Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871.

Bild:
<< vorherige Seite
Kunigunde (in eblem Zorne.)
Lebt wohl, Graf Wolfram! Jch habe Nichts
mehr mit Euch zu reden. Wir streiten um Nichts;
drum laßt uns enden.
(Geht rasch ab.)
Wolfram (allein.)
Um Nichts? Das wird sich zeigen. Geh'
nur, bethörtes Weib! Die Strafe bleibt nicht aus
und dazu soll meine Rache das Feuer schüren.

(Ruft hinaus.) Heda, Etzel, herein!
Etzel tritt ein.
Wolfram.
Sind die Rosse gesattelt? Jch will aufbrechen;
Gleich, gleich will ich heimreiten.
Etzel.
Die Gäule steh'n bereit. Aber ich möcht Euch
rathen, noch zu verweilen. Hab' Allerhand schon
erlauscht und gehört.
Wolfram.
Was gibt's? Jch will aber fort. Mein ist
des Bleibens hier nicht länger.
Etzel.
Wartet, wartet nur eine kleine Frist noch. Hört:
Kaum ist die schöne junge Herzogin im Schloße,
Kunigunde (in eblem Zorne.)
Lebt wohl, Graf Wolfram! Jch habe Nichts
mehr mit Euch zu reden. Wir ſtreiten um Nichts;
drum laßt uns enden.
(Geht raſch ab.)
Wolfram (allein.)
Um Nichts? Das wird ſich zeigen. Geh’
nur, bethörtes Weib! Die Strafe bleibt nicht aus
und dazu ſoll meine Rache das Feuer ſchüren.

(Ruft hinaus.) Heda, Etzel, herein!
Etzel tritt ein.
Wolfram.
Sind die Roſſe geſattelt? Jch will aufbrechen;
Gleich, gleich will ich heimreiten.
Etzel.
Die Gäule ſteh’n bereit. Aber ich möcht Euch
rathen, noch zu verweilen. Hab’ Allerhand ſchon
erlauſcht und gehört.
Wolfram.
Was gibt’s? Jch will aber fort. Mein iſt
des Bleibens hier nicht länger.
Etzel.
Wartet, wartet nur eine kleine Friſt noch. Hört:
Kaum iſt die ſchöne junge Herzogin im Schloße,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0124" n="118"/>
          <sp who="#KUNI">
            <speaker> <hi rendition="#b">Kunigunde</hi> </speaker>
            <stage>(in eblem Zorne.)</stage><lb/>
            <p>Lebt wohl, Graf Wolfram! Jch habe Nichts<lb/>
mehr mit Euch zu reden. Wir &#x017F;treiten um Nichts;<lb/>
drum laßt uns enden.</p>
            <stage>(Geht ra&#x017F;ch ab.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#WOLF">
            <speaker> <hi rendition="#b">Wolfram</hi> </speaker>
            <stage>(allein.)</stage><lb/>
            <p>Um <hi rendition="#g">Nichts?</hi> Das wird &#x017F;ich zeigen. Geh&#x2019;<lb/>
nur, bethörtes Weib! Die Strafe bleibt nicht aus<lb/>
und dazu &#x017F;oll meine Rache das Feuer &#x017F;chüren.</p><lb/>
            <stage>(Ruft hinaus.)</stage>
            <p>Heda, Etzel, herein!</p><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c">Etzel tritt ein.</hi> </stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#WOLF">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Wolfram.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Sind die Ro&#x017F;&#x017F;e ge&#x017F;attelt? Jch will aufbrechen;<lb/>
Gleich, gleich will ich heimreiten.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ETZ">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Etzel.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Die Gäule &#x017F;teh&#x2019;n bereit. Aber ich möcht Euch<lb/>
rathen, noch zu verweilen. Hab&#x2019; Allerhand &#x017F;chon<lb/>
erlau&#x017F;cht und gehört.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#WOLF">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Wolfram.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Was gibt&#x2019;s? Jch will aber fort. Mein i&#x017F;t<lb/>
des Bleibens hier nicht länger.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ETZ">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Etzel.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Wartet, wartet nur eine kleine Fri&#x017F;t noch. Hört:<lb/>
Kaum i&#x017F;t die &#x017F;chöne junge Herzogin im Schloße,<lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[118/0124] Kunigunde (in eblem Zorne.) Lebt wohl, Graf Wolfram! Jch habe Nichts mehr mit Euch zu reden. Wir ſtreiten um Nichts; drum laßt uns enden. (Geht raſch ab.) Wolfram (allein.) Um Nichts? Das wird ſich zeigen. Geh’ nur, bethörtes Weib! Die Strafe bleibt nicht aus und dazu ſoll meine Rache das Feuer ſchüren. (Ruft hinaus.) Heda, Etzel, herein! Etzel tritt ein. Wolfram. Sind die Roſſe geſattelt? Jch will aufbrechen; Gleich, gleich will ich heimreiten. Etzel. Die Gäule ſteh’n bereit. Aber ich möcht Euch rathen, noch zu verweilen. Hab’ Allerhand ſchon erlauſcht und gehört. Wolfram. Was gibt’s? Jch will aber fort. Mein iſt des Bleibens hier nicht länger. Etzel. Wartet, wartet nur eine kleine Friſt noch. Hört: Kaum iſt die ſchöne junge Herzogin im Schloße,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871/124
Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871/124>, abgerufen am 05.05.2024.