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Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710.

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aus der Trübsahl erlöset / und nach der Züchtigung findet er Gnade. Und solcher Trost GOttes ist nicht allein dem gnug der ihn empfähet / sondern wircket auch diß / daß sie auch trösten können die da sind in allerley Trübsalen / mit dem Trost / damit sie getröstet sind. Denn wie ein Mensch / der selbst in Trübsalen gewesen / am besten weiß / wie einem solchen zu Muthe ist / so ist er auch am geschicktesten mit einem andern Mitleiden zu haben / und der selbst den göttlichen Trost in seiner Seelen zur Zeit des Leydens empfunden / kan solchen auch andern am besten mittheilen / dahingegen die / so von Leiden selbst nicht viel erfahren / insgemein wie die Freunde Hiobs leidige Tröster sind. Denn ob es zwar alleine GOttes Werck ist das Hertz zu trösten / welches kein Mensch aus eigener Krafft vermag / so ist doch diß eine Frucht des Creutzes / daß GOtt dem Menschen dadurch tüchtig machet mit dem von ihm empfangenen Trost auch andere zu trösten. Zu geschweigen / daß solcher im Leiden getrösteten Exempel selbst schon einen Trost in sich fasset. Endlich so versichert uns auch der Apostel / daß GOtt seinen Trost nach unsern Leiden abmesse: daß so wir des Leidens Christi viel haben / so werden wir auch reichlich getröstet durch Christum / da er durch das Leiden Christi welches die Gläubigen tragen nicht allein verstehet das eigentliche Christen-Creutz / wenn sie um ihres Glaubens und Gewissens willen etwas leyden / dergleichen denen Philippern begegnet / davon Paulus sagt Phil. 1 / 29. Daß ihnen gegeben sey um Christi willen nicht allein zu thun / sondern auch zu leiden; Sondern insgemein alle ihre Trübsahl / welche sie im Glauben an Christum willig auffnehmen und gedultig tragen. Denn weil die Gläubigen Christi Glie-

aus der Trübsahl erlöset / und nach der Züchtigung findet er Gnade. Und solcher Trost GOttes ist nicht allein dem gnug der ihn empfähet / sondern wircket auch diß / daß sie auch trösten können die da sind in allerley Trübsalen / mit dem Trost / damit sie getröstet sind. Denn wie ein Mensch / der selbst in Trübsalen gewesen / am besten weiß / wie einem solchen zu Muthe ist / so ist er auch am geschicktesten mit einem andern Mitleiden zu haben / und der selbst den göttlichen Trost in seiner Seelen zur Zeit des Leydens empfunden / kan solchen auch andern am besten mittheilen / dahingegen die / so von Leiden selbst nicht viel erfahren / insgemein wie die Freunde Hiobs leidige Tröster sind. Denn ob es zwar alleine GOttes Werck ist das Hertz zu trösten / welches kein Mensch aus eigener Krafft vermag / so ist doch diß eine Frucht des Creutzes / daß GOtt dem Menschen dadurch tüchtig machet mit dem von ihm empfangenen Trost auch andere zu trösten. Zu geschweigen / daß solcher im Leiden getrösteten Exempel selbst schon einen Trost in sich fasset. Endlich so versichert uns auch der Apostel / daß GOtt seinen Trost nach unsern Leiden abmesse: daß so wir des Leidens Christi viel haben / so werden wir auch reichlich getröstet durch Christum / da er durch das Leiden Christi welches die Gläubigen tragen nicht allein verstehet das eigentliche Christen-Creutz / wenn sie um ihres Glaubens und Gewissens willen etwas leyden / dergleichen denen Philippern begegnet / davon Paulus sagt Phil. 1 / 29. Daß ihnen gegeben sey um Christi willen nicht allein zu thun / sondern auch zu leiden; Sondern insgemein alle ihre Trübsahl / welche sie im Glauben an Christum willig auffnehmen und gedultig tragen. Denn weil die Gläubigen Christi Glie-

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[16/0018] aus der Trübsahl erlöset / und nach der Züchtigung findet er Gnade. Und solcher Trost GOttes ist nicht allein dem gnug der ihn empfähet / sondern wircket auch diß / daß sie auch trösten können die da sind in allerley Trübsalen / mit dem Trost / damit sie getröstet sind. Denn wie ein Mensch / der selbst in Trübsalen gewesen / am besten weiß / wie einem solchen zu Muthe ist / so ist er auch am geschicktesten mit einem andern Mitleiden zu haben / und der selbst den göttlichen Trost in seiner Seelen zur Zeit des Leydens empfunden / kan solchen auch andern am besten mittheilen / dahingegen die / so von Leiden selbst nicht viel erfahren / insgemein wie die Freunde Hiobs leidige Tröster sind. Denn ob es zwar alleine GOttes Werck ist das Hertz zu trösten / welches kein Mensch aus eigener Krafft vermag / so ist doch diß eine Frucht des Creutzes / daß GOtt dem Menschen dadurch tüchtig machet mit dem von ihm empfangenen Trost auch andere zu trösten. Zu geschweigen / daß solcher im Leiden getrösteten Exempel selbst schon einen Trost in sich fasset. Endlich so versichert uns auch der Apostel / daß GOtt seinen Trost nach unsern Leiden abmesse: daß so wir des Leidens Christi viel haben / so werden wir auch reichlich getröstet durch Christum / da er durch das Leiden Christi welches die Gläubigen tragen nicht allein verstehet das eigentliche Christen-Creutz / wenn sie um ihres Glaubens und Gewissens willen etwas leyden / dergleichen denen Philippern begegnet / davon Paulus sagt Phil. 1 / 29. Daß ihnen gegeben sey um Christi willen nicht allein zu thun / sondern auch zu leiden; Sondern insgemein alle ihre Trübsahl / welche sie im Glauben an Christum willig auffnehmen und gedultig tragen. Denn weil die Gläubigen Christi Glie-

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Zitationshilfe: Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knopff_todt_1710/18>, abgerufen am 23.11.2024.