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Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589.

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Dann glauben / daß Gott mit vns Sündern auß Gnaden lauter vmbsonst versöhnet werde / das ist für sich selbs ein schwerding. Aber wann einer also gedenckt: Hat Gott seineRom. 5. Liebe gegen dir beweiset / da du noch ein armer Sünder warest / wie viel mehr wirstu nun für dem zorn behalten werden / nach dem du durch das Blut Christigerecht worden bist.

Endtlich / wie solches alles vns zugeeignet werde / das wirdt in den Worten gemeldet / da der HERR spricht: Ich tilge deine Vbertrettung / vnnd gedenck jhr nicht mehr. Welches Gleichnuß weiß geredet ist. Vnd ist die Gleichnuß genommen von den Gläubigen / welche wann die Schuld bezahlet oder erlassen ist / die Namen der Schuldenern in jhren Registern durchstrichen / die Schuld also außtilgen / damit sie die selb ein ander mahl nich auff ein newes mahnen. Also sind alle Menschen Schuldener für Gott / dieMatt. 18. dem lieben Gott mit viel tausent Pfunden verhafft sind / allein der Sohn Gottes hat die Schuld auff sich genommen / dieselbe mit seinem Tod bezahlet / vnnd durch die Schuld mit der Rubrica seines theuren werden Bluts einen Strich gethanCol. 2. / die Handtschrifft an das Creutz genagelt / vnd alsoMich. 7. die Sünde in die tieffe des Meers geworffen / daß Gott zu ewigen zeiten derselben gegen vns nimmermehr gedencken wil. Wer dieser außtilgung glauben gibt / der wirdt durch den Glauben für Gott gerecht / seine Sünde se yn jhm zugedeckt / vnd ist bereit im Glauben selig / wie der 37. Psalm deutlich rühmet.

Dieses ist nun der Glaub gewesen / dieses verstorbnen Gottseligen Fritzen von der Schulenburg / deßwegen er sich von den Papistischen jrrtumb abgeben vnd zu dem heilwertigen Euangelio bekannt hat / daß er nenlich festiglich geglaubt / daß ob er wol ein armer Sünder sey / der Gott mit seinen Sünden / Vbertrettungen vnd Missethaten sein Lebtag viel

Dann glauben / daß Gott mit vns Sündern auß Gnaden lauter vmbsonst versöhnet werde / das ist für sich selbs ein schwerding. Aber wann einer also gedenckt: Hat Gott seineRom. 5. Liebe gegen dir beweiset / da du noch ein armer Sünder warest / wie viel mehr wirstu nun für dem zorn behalten werden / nach dem du durch das Blut Christigerecht worden bist.

Endtlich / wie solches alles vns zugeeignet werde / das wirdt in den Worten gemeldet / da der HERR spricht: Ich tilge deine Vbertrettung / vnnd gedenck jhr nicht mehr. Welches Gleichnuß weiß geredet ist. Vnd ist die Gleichnuß genommen von den Gläubigen / welche wann die Schuld bezahlet oder erlassen ist / die Namen der Schuldenern in jhren Registern durchstrichen / die Schuld also außtilgen / damit sie die selb ein ander mahl nich auff ein newes mahnen. Also sind alle Menschen Schuldener für Gott / dieMatt. 18. dem lieben Gott mit viel tausent Pfunden verhafft sind / allein der Sohn Gottes hat die Schuld auff sich genommẽ / dieselbe mit seinem Tod bezahlet / vnnd durch die Schuld mit der Rubrica seines theurẽ werdẽ Bluts einen Strich gethanCol. 2. / die Handtschrifft an das Creutz genagelt / vnd alsoMich. 7. die Sünde in die tieffe des Meers geworffen / daß Gott zu ewigen zeiten derselben gegen vns nimmermehr gedencken wil. Wer dieser außtilgung glauben gibt / der wirdt durch den Glauben für Gott gerecht / seine Sünde se yn jhm zugedeckt / vnd ist bereit im Glauben selig / wie der 37. Psalm deutlich rühmet.

Dieses ist nun der Glaub gewesen / dieses verstorbnen Gottseligẽ Fritzen võ der Schulenburg / deßwegen er sich võ dẽ Papistischen jrrtumb abgeben vnd zu dem heilwertigen Euangelio bekannt hat / daß er nẽlich festiglich geglaubt / daß ob er wol ein armer Sünder sey / der Gott mit seinen Sünden / Vbertrettungen vñ Missethaten sein Lebtag viel

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[23/0025] Dann glauben / daß Gott mit vns Sündern auß Gnaden lauter vmbsonst versöhnet werde / das ist für sich selbs ein schwerding. Aber wann einer also gedenckt: Hat Gott seine Liebe gegen dir beweiset / da du noch ein armer Sünder warest / wie viel mehr wirstu nun für dem zorn behalten werden / nach dem du durch das Blut Christigerecht worden bist. Rom. 5. Endtlich / wie solches alles vns zugeeignet werde / das wirdt in den Worten gemeldet / da der HERR spricht: Ich tilge deine Vbertrettung / vnnd gedenck jhr nicht mehr. Welches Gleichnuß weiß geredet ist. Vnd ist die Gleichnuß genommen von den Gläubigen / welche wann die Schuld bezahlet oder erlassen ist / die Namen der Schuldenern in jhren Registern durchstrichen / die Schuld also außtilgen / damit sie die selb ein ander mahl nich auff ein newes mahnen. Also sind alle Menschen Schuldener für Gott / die dem lieben Gott mit viel tausent Pfunden verhafft sind / allein der Sohn Gottes hat die Schuld auff sich genommẽ / dieselbe mit seinem Tod bezahlet / vnnd durch die Schuld mit der Rubrica seines theurẽ werdẽ Bluts einen Strich gethan / die Handtschrifft an das Creutz genagelt / vnd also die Sünde in die tieffe des Meers geworffen / daß Gott zu ewigen zeiten derselben gegen vns nimmermehr gedencken wil. Wer dieser außtilgung glauben gibt / der wirdt durch den Glauben für Gott gerecht / seine Sünde se yn jhm zugedeckt / vnd ist bereit im Glauben selig / wie der 37. Psalm deutlich rühmet. Matt. 18. Col. 2. Mich. 7. Dieses ist nun der Glaub gewesen / dieses verstorbnen Gottseligẽ Fritzen võ der Schulenburg / deßwegen er sich võ dẽ Papistischen jrrtumb abgeben vnd zu dem heilwertigen Euangelio bekannt hat / daß er nẽlich festiglich geglaubt / daß ob er wol ein armer Sünder sey / der Gott mit seinen Sünden / Vbertrettungen vñ Missethaten sein Lebtag viel

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Zitationshilfe: Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leyser_leichpredigt_1589/25>, abgerufen am 28.03.2024.