Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Franckreich hätte müssen ausstehen: Welches alles hernachmahls/ daß es wahrhafftig sich also verhalten/ durch den Martin Guerre beglaubiget worden. Dieses aber macht diese Historie noch wunderbarlicher/ daß dieser falsche Mann mit dem andern sein Lebetage nicht ümbgangen. Uber dieses kamen noch andere Dinge ihm zu statten/ nehmlich daß er einen zwiefachen Zahn/ einen eingedruckten Nagel an der rechten Hand/ etliche Wartzen/ und einen rohten Fleck im Auge hate/ eben wie der Martin Guerre: Ingleichen/ daß er den Schwestern etlicher Massen ähnlichte: Welche auch ihn gantz und gar vor ihren rechten Bruder hielten. Auf der andern Seiten aber fochte wider ihn die Aussage des Soldaten/ eine Menge der Zeugen/ so von dem Weibe geführet worden: Unter welchen ein Gastwirt aus einer benachbarten Stad aussagete/ er kennete ihn/ und als er ihn hätte sehen vorübergehen/ hätte er ihn bey seinem Nahmen Arnold geruffen/ da hätte er Ihn heimlich gebeten/ er Franckreich hätte müssen ausstehen: Welches alles hernachmahls/ daß es wahrhafftig sich also verhalten/ durch den Martin Guerre beglaubiget worden. Dieses aber macht diese Historie noch wunderbarlicher/ daß dieser falsche Mann mit dem andern sein Lebetage nicht ümbgangen. Uber dieses kamen noch andere Dinge ihm zu statten/ nehmlich daß er einen zwiefachen Zahn/ einen eingedruckten Nagel an der rechten Hand/ etliche Wartzen/ und einen rohten Fleck im Auge hate/ eben wie der Martin Guerre: Ingleichen/ daß er den Schwestern etlicher Massen ähnlichte: Welche auch ihn gantz und gar vor ihren rechten Bruder hielten. Auf der andern Seiten aber fochte wider ihn die Aussage des Soldaten/ eine Menge der Zeugen/ so von dem Weibe geführet worden: Unter welchen ein Gastwirt aus einer benachbarten Stad aussagete/ er kennete ihn/ und als er ihn hätte sehen vorübergehen/ hätte er ihn bey seinem Nahmen Arnold geruffen/ da hätte er Ihn heimlich gebeten/ er <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0765" n="741"/> Franckreich hätte müssen ausstehen: Welches alles hernachmahls/ daß es wahrhafftig sich also verhalten/ durch den Martin Guerre beglaubiget worden. Dieses aber macht diese Historie noch wunderbarlicher/ daß dieser falsche Mann mit dem andern sein Lebetage nicht ümbgangen.</p> <p>Uber dieses kamen noch andere Dinge ihm zu statten/ nehmlich daß er einen zwiefachen Zahn/ einen eingedruckten Nagel an der rechten Hand/ etliche Wartzen/ und einen rohten Fleck im Auge hate/ eben wie der Martin Guerre: Ingleichen/ daß er den Schwestern etlicher Massen ähnlichte: Welche auch ihn gantz und gar vor ihren rechten Bruder hielten. Auf der andern Seiten aber fochte wider ihn die Aussage des Soldaten/ eine Menge der Zeugen/ so von dem Weibe geführet worden: Unter welchen ein Gastwirt aus einer benachbarten Stad aussagete/ er kennete ihn/ und als er ihn hätte sehen vorübergehen/ hätte er ihn bey seinem Nahmen Arnold geruffen/ da hätte er Ihn heimlich gebeten/ er </p> </div> </body> </text> </TEI> [741/0765]
Franckreich hätte müssen ausstehen: Welches alles hernachmahls/ daß es wahrhafftig sich also verhalten/ durch den Martin Guerre beglaubiget worden. Dieses aber macht diese Historie noch wunderbarlicher/ daß dieser falsche Mann mit dem andern sein Lebetage nicht ümbgangen.
Uber dieses kamen noch andere Dinge ihm zu statten/ nehmlich daß er einen zwiefachen Zahn/ einen eingedruckten Nagel an der rechten Hand/ etliche Wartzen/ und einen rohten Fleck im Auge hate/ eben wie der Martin Guerre: Ingleichen/ daß er den Schwestern etlicher Massen ähnlichte: Welche auch ihn gantz und gar vor ihren rechten Bruder hielten. Auf der andern Seiten aber fochte wider ihn die Aussage des Soldaten/ eine Menge der Zeugen/ so von dem Weibe geführet worden: Unter welchen ein Gastwirt aus einer benachbarten Stad aussagete/ er kennete ihn/ und als er ihn hätte sehen vorübergehen/ hätte er ihn bey seinem Nahmen Arnold geruffen/ da hätte er Ihn heimlich gebeten/ er
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