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Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589.

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deß Menschen Sohn erhöhet werden / etc. Vnnd daß dieser HERR nicht von kleinen / Kindischen / ertichten Sünden helffe / sondern er sey von Gott zum Heyland gesetzt / Matthei 1. Luc. 2. der allein erlösen kan / vnd wil auch von rechten / grossen schweren verdamlichen Vbertrettungen / vnnd Missethaten / so die grössesten / ärgesten / vnd in Summa alle Sünder auff Erden begangen haben / so sie nur an jn glauben / vnd von Hertzen seiner Gnade vnnd Hülffe begeren.

Erinnert S. G. deß schönen weßlichen Gemeldes / da der Sohn Gottes am Creutz seine Hände vnd Füß durchnagelt / seine Seiten offen stehen / vnnd vns die wir vnter dem Creutz stehen oder knien / mit seinen heiligen Blute besprenget / abwäschet vnd reiniget.

Ferrner deß schönen kun streichen Gemeldes / so S. G. in der kleinen Stuben vber der Thür stehn haben. Darinn der HERR Jesus Christus bey einer Keltern oder Weinpressen abgemahlet / vnnd jm sein heiliges thewres Blut auß allen Gliedern in einen Kelch fleusset / vnd stehen diese Wort auß Esaie 63.dem heiligen Propheten Esaia darbey: Ich trette die Kelter allein / vnd ist niemand vnter den Völckern mit mir.

Daß kein Creatur im Himmel oder auff Erden zu vnser Erlösung helffen könne / oder den Zorn Gottes stillen / für vns gnug thun vnd bezahlen / allein der Sohn deß lebendigen Gottes / gehet auß dem Schoß deß Vatters / wirt Mensch / leydet vnd stirbet am Creutz / bezahlet also das Lytron / die Ran zun oder Lösegelt / darfür wir ewiglich hetten müssen verkaufft seyn vnd bleiben in ewigem Todt vnnd Hellischer Gefengniß.

Die Edle viel tugentsame Fraw von der Schulenburg erinnert mich deß 53 Cap. Esaie / welchs dem Junckern sehr wol bekannt war / dann S. G. dasselb gantz durch auß in derselben Bettbüchlein schreiben lassen: Fürwar er trug vnsere Kranckheit / vnd lud auff sich vnsere Schmertzen. Wir aber

deß Menschen Sohn erhöhet werden / etc. Vnnd daß dieser HERR nicht von kleinen / Kindischen / ertichten Sünden helffe / sondern er sey von Gott zum Heyland gesetzt / Matthei 1. Luc. 2. der allein erlösen kan / vnd wil auch von rechten / grossen schweren verdamlichen Vbertrettungen / vnnd Missethaten / so die grössesten / ärgesten / vnd in Sum̃a alle Sünder auff Erden begangen haben / so sie nur an jn glauben / vnd von Hertzen seiner Gnade vnnd Hülffe begeren.

Erinnert S. G. deß schönen weßlichen Gemeldes / da der Sohn Gottes am Creutz seine Hände vnd Füß durchnagelt / seine Seiten offen stehen / vnnd vns die wir vnter dem Creutz stehen oder knien / mit seinẽ heiligen Blute besprenget / abwäschet vnd reiniget.

Ferrner deß schönen kun streichen Gemeldes / so S. G. in der kleinen Stuben vber der Thür stehn haben. Dariñ der HERR Jesus Christus bey einer Keltern oder Weinpressen abgemahlet / vnnd jm sein heiliges thewres Blut auß allen Gliedern in einen Kelch fleusset / vnd stehen diese Wort auß Esaie 63.dem heiligen Propheten Esaia darbey: Ich trette die Kelter allein / vnd ist niemand vnter den Völckern mit mir.

Daß kein Creatur im Him̃el oder auff Erden zu vnser Erlösung helffen könne / oder den Zorn Gottes stillen / für vns gnug thun vñ bezahlen / allein der Sohn deß lebendigen Gottes / gehet auß dem Schoß deß Vatters / wirt Mensch / leydet vnd stirbet am Creutz / bezahlet also das Lytron / die Ran zun oder Lösegelt / darfür wir ewiglich hetten müssen verkaufft seyn vnd bleiben in ewigem Todt vnnd Hellischer Gefengniß.

Die Edle viel tugentsame Fraw von der Schulenburg erinnert mich deß 53 Cap. Esaie / welchs dem Junckern sehr wol bekañt war / dann S. G. dasselb gantz durch auß in derselben Bettbüchlein schreiben lassen: Fürwar er trug vnsere Kranckheit / vnd lud auff sich vnsere Schmertzen. Wir aber

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deß Menschen Sohn erhöhet werden /                      etc. Vnnd daß dieser HERR nicht von kleinen / Kindischen / ertichten Sünden                      helffe / sondern er sey von Gott zum Heyland gesetzt / Matthei 1. Luc. 2. der                      allein erlösen kan / vnd wil auch von rechten / grossen schweren verdamlichen                      Vbertrettungen / vnnd Missethaten / so die grössesten / ärgesten / vnd in Sum&#x0303;a alle Sünder auff Erden begangen haben / so sie nur an jn                      glauben / vnd von Hertzen seiner Gnade vnnd Hülffe begeren.</p>
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[46/0048] deß Menschen Sohn erhöhet werden / etc. Vnnd daß dieser HERR nicht von kleinen / Kindischen / ertichten Sünden helffe / sondern er sey von Gott zum Heyland gesetzt / Matthei 1. Luc. 2. der allein erlösen kan / vnd wil auch von rechten / grossen schweren verdamlichen Vbertrettungen / vnnd Missethaten / so die grössesten / ärgesten / vnd in Sum̃a alle Sünder auff Erden begangen haben / so sie nur an jn glauben / vnd von Hertzen seiner Gnade vnnd Hülffe begeren. Erinnert S. G. deß schönen weßlichen Gemeldes / da der Sohn Gottes am Creutz seine Hände vnd Füß durchnagelt / seine Seiten offen stehen / vnnd vns die wir vnter dem Creutz stehen oder knien / mit seinẽ heiligen Blute besprenget / abwäschet vnd reiniget. Ferrner deß schönen kun streichen Gemeldes / so S. G. in der kleinen Stuben vber der Thür stehn haben. Dariñ der HERR Jesus Christus bey einer Keltern oder Weinpressen abgemahlet / vnnd jm sein heiliges thewres Blut auß allen Gliedern in einen Kelch fleusset / vnd stehen diese Wort auß dem heiligen Propheten Esaia darbey: Ich trette die Kelter allein / vnd ist niemand vnter den Völckern mit mir. Esaie 63. Daß kein Creatur im Him̃el oder auff Erden zu vnser Erlösung helffen könne / oder den Zorn Gottes stillen / für vns gnug thun vñ bezahlen / allein der Sohn deß lebendigen Gottes / gehet auß dem Schoß deß Vatters / wirt Mensch / leydet vnd stirbet am Creutz / bezahlet also das Lytron / die Ran zun oder Lösegelt / darfür wir ewiglich hetten müssen verkaufft seyn vnd bleiben in ewigem Todt vnnd Hellischer Gefengniß. Die Edle viel tugentsame Fraw von der Schulenburg erinnert mich deß 53 Cap. Esaie / welchs dem Junckern sehr wol bekañt war / dann S. G. dasselb gantz durch auß in derselben Bettbüchlein schreiben lassen: Fürwar er trug vnsere Kranckheit / vnd lud auff sich vnsere Schmertzen. Wir aber

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Zitationshilfe: Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leyser_leichpredigt_1589/48>, abgerufen am 26.04.2024.