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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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sechs Wochen in grossen Schmertzen zu Bette liegen/ nicht ohne Bereuung (aber zu langsam) seines unsinnigen Vornehmens.

Als er wieder nach Hause kam zu seinem Weibe/ die in grosser Sorge gewesen/ und ihn allenthalben suchen lassen/ speisete er sie mit fetten Lügen ab: Sie aber caressirete ihn etliche mahl/ aber alles vergebens.

Sie verwunderte sich über solcher Veränderung: Aber über ein Jahr/ da er einsmals schlieffe/ wurde sie der Schalckheit inne: Dennoch machte sie es nicht lautbar: Aber über etliche Zeit ward sie mit der Wassersucht beladen.

Als sie von etlichen Matronen besucht wurde/ trösteten dieselbigen gar wohl / und sagten: Es wäre nicht die Wassersucht/ sondern sie würde wieder eine fröliche Kindermutter werden.

Der lose Mann/ als er solches gehöret/ ließ sich öffentlich verlauten: Sein Weib wäre von ihm nicht schwanger/ sintemal er vor funfzehen Monaten castriret wäre/ weil er solches wegen einer Kranckheit

sechs Wochen in grossen Schmertzen zu Bette liegen/ nicht ohne Bereuung (aber zu langsam) seines unsinnigen Vornehmens.

Als er wieder nach Hause kam zu seinem Weibe/ die in grosser Sorge gewesen/ und ihn allenthalben suchen lassen/ speisete er sie mit fetten Lügen ab: Sie aber caressirete ihn etliche mahl/ aber alles vergebens.

Sie verwunderte sich über solcher Veränderung: Aber über ein Jahr/ da er einsmals schlieffe/ wurde sie der Schalckheit inne: Dennoch machte sie es nicht lautbar: Aber über etliche Zeit ward sie mit der Wassersucht beladen.

Als sie von etlichen Matronen besucht wurde/ trösteten dieselbigen gar wohl / und sagten: Es wäre nicht die Wassersucht/ sondern sie würde wieder eine fröliche Kindermutter werden.

Der lose Mann/ als er solches gehöret/ ließ sich öffentlich verlauten: Sein Weib wäre von ihm nicht schwanger/ sintemal er vor funfzehen Monaten castriret wäre/ weil er solches wegen einer Kranckheit

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[583/0607] sechs Wochen in grossen Schmertzen zu Bette liegen/ nicht ohne Bereuung (aber zu langsam) seines unsinnigen Vornehmens. Als er wieder nach Hause kam zu seinem Weibe/ die in grosser Sorge gewesen/ und ihn allenthalben suchen lassen/ speisete er sie mit fetten Lügen ab: Sie aber caressirete ihn etliche mahl/ aber alles vergebens. Sie verwunderte sich über solcher Veränderung: Aber über ein Jahr/ da er einsmals schlieffe/ wurde sie der Schalckheit inne: Dennoch machte sie es nicht lautbar: Aber über etliche Zeit ward sie mit der Wassersucht beladen. Als sie von etlichen Matronen besucht wurde/ trösteten dieselbigen gar wohl / und sagten: Es wäre nicht die Wassersucht/ sondern sie würde wieder eine fröliche Kindermutter werden. Der lose Mann/ als er solches gehöret/ ließ sich öffentlich verlauten: Sein Weib wäre von ihm nicht schwanger/ sintemal er vor funfzehen Monaten castriret wäre/ weil er solches wegen einer Kranckheit

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 583. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/607>, abgerufen am 23.11.2024.