Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.thun müssen. Uber dieses weisete er die Probe seiner Rede seinen besten Freunden/ und kunte sein böses Stücke nicht bergen. Etliche nun vermeldeten der unglückseeligen Frauen alles/ wie ihr Mann sie in bösem Verdacht hätte/ und was er für ein unsinniges Werck hätte vollendet / sich an ihr zu rächen. Sie lag kranck neunzehen Monat ohne alle Hülf der Aetzte/ und starb: ward demnach nicht schwanger befunden. Der Unmensch/ damit er es desto gewisser erführe/ ließ sie nach ihrem Tode durch einen Dorffbader auffschneiden. Als diese Zeitung für ihre Freunde kommen/ deren etliche es mit dem Könige / etliche mit der Liga hielten: Conspiriten sie alle wider ihn zusammen/ liessen ihn eines Morgens durch achtzehen unbekante Soldaten ergreiffen/ und auf das Schloß Isle führen. Aus diesem Gefängnüß/ weil er sich mit zweytausend Kronen nicht wolte rantzioniren/ ward er auf einen andern festen Platz geführet/ und daselbst grau- thun müssen. Uber dieses weisete er die Probe seiner Rede seinen besten Freunden/ und kunte sein böses Stücke nicht bergen. Etliche nun vermeldeten der unglückseeligen Frauen alles/ wie ihr Mann sie in bösem Verdacht hätte/ und was er für ein unsinniges Werck hätte vollendet / sich an ihr zu rächen. Sie lag kranck neunzehen Monat ohne alle Hülf der Aetzte/ und starb: ward demnach nicht schwanger befunden. Der Unmensch/ damit er es desto gewisser erführe/ ließ sie nach ihrem Tode durch einen Dorffbader auffschneiden. Als diese Zeitung für ihre Freunde kommen/ deren etliche es mit dem Könige / etliche mit der Liga hielten: Conspiriten sie alle wider ihn zusammen/ liessen ihn eines Morgens durch achtzehen unbekante Soldaten ergreiffen/ und auf das Schloß Isle führen. Aus diesem Gefängnüß/ weil er sich mit zweytausend Kronen nicht wolte rantzioniren/ ward er auf einen andern festen Platz geführet/ und daselbst grau- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0608" n="584"/> thun müssen. Uber dieses weisete er die Probe seiner Rede seinen besten Freunden/ und kunte sein böses Stücke nicht bergen.</p> <p>Etliche nun vermeldeten der unglückseeligen Frauen alles/ wie ihr Mann sie in bösem Verdacht hätte/ und was er für ein unsinniges Werck hätte vollendet / sich an ihr zu rächen.</p> <p>Sie lag kranck neunzehen Monat ohne alle Hülf der Aetzte/ und starb: ward demnach nicht schwanger befunden.</p> <p>Der Unmensch/ damit er es desto gewisser erführe/ ließ sie nach ihrem Tode durch einen Dorffbader auffschneiden.</p> <p>Als diese Zeitung für ihre Freunde kommen/ deren etliche es mit dem Könige / etliche mit der Liga hielten: Conspiriten sie alle wider ihn zusammen/ liessen ihn eines Morgens durch achtzehen unbekante Soldaten ergreiffen/ und auf das Schloß Isle führen.</p> <p>Aus diesem Gefängnüß/ weil er sich mit zweytausend Kronen nicht wolte rantzioniren/ ward er auf einen andern festen Platz geführet/ und daselbst grau- </p> </div> </body> </text> </TEI> [584/0608]
thun müssen. Uber dieses weisete er die Probe seiner Rede seinen besten Freunden/ und kunte sein böses Stücke nicht bergen.
Etliche nun vermeldeten der unglückseeligen Frauen alles/ wie ihr Mann sie in bösem Verdacht hätte/ und was er für ein unsinniges Werck hätte vollendet / sich an ihr zu rächen.
Sie lag kranck neunzehen Monat ohne alle Hülf der Aetzte/ und starb: ward demnach nicht schwanger befunden.
Der Unmensch/ damit er es desto gewisser erführe/ ließ sie nach ihrem Tode durch einen Dorffbader auffschneiden.
Als diese Zeitung für ihre Freunde kommen/ deren etliche es mit dem Könige / etliche mit der Liga hielten: Conspiriten sie alle wider ihn zusammen/ liessen ihn eines Morgens durch achtzehen unbekante Soldaten ergreiffen/ und auf das Schloß Isle führen.
Aus diesem Gefängnüß/ weil er sich mit zweytausend Kronen nicht wolte rantzioniren/ ward er auf einen andern festen Platz geführet/ und daselbst grau-
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