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Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589.

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Eyfer weit vbertreffen. Dasselbe hat sich auch bey dem Verstorbenen Junckern gefunden. Dann er nicht allein bey der erkannten Euangelischen Warheit / nach dem er sich einmal zu derselben begeben / bestendig verharret ist / vngeachtet / daß jhme sein da zumal gewesener Landsfürst / welcher der Römischen Papistischen Lehr noch zugethan war / bißweilen zimlich deßwegen zugesetzet hat / sondern er hat auch seinen Glauben recht zugründen vnd zustärcken / auß der gantzen Biblien heiliger Göttlicher Schrifft / sonderlich aber auß dem Propheten Jesaia / die fürnemste Heuptsprüch / so von der milden Gnade Gottes vnd reichem Verdienst Jesu Christi handeln / außgezogen / mit eigner Hand auffgezeichnet / zusammen geschrieben / vnd als herrliche Edelgesteinn vnd köstliche Klinodien / nicht auff der Brust / damit zuprangen / sondern in seinem Hertzen getragen / seinen Glauben damit zuerweisen / auff daß meniglich darauß verstehen möge / wie sein Hertz täglich mit Rew vnd Leid seiner Sünden / vnd mit gewisser zuuersicht von der Erlösung des HERRN Christi / gegen Gott gestanden sey.

Auß denselben herrlichen Sprüchen / deren sonsten zimlich viel sind / habe ich diesen einigen kürtzlich zu erklären außgelesen / da der Messias vnd Sohn Gottes selbs durch den Propheten Jesaiam ein jedes Menschen kind also anreget: Ja / Du hast mir Arbeit gemacht in deinen Sünden / vnd hast mir Mühe gemacht in deinen Missethaten. Ich aber / Ich tilge deine Vbertrettung / vmb meinent willen / vnd gedencke deiner Sünde nicht. Dann darauß ist offenbar / daß der Verstorbne Inncker täglichs diese zwey Stück betrachtet habe. Eines / daß er seine Feil vnnd Sünde erkandt / vnd jme dieselbe von Hertzen Leyd hat sein lassen / als mit welchen er dengütigen frommen Gott viel Mühevnd Arbeit sein lebtag gemacht habe. Das ander / daß er geglaubt /

Eyfer weit vbertreffen. Dasselbe hat sich auch bey dem Verstorbenen Junckern gefunden. Dann er nicht allein bey der erkannten Euangelischen Warheit / nach dem er sich einmal zu derselben begeben / bestendig verharret ist / vngeachtet / daß jhme sein da zumal gewesener Landsfürst / welcher der Römischen Papistischen Lehr noch zugethan war / bißweilen zimlich deßwegen zugesetzet hat / sondern er hat auch seinen Glauben recht zugründen vnd zustärcken / auß der gantzen Biblien heiliger Göttlicher Schrifft / sonderlich aber auß dem Propheten Jesaia / die fürnemste Heuptsprüch / so von der milden Gnade Gottes vnd reichem Verdienst Jesu Christi handeln / außgezogen / mit eigner Hand auffgezeichnet / zusammen geschrieben / vñ als herrliche Edelgesteiñ vñ köstliche Klinodien / nicht auff der Brust / damit zuprangen / sondern in seinem Hertzen getragen / seinen Glauben damit zuerweisen / auff daß meniglich darauß verstehen möge / wie sein Hertz täglich mit Rew vnd Leid seiner Sünden / vnd mit gewisser zuuersicht von der Erlösung des HERRN Christi / gegen Gott gestanden sey.

Auß denselben herrlichen Sprüchen / deren sonsten zimlich viel sind / habe ich diesen einigen kürtzlich zu erklärẽ außgelesen / da der Messias vnd Sohn Gottes selbs durch den Propheten Jesaiam ein jedes Menschen kind also anreget: Ja / Du hast mir Arbeit gemacht in deinen Sünden / vnd hast mir Mühe gemacht in deinen Missethaten. Ich aber / Ich tilge deine Vbertrettung / vmb meinent willen / vnd gedencke deiner Sünde nicht. Dann darauß ist offenbar / daß der Verstorbne Iñcker täglichs diese zwey Stück betrachtet habe. Eines / daß er seine Feil vnnd Sünde erkandt / vñ jme dieselbe von Hertzen Leyd hat sein lassen / als mit welchẽ er dẽgütigen from̃en Gott viel Mühevñ Arbeit sein lebtag gemacht habe. Das ander / daß er geglaubt /

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[12/0014] Eyfer weit vbertreffen. Dasselbe hat sich auch bey dem Verstorbenen Junckern gefunden. Dann er nicht allein bey der erkannten Euangelischen Warheit / nach dem er sich einmal zu derselben begeben / bestendig verharret ist / vngeachtet / daß jhme sein da zumal gewesener Landsfürst / welcher der Römischen Papistischen Lehr noch zugethan war / bißweilen zimlich deßwegen zugesetzet hat / sondern er hat auch seinen Glauben recht zugründen vnd zustärcken / auß der gantzen Biblien heiliger Göttlicher Schrifft / sonderlich aber auß dem Propheten Jesaia / die fürnemste Heuptsprüch / so von der milden Gnade Gottes vnd reichem Verdienst Jesu Christi handeln / außgezogen / mit eigner Hand auffgezeichnet / zusammen geschrieben / vñ als herrliche Edelgesteiñ vñ köstliche Klinodien / nicht auff der Brust / damit zuprangen / sondern in seinem Hertzen getragen / seinen Glauben damit zuerweisen / auff daß meniglich darauß verstehen möge / wie sein Hertz täglich mit Rew vnd Leid seiner Sünden / vnd mit gewisser zuuersicht von der Erlösung des HERRN Christi / gegen Gott gestanden sey. Auß denselben herrlichen Sprüchen / deren sonsten zimlich viel sind / habe ich diesen einigen kürtzlich zu erklärẽ außgelesen / da der Messias vnd Sohn Gottes selbs durch den Propheten Jesaiam ein jedes Menschen kind also anreget: Ja / Du hast mir Arbeit gemacht in deinen Sünden / vnd hast mir Mühe gemacht in deinen Missethaten. Ich aber / Ich tilge deine Vbertrettung / vmb meinent willen / vnd gedencke deiner Sünde nicht. Dann darauß ist offenbar / daß der Verstorbne Iñcker täglichs diese zwey Stück betrachtet habe. Eines / daß er seine Feil vnnd Sünde erkandt / vñ jme dieselbe von Hertzen Leyd hat sein lassen / als mit welchẽ er dẽgütigen from̃en Gott viel Mühevñ Arbeit sein lebtag gemacht habe. Das ander / daß er geglaubt /

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Zitationshilfe: Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leyser_leichpredigt_1589/14>, abgerufen am 24.11.2024.