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Sattler, Basilius: Eine Predigt uber den 90. Psalmen. Wolfenbüttel, 1608.

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wirs gewar werden. Es ist vngewis / es ist bald vmb einen Menschen geschehen. Es ist voller Mühe vnd Arbeit / voller Sorg vnd Hertzleid. Dabey wir vns die Gedancken leichtlich machen können / was wir am Jüngsten Tag ferner zu gewarten haben.

Das aller ergst ist / das wir noch so verderbt sind / das wir das alles hin vnd aus dem Sinn schlagen / vnd wo Gott nicht das bestebey vns thut / vns nicht bekeren / sondern in solcher tieffen Sicherheit vnser gantzes Leben zu bringen / als wenn vns auff der Welt nichts mangelte.

Da haben wir nun das rechte Nosce teipsum, das wir vns selber erkennen / davon die Heyden viel gehalten / vnnd gesagt / solche Lehr sey vom Himmel kommen. Aber wir Christen mögen es billicher sagen: Gott von Himmel offenbahret vns in seinem Wort / wer wir seyn / auff das wir vns recht erkennen lernen.

Vnd ist nun das ein nötige Lehr / vnd gehet die gantze Schrifft dahin / das wir Gott vnd vns recht erkennen. Wie jener alter Kirchenlehrer Gott bittet / gib mir / das ich dich erkenne / vnnd das ich mich erkenne.

Es hat aber auch dieses grossen Nutzen / das wir dieses Conterfey eines Menschen haben / vnnd teglich anschawen.

wirs gewar werden. Es ist vngewis / es ist bald vmb einen Menschen geschehen. Es ist voller Mühe vnd Arbeit / voller Sorg vnd Hertzleid. Dabey wir vns die Gedancken leichtlich machen können / was wir am Jüngsten Tag ferner zu gewarten haben.

Das aller ergst ist / das wir noch so verderbt sind / das wir das alles hin vnd aus dem Siñ schlagen / vnd wo Gott nicht das bestebey vns thut / vns nicht bekeren / sondern in solcher tieffen Sicherheit vnser gantzes Leben zu bringen / als wenn vns auff der Welt nichts mangelte.

Da haben wir nun das rechte Nosce teipsum, das wir vns selber erkennen / davon die Heyden viel gehalten / vnnd gesagt / solche Lehr sey vom Himmel kommen. Aber wir Christen mögen es billicher sagen: Gott von Himmel offenbahret vns in seinem Wort / wer wir seyn / auff das wir vns recht erkennen lernen.

Vnd ist nun das ein nötige Lehr / vnd gehet die gantze Schrifft dahin / das wir Gott vnd vns recht erkennen. Wie jener alter Kirchenlehrer Gott bittet / gib mir / das ich dich erkenne / vnnd das ich mich erkenne.

Es hat aber auch dieses grossen Nutzen / das wir dieses Conterfey eines Menschen haben / vnnd teglich anschawen.

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[0023] wirs gewar werden. Es ist vngewis / es ist bald vmb einen Menschen geschehen. Es ist voller Mühe vnd Arbeit / voller Sorg vnd Hertzleid. Dabey wir vns die Gedancken leichtlich machen können / was wir am Jüngsten Tag ferner zu gewarten haben. Das aller ergst ist / das wir noch so verderbt sind / das wir das alles hin vnd aus dem Siñ schlagen / vnd wo Gott nicht das bestebey vns thut / vns nicht bekeren / sondern in solcher tieffen Sicherheit vnser gantzes Leben zu bringen / als wenn vns auff der Welt nichts mangelte. Da haben wir nun das rechte Nosce teipsum, das wir vns selber erkennen / davon die Heyden viel gehalten / vnnd gesagt / solche Lehr sey vom Himmel kommen. Aber wir Christen mögen es billicher sagen: Gott von Himmel offenbahret vns in seinem Wort / wer wir seyn / auff das wir vns recht erkennen lernen. Vnd ist nun das ein nötige Lehr / vnd gehet die gantze Schrifft dahin / das wir Gott vnd vns recht erkennen. Wie jener alter Kirchenlehrer Gott bittet / gib mir / das ich dich erkenne / vnnd das ich mich erkenne. Es hat aber auch dieses grossen Nutzen / das wir dieses Conterfey eines Menschen haben / vnnd teglich anschawen.

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Eine Predigt uber den 90. Psalmen. Wolfenbüttel, 1608, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt90_1608/23>, abgerufen am 24.11.2024.