David sagt 2. Sam. 7. Wer bin ich HErr HErr? Item Psal. 8. vnd 144. Was ist der Mensch das du sein gedenckest / vnd des Menschenkind / das du dich seiner annimpst? Vnnd Syrach 10. Was erhebt sich die arme Erd vnnd Aschen? Ist doch der Mensch ein schendtlich Kot / weil er noch lebet / darnach fressen jhn die Schlangen vnd die Würm / vnd ob der Artzt schon lange daran flicket / so heist es doch endtlich / Heut König / Morgen Todt.
Zum andern / dienet das Anschawen dieses ellenden Bildes vnd jämmerlichen Lebens der Menschen dazu / das es vns die Sicherheit vertreibe.
Darüber werden viel Leut verdampt / das sie jhr Sünd nicht erkennen / oder jhr nicht achten. Erstlich die Heuchler / als der Phariseer Luc. 18. Der
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Eine Predigt uber den 90. Psalmen. Wolfenbüttel, 1608, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt90_1608/24>, abgerufen am 16.02.2025. |