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Marbach, Timotheus u. a.: Refutatio Irenaei. Gründlicher Bericht auf das Examen M. Christophori Irenei, so er Anno 1581 wider den ersten Artikel des christlichen Konkordienbuchs von der Erbsünde durch offenen Druck ausgesprengt. Heidelberg, 1583.

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So müssen sie der zweyer eins bekennen / entweder daß die Erbsünde Gott selbst sey / oder aber Gottes Geschöpff vnd Werck sey. Daß sie Gott selbst sey / werden sie nicht leichtlich sagen dürffen: Wolan so müssen sie aber das ander gestehen / daß sie Gottes Geschöpff vnd Werck sey / oder daß Gott die Erbsünde erschaffe. Da will nun eine schöne Theologia auß werden. Vnnd zwar IllyricusIllyricus in 2. parte cla uis fol. 488. 497. In Con feß. pag. 171 & alibi. vnd andere sind lengst auff der Ban gewest vnd noch / daß sie fürgeben dürffen / daß GOtt im Menschen schaffete vnd formierte alle qualiteten gute vnnd böse / vnnd alle accidentia oder zufällige Ding / böse vnd gute / etc. Nun ist aber die Erbsünde eine böse schädliche qualitas oder Seuche vnd Gebrechen im Menschen / darauß müst folgen / daß Gott der Erbsünde Schöpffer were / etc.

Die Subdiuision betreffendt / da sie sagen / daß ein jedere Creatur entweder gut oder böse sey / gestehen wir jhnen keines Weges. Denn alle Creaturen Gottes / so ferrn sie Creaturen vnnd Geschöpff Gottes sind vnd heissen / sind gut vnd keine böse. Sintemal Gott keine böse Creatur erschaffen hat / sondern hat sie alle gut erschaffen. Genes. 1. Gott sahe an was er gemacht hatte / vnd sihe da / es war sehr gut.

Dann ob wol die Engel vnd Menschen von Gott durch die Sünde abgefallen / jedoch sind sie nicht böse / heissen auch nit böse / so ferrn als sie Gottes Geschöpff vnnd Werck sindt: sondern so ferrn sie in Boßheit gerahten / Boßheit / Vnreinigkeit / Vngerechtigkeit vnd Vnheiligkeit / durch den Vngehorsam vnnd Abfall von Gott an sich bekommen haben / so ist wol jhre Natur durch die Sünde böse worden / aber nicht die Boßheit selbst / wie sie fürgeben.

Vnd hieher gehören die schönen Wort Augustini contra Epistolam fundamenti cap. 33. Itaque si tollantur illa, quae modo enumerata sunt, bona illa, quae laudata sunt, sine vlla vituperatione remanent. Si autem bona ipsa tollantur, nullam remanere naturam. Ex quo iam videt, qui potest videre, omnen naturan, in quantun natura est, bonun esse. Quia ex vna eademque re, in qua & ego quod

So müssen sie der zweyer eins bekeñen / entweder daß die Erbsünde Gott selbst sey / oder aber Gottes Geschöpff vnd Werck sey. Daß sie Gott selbst sey / werden sie nicht leichtlich sagen dürffen: Wolan so müssen sie aber das ander gestehen / daß sie Gottes Geschöpff vnd Werck sey / oder daß Gott die Erbsünde erschaffe. Da will nun eine schöne Theologia auß werden. Vnnd zwar IllyricusIllyricus in 2. parte cla uis fol. 488. 497. In Con feß. pag. 171 & alibi. vnd andere sind lengst auff der Ban gewest vnd noch / daß sie fürgeben dürffen / daß GOtt im Menschen schaffete vnd formierte alle qualiteten gute vnnd böse / vnnd alle accidentia oder zufällige Ding / böse vnd gute / etc. Nun ist aber die Erbsünde eine böse schädliche qualitas oder Seuche vnd Gebrechen im Menschen / darauß müst folgen / daß Gott der Erbsünde Schöpffer were / etc.

Die Subdiuision betreffendt / da sie sagen / daß ein jedere Creatur entweder gut oder böse sey / gestehen wir jhnen keines Weges. Denn alle Creaturen Gottes / so ferrn sie Creaturen vnnd Geschöpff Gottes sind vnd heissen / sind gut vnd keine böse. Sintemal Gott keine böse Creatur erschaffen hat / sondern hat sie alle gut erschaffen. Genes. 1. Gott sahe an was er gemacht hatte / vnd sihe da / es war sehr gut.

Dañ ob wol die Engel vñ Menschẽ von Gott durch die Sünde abgefallen / jedoch sind sie nicht böse / heissen auch nit böse / so ferrn als sie Gottes Geschöpff vnnd Werck sindt: sondern so ferrn sie in Boßheit gerahten / Boßheit / Vnreinigkeit / Vngerechtigkeit vnd Vnheiligkeit / durch den Vngehorsam vnnd Abfall von Gott an sich bekommen haben / so ist wol jhre Natur durch die Sünde böse worden / aber nicht die Boßheit selbst / wie sie fürgeben.

Vnd hieher gehören die schönen Wort Augustini contra Epistolam fundamenti cap. 33. Itaque si tollantur illa, quae modò enumerata sunt, bona illa, quae laudata sunt, sine vlla vituperatione remanent. Si autem bona ipsa tollantur, nullam remanere naturam. Ex quo iam videt, qui potest videre, omnẽ naturã, in quantũ natura est, bonũ esse. Quia ex vna eademque re, in qua & ego quod

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[97/0205] So müssen sie der zweyer eins bekeñen / entweder daß die Erbsünde Gott selbst sey / oder aber Gottes Geschöpff vnd Werck sey. Daß sie Gott selbst sey / werden sie nicht leichtlich sagen dürffen: Wolan so müssen sie aber das ander gestehen / daß sie Gottes Geschöpff vnd Werck sey / oder daß Gott die Erbsünde erschaffe. Da will nun eine schöne Theologia auß werden. Vnnd zwar Illyricus vnd andere sind lengst auff der Ban gewest vnd noch / daß sie fürgeben dürffen / daß GOtt im Menschen schaffete vnd formierte alle qualiteten gute vnnd böse / vnnd alle accidentia oder zufällige Ding / böse vnd gute / etc. Nun ist aber die Erbsünde eine böse schädliche qualitas oder Seuche vnd Gebrechen im Menschen / darauß müst folgen / daß Gott der Erbsünde Schöpffer were / etc. Illyricus in 2. parte cla uis fol. 488. 497. In Con feß. pag. 171 & alibi. Die Subdiuision betreffendt / da sie sagen / daß ein jedere Creatur entweder gut oder böse sey / gestehen wir jhnen keines Weges. Denn alle Creaturen Gottes / so ferrn sie Creaturen vnnd Geschöpff Gottes sind vnd heissen / sind gut vnd keine böse. Sintemal Gott keine böse Creatur erschaffen hat / sondern hat sie alle gut erschaffen. Genes. 1. Gott sahe an was er gemacht hatte / vnd sihe da / es war sehr gut. Dañ ob wol die Engel vñ Menschẽ von Gott durch die Sünde abgefallen / jedoch sind sie nicht böse / heissen auch nit böse / so ferrn als sie Gottes Geschöpff vnnd Werck sindt: sondern so ferrn sie in Boßheit gerahten / Boßheit / Vnreinigkeit / Vngerechtigkeit vnd Vnheiligkeit / durch den Vngehorsam vnnd Abfall von Gott an sich bekommen haben / so ist wol jhre Natur durch die Sünde böse worden / aber nicht die Boßheit selbst / wie sie fürgeben. Vnd hieher gehören die schönen Wort Augustini contra Epistolam fundamenti cap. 33. Itaque si tollantur illa, quae modò enumerata sunt, bona illa, quae laudata sunt, sine vlla vituperatione remanent. Si autem bona ipsa tollantur, nullam remanere naturam. Ex quo iam videt, qui potest videre, omnẽ naturã, in quantũ natura est, bonũ esse. Quia ex vna eademque re, in qua & ego quod

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Zitationshilfe: Marbach, Timotheus u. a.: Refutatio Irenaei. Gründlicher Bericht auf das Examen M. Christophori Irenei, so er Anno 1581 wider den ersten Artikel des christlichen Konkordienbuchs von der Erbsünde durch offenen Druck ausgesprengt. Heidelberg, 1583, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marbach_refutatio_1583/205>, abgerufen am 22.11.2024.