Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710.der sind an seinem geistlichen Leibe / so ist ihr Leiden Christi Leiden / wie das Leiden eines Gliedes dem gantzen Leibe / und also auch dem Haupte zugehöret; wie denn auch Christus das Leyden seiner Gläubigen für sein Leyden achtet. Matth. 25. Was ihr gethan habt einen unter diesen meinem geringsten Brüdern / das habet ihr mir gethan. Ap. Gesch. 9. v. 4. Saul / Saul / was verfolgest du mich. Ja / wie Christus durch den Glauben in denen Gläubigen wohnet / so leidet er in ihnen. Wie nun das Leyden ist / so ist auch der Trost / haben sie desselben viel / so werden sie auch reichlich getröstet / dadurch ihnen auch ein schweres Leyden erträglich wird / und diß durch Christum / der es ihnen mit seinem Leyden und Sterben erworben / und durch seinen Geist in ihnen wircket. Und wie er nach seinen Leyden aus der Angst und Gericht genommen / so erlöset er auch die Seinen zu rechter Zeit von allem Ubel. Diß ist ja nun wohl eine unschätzbahre Wohlthat unsers GOttes / welche wir um aller Welt Schätze nicht vertauschen solten / denn da unser Zustand nach dem Sünden-Fall so beschaffen ist / daß es ein elend jämmerlich Ding ist üm aller Menschen Leben von Mutterleibe an biß wir wieder in die Erde begraben werden / die unser aller Mutter ist / Syr. 40 / 1. Und insonderheit die Gläubigen müssen durch viel Trübsahl in das Reich GOttes eingehen / Apost. Gesch. 14 / 22. So kan uns nichts erwündschter noch erfreulicher seyn als dieser Göttliche Trost / zumahlen da er so allgemein / daß keine Trübsahl davon ausgeschlossen / auch der Todt selbst nicht / er komme gleich über uns selbst oder über die Unsern / wie wir nun dessen ein schönes Exempel in unserm Texte finden / so wollen wir uns auch ohne fernern Eingang zu demselben wenden / und uns daraus vorstellen der sind an seinem geistlichen Leibe / so ist ihr Leiden Christi Leiden / wie das Leiden eines Gliedes dem gantzen Leibe / und also auch dem Haupte zugehöret; wie denn auch Christus das Leyden seiner Gläubigen für sein Leyden achtet. Matth. 25. Was ihr gethan habt einen unter diesen meinem geringsten Brüdern / das habet ihr mir gethan. Ap. Gesch. 9. v. 4. Saul / Saul / was verfolgest du mich. Ja / wie Christus durch den Glauben in denen Gläubigen wohnet / so leidet er in ihnen. Wie nun das Leyden ist / so ist auch der Trost / haben sie desselben viel / so werden sie auch reichlich getröstet / dadurch ihnen auch ein schweres Leyden erträglich wird / und diß durch Christum / der es ihnen mit seinem Leyden und Sterben erworben / und durch seinen Geist in ihnen wircket. Und wie er nach seinen Leyden aus der Angst und Gericht genommen / so erlöset er auch die Seinen zu rechter Zeit von allem Ubel. Diß ist ja nun wohl eine unschätzbahre Wohlthat unsers GOttes / welche wir um aller Welt Schätze nicht vertauschen solten / denn da unser Zustand nach dem Sünden-Fall so beschaffen ist / daß es ein elend jämmerlich Ding ist üm aller Menschen Leben von Mutterleibe an biß wir wieder in die Erde begraben werden / die unser aller Mutter ist / Syr. 40 / 1. Und insonderheit die Gläubigen müssen durch viel Trübsahl in das Reich GOttes eingehen / Apost. Gesch. 14 / 22. So kan uns nichts erwündschter noch erfreulicher seyn als dieser Göttliche Trost / zumahlen da er so allgemein / daß keine Trübsahl davon ausgeschlossen / auch der Todt selbst nicht / er komme gleich über uns selbst oder über die Unsern / wie wir nun dessen ein schönes Exempel in unserm Texte finden / so wollen wir uns auch ohne fernern Eingang zu demselben wenden / und uns daraus vorstellen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0019" n="17"/> der sind an seinem geistlichen Leibe / so ist ihr Leiden Christi Leiden / wie das Leiden eines Gliedes dem gantzen Leibe / und also auch dem Haupte zugehöret; wie denn auch Christus das Leyden seiner Gläubigen für sein Leyden achtet. Matth. 25. Was ihr gethan habt einen unter diesen meinem geringsten Brüdern / das habet ihr mir gethan. Ap. Gesch. 9. v. 4. Saul / Saul / was verfolgest du mich. Ja / wie Christus durch den Glauben in denen Gläubigen wohnet / so leidet er in ihnen. Wie nun das Leyden ist / so ist auch der Trost / haben sie desselben viel / so werden sie auch reichlich getröstet / dadurch ihnen auch ein schweres Leyden erträglich wird / und diß durch Christum / der es ihnen mit seinem Leyden und Sterben erworben / und durch seinen Geist in ihnen wircket. Und wie er nach seinen Leyden aus der Angst und Gericht genommen / so erlöset er auch die Seinen zu rechter Zeit von allem Ubel. Diß ist ja nun wohl eine unschätzbahre Wohlthat unsers GOttes / welche wir um aller Welt Schätze nicht vertauschen solten / denn da unser Zustand nach dem Sünden-Fall so beschaffen ist / daß es ein elend jämmerlich Ding ist üm aller Menschen Leben von Mutterleibe an biß wir wieder in die Erde begraben werden / die unser aller Mutter ist / Syr. 40 / 1. Und insonderheit die Gläubigen müssen durch viel Trübsahl in das Reich GOttes eingehen / Apost. Gesch. 14 / 22. So kan uns nichts erwündschter noch erfreulicher seyn als dieser Göttliche Trost / zumahlen da er so allgemein / daß keine Trübsahl davon ausgeschlossen / auch der Todt selbst nicht / er komme gleich über uns selbst oder über die Unsern / wie wir nun dessen ein schönes Exempel in unserm Texte finden / so wollen wir uns auch ohne fernern Eingang zu demselben wenden / und uns daraus vorstellen</p> </div> </body> </text> </TEI> [17/0019]
der sind an seinem geistlichen Leibe / so ist ihr Leiden Christi Leiden / wie das Leiden eines Gliedes dem gantzen Leibe / und also auch dem Haupte zugehöret; wie denn auch Christus das Leyden seiner Gläubigen für sein Leyden achtet. Matth. 25. Was ihr gethan habt einen unter diesen meinem geringsten Brüdern / das habet ihr mir gethan. Ap. Gesch. 9. v. 4. Saul / Saul / was verfolgest du mich. Ja / wie Christus durch den Glauben in denen Gläubigen wohnet / so leidet er in ihnen. Wie nun das Leyden ist / so ist auch der Trost / haben sie desselben viel / so werden sie auch reichlich getröstet / dadurch ihnen auch ein schweres Leyden erträglich wird / und diß durch Christum / der es ihnen mit seinem Leyden und Sterben erworben / und durch seinen Geist in ihnen wircket. Und wie er nach seinen Leyden aus der Angst und Gericht genommen / so erlöset er auch die Seinen zu rechter Zeit von allem Ubel. Diß ist ja nun wohl eine unschätzbahre Wohlthat unsers GOttes / welche wir um aller Welt Schätze nicht vertauschen solten / denn da unser Zustand nach dem Sünden-Fall so beschaffen ist / daß es ein elend jämmerlich Ding ist üm aller Menschen Leben von Mutterleibe an biß wir wieder in die Erde begraben werden / die unser aller Mutter ist / Syr. 40 / 1. Und insonderheit die Gläubigen müssen durch viel Trübsahl in das Reich GOttes eingehen / Apost. Gesch. 14 / 22. So kan uns nichts erwündschter noch erfreulicher seyn als dieser Göttliche Trost / zumahlen da er so allgemein / daß keine Trübsahl davon ausgeschlossen / auch der Todt selbst nicht / er komme gleich über uns selbst oder über die Unsern / wie wir nun dessen ein schönes Exempel in unserm Texte finden / so wollen wir uns auch ohne fernern Eingang zu demselben wenden / und uns daraus vorstellen
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Zitationshilfe: | Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knopff_todt_1710/19>, abgerufen am 05.07.2024. |