Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite

gründe gedencke / benimbt der sach nichts vberall / wie verstendige Christen auch one mein errinnern woll wissen.

Die Gottheit in Christo / sprechen sie / ist allzeit volkömPag. 33. lich allmechtig: Die erhöhung aber der menschlichen Natur ist erst nach dem Tode angangen / Luc. 24.

Derwegen kan man nicht für vber / man mus bekennen / das im stande der nidrigung zugleich eine vnuolkommene vnd volkommene allmechtigkeit in Christo gewest sey / welchs aber de vnica simplicissima omnipotentia / wie die Göttliche allmechtigkeit ist / mit nichten war sein kan.

Antwort: Wenn diese folgerey der Anhalter etwas schliessen vnnd gelten solte / so müsten sie selbst eine vnuolkommene vnd volkommene allmechtigkeit in Christo tichten / denn sie schreiben selbst aus vnd mit dem alten lerer lreneo, in passione naturam diuinam verbi requie visse, vt natura humana pati & mori posset / das im leiden Christi die Göttliche natur des ewigen worts gleich geruhet oder jre wirckung etwas jnnengehalten / auff das die menschliche natur leiden vnd sterben köndte.

Hat aber jtzo gemelte ruhe oder stilhalten der Gottheit keine vnuolkommene vnd volkommene allmechtigkeit in Christo verursachet / so wird der gantze stand der ernidrignng in welchem die Göttliche Maiestet / zu deren gemeinschafft die Menschliche Natur Christi bald in der Empfengnis durch die Persönliche vereinigung erhaben / auch nicht eine vnuolkommene vnnd volkommene vnn dalso zweierley allmechtigkeiten in Christo verursachen / Sondern nur ein allmechtigkeit sein vnnd bleiben lassen.

gründe gedencke / benimbt der sach nichts vberall / wie verstendige Christen auch one mein errinnern woll wissen.

Die Gottheit in Christo / sprechen sie / ist allzeit volkömPag. 33. lich allmechtig: Die erhöhung aber der menschlichen Natur ist erst nach dem Tode angangen / Luc. 24.

Derwegen kan man nicht für vber / man mus bekennen / das im stande der nidrigung zugleich eine vnuolkommene vnd volkommene allmechtigkeit in Christo gewest sey / welchs aber de vnica simplicissima omnipotentia / wie die Göttliche allmechtigkeit ist / mit nichten war sein kan.

Antwort: Wenn diese folgerey der Anhalter etwas schliessen vnnd gelten solte / so müsten sie selbst eine vnuolkommene vnd volkommene allmechtigkeit in Christo tichten / denn sie schreiben selbst aus vnd mit dem alten lerer lreneo, in passione naturam diuinam verbi requie visse, vt natura humana pati & mori posset / das im leiden Christi die Göttliche natur des ewigen worts gleich geruhet oder jre wirckung etwas jnnengehalten / auff das die menschliche natur leiden vnd sterben köndte.

Hat aber jtzo gemelte ruhe oder stilhalten der Gottheit keine vnuolkommene vnd volkommene allmechtigkeit in Christo verursachet / so wird der gantze stand der ernidrigñg in welchem die Göttliche Maiestet / zu deren gemeinschafft die Menschliche Natur Christi bald in der Empfengnis durch die Persönliche vereinigung erhaben / auch nicht eine vnuolkommene vnnd volkommene vnn dalso zweierley allmechtigkeiten in Christo verursachen / Sondern nur ein allmechtigkeit sein vnnd bleiben lassen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0039"/>
gründe gedencke /            benimbt der sach nichts vberall / wie verstendige Christen auch one mein errinnern woll            wissen.</p>
        <p>Die Gottheit in Christo / sprechen sie / ist allzeit volköm<note place="right">Pag.              33.</note> lich allmechtig: Die erhöhung aber der menschlichen Natur ist erst nach dem            Tode angangen / Luc. 24.</p>
        <p>Derwegen kan man nicht für vber / man mus bekennen / das im stande der nidrigung zugleich            eine vnuolkommene vnd volkommene allmechtigkeit in Christo gewest sey / welchs aber de            vnica simplicissima omnipotentia / wie die Göttliche allmechtigkeit ist / mit nichten war            sein kan.</p>
        <p>Antwort: Wenn diese folgerey der Anhalter etwas schliessen vnnd gelten solte / so müsten            sie selbst eine vnuolkommene vnd volkommene allmechtigkeit in Christo tichten / denn sie            schreiben selbst aus vnd mit dem alten lerer lreneo, in passione naturam diuinam verbi            requie visse, vt natura humana pati &amp; mori posset / das im leiden Christi die            Göttliche natur des ewigen worts gleich geruhet oder jre wirckung etwas jnnengehalten /            auff das die menschliche natur leiden vnd sterben köndte.</p>
        <p>Hat aber jtzo gemelte ruhe oder stilhalten der Gottheit keine vnuolkommene vnd volkommene            allmechtigkeit in Christo verursachet / so wird der gantze stand der ernidrign&#x0303;g in            welchem die Göttliche Maiestet / zu deren gemeinschafft die Menschliche Natur Christi bald            in der Empfengnis durch die Persönliche vereinigung erhaben / auch nicht eine vnuolkommene            vnnd volkommene vnn dalso zweierley allmechtigkeiten in Christo verursachen / Sondern nur            ein allmechtigkeit sein vnnd bleiben lassen.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0039] gründe gedencke / benimbt der sach nichts vberall / wie verstendige Christen auch one mein errinnern woll wissen. Die Gottheit in Christo / sprechen sie / ist allzeit volköm lich allmechtig: Die erhöhung aber der menschlichen Natur ist erst nach dem Tode angangen / Luc. 24. Pag. 33. Derwegen kan man nicht für vber / man mus bekennen / das im stande der nidrigung zugleich eine vnuolkommene vnd volkommene allmechtigkeit in Christo gewest sey / welchs aber de vnica simplicissima omnipotentia / wie die Göttliche allmechtigkeit ist / mit nichten war sein kan. Antwort: Wenn diese folgerey der Anhalter etwas schliessen vnnd gelten solte / so müsten sie selbst eine vnuolkommene vnd volkommene allmechtigkeit in Christo tichten / denn sie schreiben selbst aus vnd mit dem alten lerer lreneo, in passione naturam diuinam verbi requie visse, vt natura humana pati & mori posset / das im leiden Christi die Göttliche natur des ewigen worts gleich geruhet oder jre wirckung etwas jnnengehalten / auff das die menschliche natur leiden vnd sterben köndte. Hat aber jtzo gemelte ruhe oder stilhalten der Gottheit keine vnuolkommene vnd volkommene allmechtigkeit in Christo verursachet / so wird der gantze stand der ernidrigñg in welchem die Göttliche Maiestet / zu deren gemeinschafft die Menschliche Natur Christi bald in der Empfengnis durch die Persönliche vereinigung erhaben / auch nicht eine vnuolkommene vnnd volkommene vnn dalso zweierley allmechtigkeiten in Christo verursachen / Sondern nur ein allmechtigkeit sein vnnd bleiben lassen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/39
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/39>, abgerufen am 28.11.2024.