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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Die geistliche Vermählung JEsu
feyrliche Ruhe und Sabbat-Tag seyn allen Völckern, da die Rie-
men des Jochs sollen aufgelöset werden von wegen des Oels. 4.
Wie das Evangelium durch die Apostele von Orient in die Abend-
Länder gebracht worden, also werden dessen Schätze von Occident
wiederum in die Mörgen-Länder getragen und an denen Orten, wo-
hin ihr Wegweiser, Liecht und Stern sie hinzuweiset, abgeladen
werden und derselben Träger als getreue Arbeiter ihrer Speise
werth geachtet werden, Luc. 10, 7. 1 Cor. 9, 11.

Geistliche
Bedeu-
tung des
Fußwas-
sers.

§. 6. Das Fuß-Wasser zeigt an 1. die Aufwart, so Christi Botten
haben werden in leiblichen Erfrischungen. 2. Weilen sie aber in der
Liebe Jerusalems sehr entbrannt sind, so wird ihr allerliebstes Fuß-
Wasser seyn, die Liebes- und Glaubens-Thränen derjenigen, zu denen
sie von GOtt gesandt werden, dadurch aller Koth der Lästerungen,
aller Staub der Zerstreuungen (durch die thorrechte, eitele, sündi-
ge Wort und Werck, so sie auf ihrer Reise haben müssen hören und
sehen und was ihnen sonst auf der kothigen Welt-Straß angespritzt
worden) abgewäschen, alle Müdigkeit von ihren Seelen-Kämpffen
samt der Hitze der Anfechtungen aus denen nach Zion wandelnden
Kräfften als den Beinen gezogen und sie mit frischer Munterkeit ge-
stärcket werden; also daß ihre Leiden, Beklemmungen und Trang-
salen darob in Vergeß gestellt werden sollen, auf daß nichts an ihnen
kleben bleibe von der Welt; O dieses Fuß-Bad wird ihnen so wol
thun als eau de vie und Malvasier, den Weg GOttes muthig fort-
zuwandern a.

Auch die Füss' der Männer, die mit ihm waren. Wer mit reiset, hat
nicht nur am Ungemach seinen billichen Antheil, sondern auch am
Labsal; wer ein Mitgenoß ist der Trangsal und der Gedult, ist auch
ein Mitgenoß des Reichs Apoc. 1. Act. 16, 23. 24. 25. 33. b, Män-
ner,
in Filadelfia solls an geistreichen begnadeten Männern kein Man-
gel seyn, sondern sie werden Schaaren-weise ausgehen. Psal. 68.

JEsu eine
Braut zu
suchen, zie-
hen dessen
Knechte
allem vor.

§. 7. 18. Der weise, fromme und getreue Knecht wolte nicht essen
biß daß er zuvor seine Sach geworben hatte Verß 33. Und es wur-
de Jhm zu essen fürgesetzet; Er sprach aber: ich will nicht essen biß ich mei-
ne Wort geredet habe; Und er sprach: sage her.
Also werden ihnen die
Knechte GOttes in Filadelfia lassen angelegen seyn, daß sie dem HEr-

ren
a Luc. VII. 44. 46.
b Joh. XII. 26.

Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu
feyrliche Ruhe und Sabbat-Tag ſeyn allen Voͤlckern, da die Rie-
men des Jochs ſollen aufgeloͤſet werden von wegen des Oels. 4.
Wie das Evangelium durch die Apoſtele von Orient in die Abend-
Laͤnder gebracht worden, alſo werden deſſen Schaͤtze von Occident
wiederum in die Moͤrgen-Laͤnder getragen und an denen Orten, wo-
hin ihr Wegweiſer, Liecht und Stern ſie hinzuweiſet, abgeladen
werden und derſelben Traͤger als getreue Arbeiter ihrer Speiſe
werth geachtet werden, Luc. 10, 7. 1 Cor. 9, 11.

Geiſtliche
Bedeu-
tung des
Fußwaſ-
ſers.

§. 6. Das Fuß-Waſſer zeigt an 1. die Aufwart, ſo Chriſti Botten
haben werden in leiblichen Erfriſchungen. 2. Weilen ſie aber in der
Liebe Jeruſalems ſehr entbrannt ſind, ſo wird ihr allerliebſtes Fuß-
Waſſer ſeyn, die Liebes- und Glaubens-Thraͤnen derjenigen, zu denen
ſie von GOtt geſandt werden, dadurch aller Koth der Laͤſterungen,
aller Staub der Zerſtreuungen (durch die thorrechte, eitele, ſuͤndi-
ge Wort und Werck, ſo ſie auf ihrer Reiſe haben muͤſſen hoͤren und
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ſamt der Hitze der Anfechtungen aus denen nach Zion wandelnden
Kraͤfften als den Beinen gezogen und ſie mit friſcher Munterkeit ge-
ſtaͤrcket werden; alſo daß ihre Leiden, Beklemmungen und Trang-
ſalen darob in Vergeß geſtellt werden ſollen, auf daß nichts an ihnen
kleben bleibe von der Welt; O dieſes Fuß-Bad wird ihnen ſo wol
thun als eau de vie und Malvaſier, den Weg GOttes muthig fort-
zuwandern a.

Auch die Fuͤſſ' der Maͤnner, die mit ihm waren. Wer mit reiſet, hat
nicht nur am Ungemach ſeinen billichen Antheil, ſondern auch am
Labſal; wer ein Mitgenoß iſt der Trangſal und der Gedult, iſt auch
ein Mitgenoß des Reichs Apoc. 1. Act. 16, 23. 24. 25. 33. b, Maͤn-
ner,
in Filadelfia ſolls an geiſtreichen begnadeten Maͤnnern kein Man-
gel ſeyn, ſondern ſie werden Schaaren-weiſe ausgehen. Pſal. 68.

JEſu eine
Braut zu
ſuchen, zie-
hen deſſen
Knechte
allem vor.

§. 7. 18. Der weiſe, fromme und getreue Knecht wolte nicht eſſen
biß daß er zuvor ſeine Sach geworben hatte Verß 33. Und es wur-
de Jhm zu eſſen fuͤrgeſetzet; Er ſprach aber: ich will nicht eſſen biß ich mei-
ne Wort geredet habe; Und er ſprach: ſage her.
Alſo werden ihnen die
Knechte GOttes in Filadelfia laſſen angelegen ſeyn, daß ſie dem HEr-

ren
a Luc. VII. 44. 46.
b Joh. XII. 26.
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[1208/1304] Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu feyrliche Ruhe und Sabbat-Tag ſeyn allen Voͤlckern, da die Rie- men des Jochs ſollen aufgeloͤſet werden von wegen des Oels. 4. Wie das Evangelium durch die Apoſtele von Orient in die Abend- Laͤnder gebracht worden, alſo werden deſſen Schaͤtze von Occident wiederum in die Moͤrgen-Laͤnder getragen und an denen Orten, wo- hin ihr Wegweiſer, Liecht und Stern ſie hinzuweiſet, abgeladen werden und derſelben Traͤger als getreue Arbeiter ihrer Speiſe werth geachtet werden, Luc. 10, 7. 1 Cor. 9, 11. §. 6. Das Fuß-Waſſer zeigt an 1. die Aufwart, ſo Chriſti Botten haben werden in leiblichen Erfriſchungen. 2. Weilen ſie aber in der Liebe Jeruſalems ſehr entbrannt ſind, ſo wird ihr allerliebſtes Fuß- Waſſer ſeyn, die Liebes- und Glaubens-Thraͤnen derjenigen, zu denen ſie von GOtt geſandt werden, dadurch aller Koth der Laͤſterungen, aller Staub der Zerſtreuungen (durch die thorrechte, eitele, ſuͤndi- ge Wort und Werck, ſo ſie auf ihrer Reiſe haben muͤſſen hoͤren und ſehen und was ihnen ſonſt auf der kothigen Welt-Straß angeſpritzt worden) abgewaͤſchen, alle Muͤdigkeit von ihren Seelen-Kaͤmpffen ſamt der Hitze der Anfechtungen aus denen nach Zion wandelnden Kraͤfften als den Beinen gezogen und ſie mit friſcher Munterkeit ge- ſtaͤrcket werden; alſo daß ihre Leiden, Beklemmungen und Trang- ſalen darob in Vergeß geſtellt werden ſollen, auf daß nichts an ihnen kleben bleibe von der Welt; O dieſes Fuß-Bad wird ihnen ſo wol thun als eau de vie und Malvaſier, den Weg GOttes muthig fort- zuwandern a. Auch die Fuͤſſ' der Maͤnner, die mit ihm waren. Wer mit reiſet, hat nicht nur am Ungemach ſeinen billichen Antheil, ſondern auch am Labſal; wer ein Mitgenoß iſt der Trangſal und der Gedult, iſt auch ein Mitgenoß des Reichs Apoc. 1. Act. 16, 23. 24. 25. 33. b, Maͤn- ner, in Filadelfia ſolls an geiſtreichen begnadeten Maͤnnern kein Man- gel ſeyn, ſondern ſie werden Schaaren-weiſe ausgehen. Pſal. 68. §. 7. 18. Der weiſe, fromme und getreue Knecht wolte nicht eſſen biß daß er zuvor ſeine Sach geworben hatte Verß 33. Und es wur- de Jhm zu eſſen fuͤrgeſetzet; Er ſprach aber: ich will nicht eſſen biß ich mei- ne Wort geredet habe; Und er ſprach: ſage her. Alſo werden ihnen die Knechte GOttes in Filadelfia laſſen angelegen ſeyn, daß ſie dem HEr- ren a Luc. VII. 44. 46. b Joh. XII. 26.

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1304>, abgerufen am 22.11.2024.