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Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589.

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hielten jn für den der geplagt vnd von Gott geschlagen vnd gemartert were. Aber er ist vmb vnser Missethat willen verwundet / vnnd vmb vnser Sünde willen zuschlagen / Die Straffe ligt auff jm / auff daß wir friede hetten / vnnd durch seine Wunden sind wir geheilet / etc. Dar auß ich mit seiner Gestr. redet von dem hohen vnd allergrössesten Wunderwerck Gottes / welches alle Engelim Himmel vnnd alle Menschen auff Erden nit begreiffen können / sondern müssen sich mit vns allen drüber verwundern / daß Gottes Sohn / der da ist ein warhafftiger ewiger Gott / Schöpffer vnd erhalter aller Creaturen / ein Liecht vom Liechte / darvon der Vatter rufft vom Himmel herab / Matth. 3. 17. Diß ist mein lieber Sohn an dem ich wolgefallen habe / den solt jr hören / in solcher grossen Angst vnd Noht ist im Garten / daß er Blut schwitzt / vnd spricht: Meine Seelist betrübt biß an den Tod.

Ich vermahnte auch S. G. solte mit vns betten: Vatter / ist es müglich so gehe dieser Kelch von mir / doch nit wie ich wil / sondern wie du wilt. Welches dieselben drey mal mit vns fleissig beteten / vnd mit dem Vatter vnser beschlossen.

Vmm fünff vhr ruhete. S. G. ein wenig eyn / nit länger dann ein halb viertheil Stunde / Wie sie widerumb auffwachten / widerholet er die gewöhnliche Wort / Hilff mir Gott / etc.

Darauff ich antwort G. Juncker / Gott der Allmächtige hat E. G. geholffen / vnd wirt hin furt ferrner helffen / E. G. betten durch vnd mit den HErrn Jesu Christo / als vnserm trewen Hohen priester / Vatter ist es müglich / etc. Item / mit dem Aussetzigen / HErr so du wilt / kanstu mich wol gesundt machen / HERR dein will ist der allerbeste: Wie es denn auch warhafftig mit E. G. geschehen / vnd vnser barmhertziger Gott es also wol machen wirt / daß E. G. jm in alle Ewigkeit dafür dancken werden.

Nur laßt vns fleissig drumb bitten: Darauff beteten wir samptlich den 6. Psalm: Ach HERR straffe mich nicht in deinen Zorn / vnnd züchtige mich nicht in deinem Grimm /

hielten jn für den der geplagt vnd von Gott geschlagen vnd gemartert were. Aber er ist vmb vnser Missethat willen verwundet / vnnd vmb vnser Sünde willen zuschlagen / Die Straffe ligt auff jm / auff daß wir friede hetten / vnnd durch seine Wunden sind wir geheilet / etc. Dar auß ich mit seiner Gestr. redet von dem hohen vnd allergrössesten Wunderwerck Gottes / welches alle Engelim Himmel vnnd alle Menschen auff Erden nit begreiffen können / sondern müssen sich mit vns allẽ drüber verwundern / daß Gottes Sohn / der da ist ein warhafftiger ewiger Gott / Schöpffer vnd erhalter aller Creaturen / ein Liecht vom Liechte / darvon der Vatter rufft vom Him̃el herab / Matth. 3. 17. Diß ist mein lieber Sohn an dem ich wolgefallen habe / den solt jr hören / in solcher grossen Angst vñ Noht ist im Gartẽ / daß er Blut schwitzt / vñ spricht: Meine Seelist betrübt biß an den Tod.

Ich vermahnte auch S. G. solte mit vns bettẽ: Vatter / ist es müglich so gehe dieser Kelch von mir / doch nit wie ich wil / sondern wie du wilt. Welches dieselben drey mal mit vns fleissig beteten / vnd mit dem Vatter vnser beschlossen.

Vm̃ fünff vhr ruhete. S. G. ein wenig eyn / nit länger dañ ein halb viertheil Stunde / Wie sie widerumb auffwachten / widerholet er die gewöhnliche Wort / Hilff mir Gott / etc.

Darauff ich antwort G. Juncker / Gott der Allmächtige hat E. G. geholffen / vñ wirt hin furt ferrner helffen / E. G. betten durch vñ mit dẽ HErrn Jesu Christo / als vnserm trewen Hohen priester / Vatter ist es müglich / etc. Item / mit dem Aussetzigẽ / HErr so du wilt / kanstu mich wol gesundt machen / HERR dein will ist der allerbeste: Wie es deñ auch warhafftig mit E. G. geschehen / vnd vnser barmhertziger Gott es also wol machen wirt / daß E. G. jm in alle Ewigkeit dafür dancken werden.

Nur laßt vns fleissig drumb bitten: Darauff beteten wir samptlich den 6. Psalm: Ach HERR straffe mich nicht in deinen Zorn / vnnd züchtige mich nicht in deinem Grim̃ /

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[47/0049] hielten jn für den der geplagt vnd von Gott geschlagen vnd gemartert were. Aber er ist vmb vnser Missethat willen verwundet / vnnd vmb vnser Sünde willen zuschlagen / Die Straffe ligt auff jm / auff daß wir friede hetten / vnnd durch seine Wunden sind wir geheilet / etc. Dar auß ich mit seiner Gestr. redet von dem hohen vnd allergrössesten Wunderwerck Gottes / welches alle Engelim Himmel vnnd alle Menschen auff Erden nit begreiffen können / sondern müssen sich mit vns allẽ drüber verwundern / daß Gottes Sohn / der da ist ein warhafftiger ewiger Gott / Schöpffer vnd erhalter aller Creaturen / ein Liecht vom Liechte / darvon der Vatter rufft vom Him̃el herab / Matth. 3. 17. Diß ist mein lieber Sohn an dem ich wolgefallen habe / den solt jr hören / in solcher grossen Angst vñ Noht ist im Gartẽ / daß er Blut schwitzt / vñ spricht: Meine Seelist betrübt biß an den Tod. Ich vermahnte auch S. G. solte mit vns bettẽ: Vatter / ist es müglich so gehe dieser Kelch von mir / doch nit wie ich wil / sondern wie du wilt. Welches dieselben drey mal mit vns fleissig beteten / vnd mit dem Vatter vnser beschlossen. Vm̃ fünff vhr ruhete. S. G. ein wenig eyn / nit länger dañ ein halb viertheil Stunde / Wie sie widerumb auffwachten / widerholet er die gewöhnliche Wort / Hilff mir Gott / etc. Darauff ich antwort G. Juncker / Gott der Allmächtige hat E. G. geholffen / vñ wirt hin furt ferrner helffen / E. G. betten durch vñ mit dẽ HErrn Jesu Christo / als vnserm trewen Hohen priester / Vatter ist es müglich / etc. Item / mit dem Aussetzigẽ / HErr so du wilt / kanstu mich wol gesundt machen / HERR dein will ist der allerbeste: Wie es deñ auch warhafftig mit E. G. geschehen / vnd vnser barmhertziger Gott es also wol machen wirt / daß E. G. jm in alle Ewigkeit dafür dancken werden. Nur laßt vns fleissig drumb bitten: Darauff beteten wir samptlich den 6. Psalm: Ach HERR straffe mich nicht in deinen Zorn / vnnd züchtige mich nicht in deinem Grim̃ /

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Zitationshilfe: Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leyser_leichpredigt_1589/49>, abgerufen am 21.11.2024.