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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871.

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Weinflaschen! Und -- da mitten drinnen eine
große Pastete!! Ha! wo her kommt diese in diesen
schlichten Räumlichkeiten nie dagewesene brillante
Erscheinung? Sollte nicht eine Verwechslung statt-
gefunden haben und sollten diese Gaben nicht ur-
oder repetiruhrsprünglich mir bestimmt gewesen sein?
Hat sich das unsichtbare großmüthige Schicksal nicht
in der Lokalität geirrt? Ha! ich werde ganz
confus. Aber was liegt denn da für ein beschrie-
bener Zettel auf der Pastete?
[liest.]
"Von Allem eßt und trinket, wie's Euch schmeckt,
"Doch die Pastete bleibe stets bedeckt!"

[Lacht ungeheuer.] Ha, ha, ha! Das ist aber curios!
Wer wird sich um die Pastete kümmern unter sol-
chen umstehenden Umständen?

Jakob und Margareth treten ein.
Margareth.
A, der Herr Casperl ist heut' auch schon da!
Casperl.
Er ist da und wünscht guten Mittag.
Jakob [sieht gleich den Tisch.]
Weib, Weib! Da schau her!
Margareth.
Ei, der Tausend! Was seh' ich? Das hat Al-
les der Prinz geschickt.
Weinflaſchen! Und — da mitten drinnen eine
große Paſtete!! Ha! wo her kommt dieſe in dieſen
ſchlichten Räumlichkeiten nie dageweſene brillante
Erſcheinung? Sollte nicht eine Verwechslung ſtatt-
gefunden haben und ſollten dieſe Gaben nicht ur-
oder repetiruhrſprünglich mir beſtimmt geweſen ſein?
Hat ſich das unſichtbare großmüthige Schickſal nicht
in der Lokalität geirrt? Ha! ich werde ganz
confus. Aber was liegt denn da für ein beſchrie-
bener Zettel auf der Paſtete?
[lieſt.]
„Von Allem eßt und trinket, wie’s Euch ſchmeckt,
„Doch die Paſtete bleibe ſtets bedeckt!‟

[Lacht ungeheuer.] Ha, ha, ha! Das iſt aber curios!
Wer wird ſich um die Paſtete kümmern unter ſol-
chen umſtehenden Umſtänden?

Jakob und Margareth treten ein.
Margareth.
A, der Herr Casperl iſt heut’ auch ſchon da!
Casperl.
Er iſt da und wünſcht guten Mittag.
Jakob [ſieht gleich den Tiſch.]
Weib, Weib! Da ſchau her!
Margareth.
Ei, der Tauſend! Was ſeh’ ich? Das hat Al-
les der Prinz geſchickt.
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[84/0090] Weinflaſchen! Und — da mitten drinnen eine große Paſtete!! Ha! wo her kommt dieſe in dieſen ſchlichten Räumlichkeiten nie dageweſene brillante Erſcheinung? Sollte nicht eine Verwechslung ſtatt- gefunden haben und ſollten dieſe Gaben nicht ur- oder repetiruhrſprünglich mir beſtimmt geweſen ſein? Hat ſich das unſichtbare großmüthige Schickſal nicht in der Lokalität geirrt? Ha! ich werde ganz confus. Aber was liegt denn da für ein beſchrie- bener Zettel auf der Paſtete? [lieſt.] „Von Allem eßt und trinket, wie’s Euch ſchmeckt, „Doch die Paſtete bleibe ſtets bedeckt!‟ [Lacht ungeheuer.] Ha, ha, ha! Das iſt aber curios! Wer wird ſich um die Paſtete kümmern unter ſol- chen umſtehenden Umſtänden? Jakob und Margareth treten ein. Margareth. A, der Herr Casperl iſt heut’ auch ſchon da! Casperl. Er iſt da und wünſcht guten Mittag. Jakob [ſieht gleich den Tiſch.] Weib, Weib! Da ſchau her! Margareth. Ei, der Tauſend! Was ſeh’ ich? Das hat Al- les der Prinz geſchickt.

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871/90>, abgerufen am 27.04.2024.