Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite

doch gleichwot folgen / das wie in der Persönlichen vereinigung die propositiones abstractiuae nicht passiren / wenn man sagen wolte / die Gottheit ist die Menscheit / oder die angenommene menscheit Christi ist die Gottheit: Also auch allhier nicht könne gesagt werden / die Menschliche Natur ist allmechtig / allwissend / Sondern nur in Concreto / des menschen Son ist allmechtig / allwissend etc. Hierauff antwortteQualis vnio, talis praedicatio. ich fein rundt vnd deutlich / quod talis sit praedicatio, qualis est vnio & communicatio. Wie die vereinigung vnnd gemeinschafft ist / also wird sie auch ausgesprochen / oder also wird auch dauon praedicirt vnd geredt.

Weil denn die beyde Naturen in Christo / die Göttliche vnd menschliche / primo & immediate weder mit einander voreinigt noch mitgeteilet sind / so können sie auch primo immediate & in abstracto von einander nicht praedicirt werden / darumb die phrasis vnrecht / wenn man sagen wolte: Die Gottheit ist die menscheit / oder die angenommene menschheit Christi ist die Gottheit.

Demnach aber gleichwol der Son Gottes die angenommene menschliche natur jhme nicht alleine Persönlich vereinigt / sondern auch durch dieselbe Persönliche vereinigung zur gemeinschafft seiner eigenen hoheit / allmacht / herrligkeit vnd Maiestet / erhaben / so praedicirt die schrifft vnnd neben der heiligen schrifft die orthodoxa vetustas / vmb solcher Persönlichen vereinigung vnd mitteilung der maiestet willen / das die angenommene menschliche natur / Göttliche krafft / allmacht vnd herrligkeit / welche des Sons Gottes eigene Maiestet krafft vnd herrligkeit ist / warhafftig habe / nicht das sie zur allmechtigkeit selbst worden oder dieselbe subiectiue an sich habe sondern das sie zur gemeinschafft derselben in vnd durch die Persönliche vereinigung erhöhet.

doch gleichwot folgen / das wie in der Persönlichen vereinigung die propositiones abstractiuae nicht passiren / wenn man sagen wolte / die Gottheit ist die Menscheit / oder die angenommene menscheit Christi ist die Gottheit: Also auch allhier nicht könne gesagt werden / die Menschliche Natur ist allmechtig / allwissend / Sondern nur in Concreto / des menschen Son ist allmechtig / allwissend etc. Hierauff antwortteQualis vnio, talis praedicatio. ich fein rundt vnd deutlich / quod talis sit praedicatio, qualis est vnio & communicatio. Wie die vereinigung vnnd gemeinschafft ist / also wird sie auch ausgesprochen / oder also wird auch dauon praedicirt vnd geredt.

Weil denn die beyde Naturen in Christo / die Göttliche vnd menschliche / primò & immediate weder mit einander voreinigt noch mitgeteilet sind / so können sie auch primò immediatè & in abstracto von einander nicht praedicirt werden / darumb die phrasis vnrecht / wenn man sagen wolte: Die Gottheit ist die menscheit / oder die angenommene menschheit Christi ist die Gottheit.

Demnach aber gleichwol der Son Gottes die angenommene menschliche natur jhme nicht alleine Persönlich vereinigt / sondern auch durch dieselbe Persönliche vereinigung zur gemeinschafft seiner eigenen hoheit / allmacht / herrligkeit vnd Maiestet / erhaben / so praedicirt die schrifft vnnd neben der heiligen schrifft die orthodoxa vetustas / vmb solcher Persönlichen vereinigung vnd mitteilung der maiestet willen / das die angenommene menschliche natur / Göttliche krafft / allmacht vnd herrligkeit / welche des Sons Gottes eigene Maiestet krafft vnd herrligkeit ist / warhafftig habe / nicht das sie zur allmechtigkeit selbst worden oder dieselbe subiectiuè an sich habe sondern das sie zur gemeinschafft derselben in vnd durch die Persönliche vereinigung erhöhet.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0083"/>
doch gleichwot folgen / das wie in der Persönlichen vereinigung            die propositiones abstractiuae nicht passiren / wenn man sagen wolte / die Gottheit ist            die Menscheit / oder die angenommene menscheit Christi ist die Gottheit: Also auch allhier            nicht könne gesagt werden / die Menschliche Natur ist allmechtig / allwissend / Sondern            nur in Concreto / des menschen Son ist allmechtig / allwissend etc. Hierauff              antwortte<note place="right"><hi rendition="#i">Qualis vnio, talis              praedicatio.</hi></note> ich fein rundt vnd deutlich / quod talis sit praedicatio,            qualis est vnio &amp; communicatio. Wie die vereinigung vnnd gemeinschafft ist / also wird            sie auch ausgesprochen / oder also wird auch dauon praedicirt vnd geredt.</p>
        <p>Weil denn die beyde Naturen in Christo / die Göttliche vnd menschliche / primò &amp;            immediate weder mit einander voreinigt noch mitgeteilet sind / so können sie auch primò            immediatè &amp; in abstracto von einander nicht praedicirt werden / darumb die phrasis            vnrecht / wenn man sagen wolte: Die Gottheit ist die menscheit / oder die angenommene            menschheit Christi ist die Gottheit.</p>
        <p>Demnach aber gleichwol der Son Gottes die angenommene menschliche natur jhme nicht            alleine Persönlich vereinigt / sondern auch durch dieselbe Persönliche vereinigung zur            gemeinschafft seiner eigenen hoheit / allmacht / herrligkeit vnd Maiestet / erhaben / so            praedicirt die schrifft vnnd neben der heiligen schrifft die orthodoxa vetustas / vmb            solcher Persönlichen vereinigung vnd mitteilung der maiestet willen / das die angenommene            menschliche natur / Göttliche krafft / allmacht vnd herrligkeit / welche des Sons Gottes            eigene Maiestet krafft vnd herrligkeit ist / warhafftig habe / nicht das sie zur            allmechtigkeit selbst worden oder dieselbe subiectiuè an sich habe sondern das sie zur            gemeinschafft derselben in vnd durch die Persönliche vereinigung erhöhet.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0083] doch gleichwot folgen / das wie in der Persönlichen vereinigung die propositiones abstractiuae nicht passiren / wenn man sagen wolte / die Gottheit ist die Menscheit / oder die angenommene menscheit Christi ist die Gottheit: Also auch allhier nicht könne gesagt werden / die Menschliche Natur ist allmechtig / allwissend / Sondern nur in Concreto / des menschen Son ist allmechtig / allwissend etc. Hierauff antwortte ich fein rundt vnd deutlich / quod talis sit praedicatio, qualis est vnio & communicatio. Wie die vereinigung vnnd gemeinschafft ist / also wird sie auch ausgesprochen / oder also wird auch dauon praedicirt vnd geredt. Qualis vnio, talis praedicatio. Weil denn die beyde Naturen in Christo / die Göttliche vnd menschliche / primò & immediate weder mit einander voreinigt noch mitgeteilet sind / so können sie auch primò immediatè & in abstracto von einander nicht praedicirt werden / darumb die phrasis vnrecht / wenn man sagen wolte: Die Gottheit ist die menscheit / oder die angenommene menschheit Christi ist die Gottheit. Demnach aber gleichwol der Son Gottes die angenommene menschliche natur jhme nicht alleine Persönlich vereinigt / sondern auch durch dieselbe Persönliche vereinigung zur gemeinschafft seiner eigenen hoheit / allmacht / herrligkeit vnd Maiestet / erhaben / so praedicirt die schrifft vnnd neben der heiligen schrifft die orthodoxa vetustas / vmb solcher Persönlichen vereinigung vnd mitteilung der maiestet willen / das die angenommene menschliche natur / Göttliche krafft / allmacht vnd herrligkeit / welche des Sons Gottes eigene Maiestet krafft vnd herrligkeit ist / warhafftig habe / nicht das sie zur allmechtigkeit selbst worden oder dieselbe subiectiuè an sich habe sondern das sie zur gemeinschafft derselben in vnd durch die Persönliche vereinigung erhöhet.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/83
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/83>, abgerufen am 11.05.2024.