Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite

Reumlich ist sie wol in loco wenn sie derselben art nach beerachtet wird / wie Christus hie auff erden mit seinem leibe raum geben vnd genommen / vnnd von einem ort zum andern gereiset ist. Wenn sie aber also betrachtet wird / wie sie Persönlich vnd vnzertrenlich / mit dem ewigen Son Gottes vereiniget / da ist sie nirgend / denn in ipsa hypostasi [fremdsprachliches Material] / das ist / in der Person des ewigen Sons Gottes.

Das aber die menschliche natur Christi / könne vnd solle auff obgesetze mass vnd weise betrachtet werden / erscheinet daraus klerlich. Denn zur zeit der nidrigung / ist Christus mit seiner menschlichen natur reumlich an einem ort gewest / also ist auch kein zweifel / das Christus nach art der clarificirten leiben mit seinem leibe oder menscheit in aliquo ubi caelesti sey. Aber eben diese angenommene menschliche natur Christi ist auch in der Person des ewigen worts / in welcher sie jre subsistentz hat / welche betrachtung die andere leibliche reumliche weise / welche die philosophi localem nennen / weit vbertrifft.

Pag. 72. 73. Vom Argu ment. Qualis vnio, talis Communicatio.

Sle prangen auch mit diesem Argument. Qualis vnio, talis communicatio.

Sed vnio hypostatica respectu concurrentium naturarum, est physica.

Ergo & communicatio Idiomatum physica nominanda est.

Vnd setzen drauff / das wir minorem concedirt. Derwegen so müsse die conclusio vnwiedersprechlich folgen. Vergessen aber vnter des / das jnen hiebeuor deutlich angezeigt / wenn dieses jr Argument simpliciter absque vlla limitatione schliessen solle / das sie selbst notwendig halten vnnd zugeben müssen / das die communicatio Idiomatum physica / das ist / natürlich sey / oder eine natürliche ausgiessung

Reumlich ist sie wol in loco wenn sie derselben art nach beerachtet wird / wie Christus hie auff erden mit seinem leibe raum geben vnd genommen / vnnd von einem ort zum andern gereiset ist. Wenn sie aber also betrachtet wird / wie sie Persönlich vnd vnzertrenlich / mit dem ewigen Son Gottes vereiniget / da ist sie nirgend / denn in ipsa hypostasi [fremdsprachliches Material] / das ist / in der Person des ewigen Sons Gottes.

Das aber die menschliche natur Christi / könne vnd solle auff obgesetze mass vnd weise betrachtet werden / erscheinet daraus klerlich. Denn zur zeit der nidrigung / ist Christus mit seiner menschlichen natur reumlich an einem ort gewest / also ist auch kein zweifel / das Christus nach art der clarificirten leiben mit seinem leibe oder menscheit in aliquo ubi caelesti sey. Aber eben diese angenommene menschliche natur Christi ist auch in der Person des ewigen worts / in welcher sie jre subsistentz hat / welche betrachtung die andere leibliche reumliche weise / welche die philosophi localem nennen / weit vbertrifft.

Pag. 72. 73. Vom Argu ment. Qualis vnio, talis Communicatio.

Sle prangen auch mit diesem Argument. Qualis vnio, talis communicatio.

Sed vnio hypostatica respectu concurrentium naturarum, est physica.

Ergo & communicatio Idiomatum physica nominanda est.

Vnd setzen drauff / das wir minorem concedirt. Derwegen so müsse die conclusio vnwiedersprechlich folgen. Vergessen aber vnter des / das jnen hiebeuor deutlich angezeigt / wenn dieses jr Argument simpliciter absque vlla limitatione schliessen solle / das sie selbst notwendig halten vnnd zugeben müssen / das die communicatio Idiomatum physica / das ist / natürlich sey / oder eine natürliche ausgiessung

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0188"/>
        <p>Reumlich ist sie wol in loco wenn sie derselben art nach beerachtet wird / wie Christus            hie auff erden mit seinem leibe raum geben vnd genommen / vnnd von einem ort zum andern            gereiset ist. Wenn sie aber also betrachtet wird / wie sie Persönlich vnd vnzertrenlich /            mit dem ewigen Son Gottes vereiniget / da ist sie nirgend / denn in ipsa hypostasi              <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> / das ist / in der Person des ewigen Sons Gottes.</p>
        <p>Das aber die menschliche natur Christi / könne vnd solle auff obgesetze mass vnd weise            betrachtet werden / erscheinet daraus klerlich. Denn zur zeit der nidrigung / ist Christus            mit seiner menschlichen natur reumlich an einem ort gewest / also ist auch kein zweifel /            das Christus nach art der clarificirten leiben mit seinem leibe oder menscheit in aliquo            ubi caelesti sey. Aber eben diese angenommene menschliche natur Christi ist auch in der            Person des ewigen worts / in welcher sie jre subsistentz hat / welche betrachtung die            andere leibliche reumliche weise / welche die philosophi localem nennen / weit            vbertrifft.</p>
        <note place="left">Pag. 72. 73. Vom Argu ment. <hi rendition="#i">Qualis vnio, talis              Communicatio</hi>.</note>
        <p>Sle prangen auch mit diesem Argument. Qualis vnio, talis communicatio.</p>
        <p>Sed vnio hypostatica respectu concurrentium naturarum, est physica.</p>
        <p>Ergo &amp; communicatio Idiomatum physica nominanda est.</p>
        <p>Vnd setzen drauff / das wir minorem concedirt. Derwegen so müsse die conclusio            vnwiedersprechlich folgen. Vergessen aber vnter des / das jnen hiebeuor deutlich angezeigt            / wenn dieses jr Argument simpliciter absque vlla limitatione schliessen solle / das sie            selbst notwendig halten vnnd zugeben müssen / das die communicatio Idiomatum physica / das            ist / natürlich sey / oder eine natürliche ausgiessung
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0188] Reumlich ist sie wol in loco wenn sie derselben art nach beerachtet wird / wie Christus hie auff erden mit seinem leibe raum geben vnd genommen / vnnd von einem ort zum andern gereiset ist. Wenn sie aber also betrachtet wird / wie sie Persönlich vnd vnzertrenlich / mit dem ewigen Son Gottes vereiniget / da ist sie nirgend / denn in ipsa hypostasi _ / das ist / in der Person des ewigen Sons Gottes. Das aber die menschliche natur Christi / könne vnd solle auff obgesetze mass vnd weise betrachtet werden / erscheinet daraus klerlich. Denn zur zeit der nidrigung / ist Christus mit seiner menschlichen natur reumlich an einem ort gewest / also ist auch kein zweifel / das Christus nach art der clarificirten leiben mit seinem leibe oder menscheit in aliquo ubi caelesti sey. Aber eben diese angenommene menschliche natur Christi ist auch in der Person des ewigen worts / in welcher sie jre subsistentz hat / welche betrachtung die andere leibliche reumliche weise / welche die philosophi localem nennen / weit vbertrifft. Sle prangen auch mit diesem Argument. Qualis vnio, talis communicatio. Sed vnio hypostatica respectu concurrentium naturarum, est physica. Ergo & communicatio Idiomatum physica nominanda est. Vnd setzen drauff / das wir minorem concedirt. Derwegen so müsse die conclusio vnwiedersprechlich folgen. Vergessen aber vnter des / das jnen hiebeuor deutlich angezeigt / wenn dieses jr Argument simpliciter absque vlla limitatione schliessen solle / das sie selbst notwendig halten vnnd zugeben müssen / das die communicatio Idiomatum physica / das ist / natürlich sey / oder eine natürliche ausgiessung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/188
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/188>, abgerufen am 14.05.2024.