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Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.

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Die liebe Sonne verbirgt sich zu weilen mit jhrem schein / solte sie derwegen ein vnuolkommen vnnd volkommen liecht haben? das sey ferne.

Also ob die fülle der Gottheit / welche in der angenommenen menschlichen Natur Christi leibhafftig wonet / sich im stande der ernidrigung nicht allezeit gleich sehen lassen oder herfür geleuchtet / folgt darumb nicht / das zweyerley Gottheiten oder zweyerley allmechtigkeiten eine vnuolkommene vnnd Vomspruch Luce 24. vnd in seyne herrligkeit eingeben.volkommene daraus werden solte.

Der spruch Luc. 24. (Muste nicht Christus solchs leiden / vnd also in seine herrligkeit eingehen) Handelt daruon nicht / das die erhöhung Christi nach seiner menscheit erst nach der siegreichen aufferstehung angangen / Denn es klar vnnd war ist / das in dem augenblick / da die Persönliche vereinigung der beiden naturen der Göttlichen vnnd der menschlichen / in der Jungfrawen Maria leib geschehen / die angenommene menschliche natur / die weil sie als denn mit dem allerhöchsten Son Gottes Lucae 1. eine vnzertrenliche Person worden / so hoch erhöhet ist / das sie nach der aufferstehung von Todten nicht höher hat können erhaben werden. Denn lieber Gott / was kan doch im Himel vnd Erden höhers sein / als mit dem ewigen wort oder aller höchsten Son Gottes / eine vnzertrenliche Person werden / vnd des Sons Gottes sein eigen fleisch vnd bludt werden / welchs er in alle ewigkeit nicht von sich ableget. Daher auch Nyssenus spricht / Ipsa dextera Dei vnitum sibi hominem ad propriam celsitudinem euexit per vnionem. Die rechte hand Gottes oder der ewige Son Gottes hat seine angenommene menschliche natur durch die Persönliche vereinigung zu seiner eigenen hoheit erhaben: Sondern das wil Lucas Cap. 24. das Christus / so viel sei-

Die liebe Sonne verbirgt sich zu weilen mit jhrem schein / solte sie derwegen ein vnuolkommen vnnd volkommen liecht haben? das sey ferne.

Also ob die fülle der Gottheit / welche in der angenommenen menschlichen Natur Christi leibhafftig wonet / sich im stande der ernidrigung nicht allezeit gleich sehen lassen oder herfür geleuchtet / folgt darumb nicht / das zweyerley Gottheiten oder zweyerley allmechtigkeiten eine vnuolkommene vnnd Vomspruch Luce 24. vnd in seyne herrligkeit eingeben.volkommene daraus werden solte.

Der spruch Luc. 24. (Muste nicht Christus solchs leiden / vnd also in seine herrligkeit eingehen) Handelt daruon nicht / das die erhöhung Christi nach seiner menscheit erst nach der siegreichen aufferstehung angangen / Denn es klar vnnd war ist / das in dem augenblick / da die Persönliche vereinigung der beiden naturen der Göttlichen vnnd der menschlichen / in der Jungfrawen Maria leib geschehen / die angenommene menschliche natur / die weil sie als denn mit dem allerhöchsten Son Gottes Lucae 1. eine vnzertrenliche Person worden / so hoch erhöhet ist / das sie nach der aufferstehung von Todten nicht höher hat können erhaben werden. Denn lieber Gott / was kan doch im Himel vnd Erden höhers sein / als mit dem ewigen wort oder aller höchsten Son Gottes / eine vnzertrenliche Person werden / vnd des Sons Gottes sein eigen fleisch vnd bludt werden / welchs er in alle ewigkeit nicht von sich ableget. Daher auch Nyssenus spricht / Ipsa dextera Dei vnitum sibi hominem ad propriam celsitudinem euexit per vnionem. Die rechte hand Gottes oder der ewige Son Gottes hat seine angenommene menschliche natur durch die Persönliche vereinigung zu seiner eigenen hoheit erhaben: Sondern das wil Lucas Cap. 24. das Christus / so viel sei-

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[0040] Die liebe Sonne verbirgt sich zu weilen mit jhrem schein / solte sie derwegen ein vnuolkommen vnnd volkommen liecht haben? das sey ferne. Also ob die fülle der Gottheit / welche in der angenommenen menschlichen Natur Christi leibhafftig wonet / sich im stande der ernidrigung nicht allezeit gleich sehen lassen oder herfür geleuchtet / folgt darumb nicht / das zweyerley Gottheiten oder zweyerley allmechtigkeiten eine vnuolkommene vnnd volkommene daraus werden solte. Vomspruch Luce 24. vnd in seyne herrligkeit eingeben. Der spruch Luc. 24. (Muste nicht Christus solchs leiden / vnd also in seine herrligkeit eingehen) Handelt daruon nicht / das die erhöhung Christi nach seiner menscheit erst nach der siegreichen aufferstehung angangen / Denn es klar vnnd war ist / das in dem augenblick / da die Persönliche vereinigung der beiden naturen der Göttlichen vnnd der menschlichen / in der Jungfrawen Maria leib geschehen / die angenommene menschliche natur / die weil sie als denn mit dem allerhöchsten Son Gottes Lucae 1. eine vnzertrenliche Person worden / so hoch erhöhet ist / das sie nach der aufferstehung von Todten nicht höher hat können erhaben werden. Denn lieber Gott / was kan doch im Himel vnd Erden höhers sein / als mit dem ewigen wort oder aller höchsten Son Gottes / eine vnzertrenliche Person werden / vnd des Sons Gottes sein eigen fleisch vnd bludt werden / welchs er in alle ewigkeit nicht von sich ableget. Daher auch Nyssenus spricht / Ipsa dextera Dei vnitum sibi hominem ad propriam celsitudinem euexit per vnionem. Die rechte hand Gottes oder der ewige Son Gottes hat seine angenommene menschliche natur durch die Persönliche vereinigung zu seiner eigenen hoheit erhaben: Sondern das wil Lucas Cap. 24. das Christus / so viel sei-

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/40>, abgerufen am 28.04.2024.