Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871. Kunigunde. Jch weiß es, daß mein Albert nicht im Stande wäre, ungefüge Wahl zu treffen, eine Gemahlin heimzuführen. Sein Herz, sein edler Sinn bür- gen dafür. Aus deinem Wesen aber, Elisabeth, spricht nur Edles und Gutes. Und darum auch kamst du mir willkommen. Elsbeth. Wahrlich, du sollst in deinem Vertrauen nicht getäuscht werden. Nicht gereuen soll es dich, daß du also gehandelt. Albert. O dessen bin ich gewiß. Wie ein Sternblüm- lein habe ich dich in grüner Heimath gefunden und als mein Lebensstern bist du, mein Weib, hier eingezogen. Elsbeth. Noch schließt ein wunderbar Verhängniß meine Lippen. Verzeiht mir! Aber mein Mund wird sich aufthun, wenn ein Gelöbniß erfüllt ist. Ver- künden werd' ich meines Stammes Reinheit. Gott gebe, daß es bald geschehen darf. Kunigunde. Wohl hatte ich vor eurer Trauung viel der herben Worte zu hören von meinem Schwager, dem 8
Kunigunde. Jch weiß es, daß mein Albert nicht im Stande wäre, ungefüge Wahl zu treffen, eine Gemahlin heimzuführen. Sein Herz, ſein edler Sinn bür- gen dafür. Aus deinem Weſen aber, Eliſabeth, ſpricht nur Edles und Gutes. Und darum auch kamſt du mir willkommen. Elsbeth. Wahrlich, du ſollſt in deinem Vertrauen nicht getäuſcht werden. Nicht gereuen ſoll es dich, daß du alſo gehandelt. Albert. O deſſen bin ich gewiß. Wie ein Sternblüm- lein habe ich dich in grüner Heimath gefunden und als mein Lebensſtern biſt du, mein Weib, hier eingezogen. Elsbeth. Noch ſchließt ein wunderbar Verhängniß meine Lippen. Verzeiht mir! Aber mein Mund wird ſich aufthun, wenn ein Gelöbniß erfüllt iſt. Ver- künden werd’ ich meines Stammes Reinheit. Gott gebe, daß es bald geſchehen darf. Kunigunde. Wohl hatte ich vor eurer Trauung viel der herben Worte zu hören von meinem Schwager, dem 8
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Kunigunde.
Jch weiß es, daß mein Albert nicht im Stande
wäre, ungefüge Wahl zu treffen, eine Gemahlin
heimzuführen. Sein Herz, ſein edler Sinn bür-
gen dafür. Aus deinem Weſen aber, Eliſabeth,
ſpricht nur Edles und Gutes. Und darum auch
kamſt du mir willkommen.
Elsbeth.
Wahrlich, du ſollſt in deinem Vertrauen nicht
getäuſcht werden. Nicht gereuen ſoll es dich, daß
du alſo gehandelt.
Albert.
O deſſen bin ich gewiß. Wie ein Sternblüm-
lein habe ich dich in grüner Heimath gefunden
und als mein Lebensſtern biſt du, mein Weib,
hier eingezogen.
Elsbeth.
Noch ſchließt ein wunderbar Verhängniß meine
Lippen. Verzeiht mir! Aber mein Mund wird
ſich aufthun, wenn ein Gelöbniß erfüllt iſt. Ver-
künden werd’ ich meines Stammes Reinheit. Gott
gebe, daß es bald geſchehen darf.
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