Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871. Bedienter. Gar nicht übel. Scheint vom Lande zu sein. Casperl. Man lasse diese ländliche Einfalt herein. (Bedienter ab.) (Grethi tritt unter Kniren ein.) Casperl (vornehm, herablassend.) Sie hat also Audienz verlangt? Wer ist Sie? Woher Sie? Warum Sie? Wozu Sie? Grethi (für sich.) Schändlich! Er will mich nicht mehr kennen. [zu Casperl.] Ja, Jhro Excellenz; ich habe wegen eines Anliegens unterthänigst aufwarten wollen. Casperl. Und was ist dieses Anliegen für eine Angele- genheit, Kleine? Nur schnell; man hat mehr zu thun, als sich mit solchen Spagatellen abzugeben. Grethi. Für Sie mag es ein Bagatell sein, für mich aber nicht. Kennen Sie mich wirklich nicht? Casperl (bei Seite.) Schlipperment! Das ist die Grethi. (Zu Grothi.) Nein, mein Kind. Woher sollte ich Sie können können? Bedienter. Gar nicht übel. Scheint vom Lande zu ſein. Casperl. Man laſſe dieſe ländliche Einfalt herein. (Bedienter ab.) (Grethi tritt unter Kniren ein.) Casperl (vornehm, herablaſſend.) Sie hat alſo Audienz verlangt? Wer iſt Sie? Woher Sie? Warum Sie? Wozu Sie? Grethi (für ſich.) Schändlich! Er will mich nicht mehr kennen. [zu Casperl.] Ja, Jhro Excellenz; ich habe wegen eines Anliegens unterthänigſt aufwarten wollen. Casperl. Und was iſt dieſes Anliegen für eine Angele- genheit, Kleine? Nur ſchnell; man hat mehr zu thun, als ſich mit ſolchen Spagatellen abzugeben. Grethi. Für Sie mag es ein Bagatell ſein, für mich aber nicht. Kennen Sie mich wirklich nicht? Casperl (bei Seite.) Schlipperment! Das iſt die Grethi. (Zu Grothi.) Nein, mein Kind. Woher ſollte ich Sie können können? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0261" n="255"/> <sp who="#BED"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Bedienter.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Gar nicht übel. Scheint vom Lande zu ſein.</p> </sp><lb/> <sp who="#CAS"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Man laſſe dieſe ländliche Einfalt herein.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Bedienter ab.)<lb/> (Grethi tritt unter Kniren ein.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#CAS"> <speaker> <hi rendition="#b">Casperl</hi> </speaker> <stage>(vornehm, herablaſſend.)</stage><lb/> <p>Sie hat alſo Audienz verlangt? Wer iſt Sie?<lb/> Woher Sie? Warum Sie? Wozu Sie?</p> </sp><lb/> <sp who="#GRETHI"> <speaker> <hi rendition="#b">Grethi</hi> </speaker> <stage>(für ſich.)</stage><lb/> <p>Schändlich! Er will mich nicht mehr kennen.</p><lb/> <stage>[zu Casperl.]</stage> <p>Ja, Jhro Excellenz; ich habe wegen eines<lb/> Anliegens unterthänigſt aufwarten wollen.</p> </sp><lb/> <sp who="#CAS"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Und was iſt dieſes Anliegen für eine Angele-<lb/> genheit, Kleine? Nur ſchnell; man hat mehr zu<lb/> thun, als ſich mit ſolchen Spagatellen abzugeben.</p> </sp><lb/> <sp who="#GRETHI"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethi.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Für <hi rendition="#g">Sie</hi> mag es ein Bagatell ſein, für <hi rendition="#g">mich</hi><lb/> aber nicht. Kennen Sie mich wirklich nicht?</p> </sp><lb/> <sp who="#CAS"> <speaker> <hi rendition="#b">Casperl</hi> </speaker> <stage>(bei Seite.)</stage><lb/> <p>Schlipperment! Das iſt die Grethi.</p> <stage>(Zu Grothi.)</stage><lb/> <p>Nein, mein Kind. Woher ſollte ich Sie können<lb/> können?</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [255/0261]
Bedienter.
Gar nicht übel. Scheint vom Lande zu ſein.
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Casperl (vornehm, herablaſſend.)
Sie hat alſo Audienz verlangt? Wer iſt Sie?
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Schändlich! Er will mich nicht mehr kennen.
[zu Casperl.] Ja, Jhro Excellenz; ich habe wegen eines
Anliegens unterthänigſt aufwarten wollen.
Casperl.
Und was iſt dieſes Anliegen für eine Angele-
genheit, Kleine? Nur ſchnell; man hat mehr zu
thun, als ſich mit ſolchen Spagatellen abzugeben.
Grethi.
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aber nicht. Kennen Sie mich wirklich nicht?
Casperl (bei Seite.)
Schlipperment! Das iſt die Grethi. (Zu Grothi.)
Nein, mein Kind. Woher ſollte ich Sie können
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