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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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daß man ihnen gantzer acht Jahr lang den Senckel geknüpfft (ist eine Zauberey zwischen Ehegatten) und daß derselbe hernach ihnen wäre aufgelöset worden durch Vermittelung eines alten Weibs/ wie er denn auch ümbständlich die Zeit/ den Ort/ die Personen/ so mit dieser Sachen zu schaffen gehabt/ benennete.

Ferner erzehlete er/ wie sie hernach mit einander wären auf das Land zu einer Hochzeit ihrer Freundschafft gegangen/ und weil derselbige Ort sehr enge gewesen zum Nachtlager/ hätte sein Weib bey einer andern Frauen müssen liegen: Sie hätten sich aber mit einander beredet/ wenn die andern würden eingeschlaffen seyn/ so wolte er zu ihr kommen: Ingleichen/ daß sie hätten ein Kind mit einander gezeuget/ nennete den Priester/ der es get aufft/ und die Tauffzeugen/ so zu Gefattern gestanden: Und dieses alles mit einem solchen unerschrockenem Muhte/ daß das arme Weib kleinlaut wurde: Er redete ferner von den Ursachen/ die ihn hätten beweget/ daß er wäre in Krieg gezogen/ und was er in Spanien und

daß man ihnen gantzer acht Jahr lang den Senckel geknüpfft (ist eine Zauberey zwischen Ehegatten) und daß derselbe hernach ihnen wäre aufgelöset worden durch Vermittelung eines alten Weibs/ wie er denn auch ümbständlich die Zeit/ den Ort/ die Personen/ so mit dieser Sachen zu schaffen gehabt/ benennete.

Ferner erzehlete er/ wie sie hernach mit einander wären auf das Land zu einer Hochzeit ihrer Freundschafft gegangen/ und weil derselbige Ort sehr enge gewesen zum Nachtlager/ hätte sein Weib bey einer andern Frauen müssen liegen: Sie hätten sich aber mit einander beredet/ wenn die andern würden eingeschlaffen seyn/ so wolte er zu ihr kommen: Ingleichen/ daß sie hätten ein Kind mit einander gezeuget/ nennete den Priester/ der es get aufft/ und die Tauffzeugen/ so zu Gefattern gestanden: Und dieses alles mit einem solchen unerschrockenem Muhte/ daß das arme Weib kleinlaut wurde: Er redete ferner von den Ursachen/ die ihn hätten beweget/ daß er wäre in Krieg gezogen/ und was er in Spanien und

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[740/0764] daß man ihnen gantzer acht Jahr lang den Senckel geknüpfft (ist eine Zauberey zwischen Ehegatten) und daß derselbe hernach ihnen wäre aufgelöset worden durch Vermittelung eines alten Weibs/ wie er denn auch ümbständlich die Zeit/ den Ort/ die Personen/ so mit dieser Sachen zu schaffen gehabt/ benennete. Ferner erzehlete er/ wie sie hernach mit einander wären auf das Land zu einer Hochzeit ihrer Freundschafft gegangen/ und weil derselbige Ort sehr enge gewesen zum Nachtlager/ hätte sein Weib bey einer andern Frauen müssen liegen: Sie hätten sich aber mit einander beredet/ wenn die andern würden eingeschlaffen seyn/ so wolte er zu ihr kommen: Ingleichen/ daß sie hätten ein Kind mit einander gezeuget/ nennete den Priester/ der es get aufft/ und die Tauffzeugen/ so zu Gefattern gestanden: Und dieses alles mit einem solchen unerschrockenem Muhte/ daß das arme Weib kleinlaut wurde: Er redete ferner von den Ursachen/ die ihn hätten beweget/ daß er wäre in Krieg gezogen/ und was er in Spanien und

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 740. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/764>, abgerufen am 25.11.2024.