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Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.

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dürffen diese leute für geben / es sey aus der Veterschrifften / ermelte art zu reden / nicht erwiesen worden / wer nicht sehen wil / mag jmmerhin blind sein / vnd mags dermal einst vor antworten.

Es vnterstehen sich zwar die Anhalter zubeweisen die pag. 29.sprüche der schrifft / das Christi fleisch lebendig machent sey / das es von sünden reinige / vnd das es das gericht halte / thun nichts zur sache / geben für die Regel stehe darwieder / man solle von der Re gel das die eigentschaf ten der naturen / mit den ampts namen vnd ampts wercken nicht zuuor mengen.die eigenschafften der Naturen / mit den Amptsnamen vnd Amptswercken nicht vermengen. Aber diese fürwendung helt den stich nicht.

Vrsachen sind / Erstlich / das / ob wol die Amptswerck / als lebendig machen / von sündenreinigen etc. nicht die wesentliche eigenschafften selber sind / sondern actiones oder wirckungen / so von der wesentlichen göttlichen eigenschafft entspringen / Jedoch / weil dieselbe Götliche wirckungen der menschlichen natur Christi / vermög der zeugnis Christi / Johannis vnnd der alt recht gleubigen Kirchen so klar zugeschrieben werden / so wird auch zugleich die ware gemeinschafft / der Götlichen wesentlichen eigenschafft selber / hieraus vnwidersprechlich geschlossen. Denn es vnmüglich / das Christi fleisch mit der Götlichen wirckung könte eine solche gemeinschafft haben / wo es nicht auch mit der Götlichen lebendigmachenden allmechtigen eigenschafft selber (von welcher einigen vnd alleine solche wirckung herkomen kan) eine realem oder warhafftige gemeinschafft hette. Daraus klar / das die communicatio oder mitteilungen der Götlichen wirckungen / die Communicationem oder mitteilungen / der eigenschafft selber / sine omni confusione disparatorum praesupponirt vnd gewaltig befestiget. Zum andern / das wenn durch die abstractiuas locutiones / dz nemlich Christi fleisch lebendig machent sey / von sünden rei-

dürffen diese leute für geben / es sey aus der Veterschrifften / ermelte art zu reden / nicht erwiesen worden / wer nicht sehen wil / mag jmmerhin blind sein / vnd mags dermal einst vor antworten.

Es vnterstehen sich zwar die Anhalter zubeweisen die pag. 29.sprüche der schrifft / das Christi fleisch lebendig machent sey / das es von sünden reinige / vnd das es das gericht halte / thun nichts zur sache / geben für die Regel stehe darwieder / man solle von der Re gel das die eigentschaf ten der naturen / mit den ampts namen vnd ampts wercken nicht zuuor mengen.die eigenschafften der Naturen / mit den Amptsnamen vnd Amptswercken nicht vermengen. Aber diese fürwendung helt den stich nicht.

Vrsachen sind / Erstlich / das / ob wol die Amptswerck / als lebendig machen / von sündenreinigen etc. nicht die wesentliche eigenschafften selber sind / sondern actiones oder wirckungen / so von der wesentlichen göttlichen eigenschafft entspringen / Jedoch / weil dieselbe Götliche wirckungẽ der menschlichen natur Christi / vermög der zeugnis Christi / Johannis vnnd der alt recht gleubigen Kirchen so klar zugeschrieben werden / so wird auch zugleich die ware gemeinschafft / der Götlichen wesentlichen eigenschafft selber / hieraus vnwidersprechlich geschlossen. Denn es vnmüglich / das Christi fleisch mit der Götlichen wirckung könte eine solche gemeinschafft haben / wo es nicht auch mit der Götlichen lebendigmachenden allmechtigen eigenschafft selber (von welcher einigen vnd alleine solche wirckũg herkomen kan) eine realem oder warhafftige gemeinschafft hette. Daraus klar / das die communicatio oder mitteilungen der Götlichen wirckungẽ / die Communicationem oder mitteilungẽ / der eigenschafft selber / sine omni confusione disparatorum praesupponirt vnd gewaltig befestiget. Zum andern / das weñ durch die abstractiuas locutiones / dz nemlich Christi fleisch lebendig machent sey / von sünden rei-

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[0018] dürffen diese leute für geben / es sey aus der Veterschrifften / ermelte art zu reden / nicht erwiesen worden / wer nicht sehen wil / mag jmmerhin blind sein / vnd mags dermal einst vor antworten. Es vnterstehen sich zwar die Anhalter zubeweisen die sprüche der schrifft / das Christi fleisch lebendig machent sey / das es von sünden reinige / vnd das es das gericht halte / thun nichts zur sache / geben für die Regel stehe darwieder / man solle die eigenschafften der Naturen / mit den Amptsnamen vnd Amptswercken nicht vermengen. Aber diese fürwendung helt den stich nicht. pag. 29. von der Re gel das die eigentschaf ten der naturen / mit den ampts namen vnd ampts wercken nicht zuuor mengen. Vrsachen sind / Erstlich / das / ob wol die Amptswerck / als lebendig machen / von sündenreinigen etc. nicht die wesentliche eigenschafften selber sind / sondern actiones oder wirckungen / so von der wesentlichen göttlichen eigenschafft entspringen / Jedoch / weil dieselbe Götliche wirckungẽ der menschlichen natur Christi / vermög der zeugnis Christi / Johannis vnnd der alt recht gleubigen Kirchen so klar zugeschrieben werden / so wird auch zugleich die ware gemeinschafft / der Götlichen wesentlichen eigenschafft selber / hieraus vnwidersprechlich geschlossen. Denn es vnmüglich / das Christi fleisch mit der Götlichen wirckung könte eine solche gemeinschafft haben / wo es nicht auch mit der Götlichen lebendigmachenden allmechtigen eigenschafft selber (von welcher einigen vnd alleine solche wirckũg herkomen kan) eine realem oder warhafftige gemeinschafft hette. Daraus klar / das die communicatio oder mitteilungen der Götlichen wirckungẽ / die Communicationem oder mitteilungẽ / der eigenschafft selber / sine omni confusione disparatorum praesupponirt vnd gewaltig befestiget. Zum andern / das weñ durch die abstractiuas locutiones / dz nemlich Christi fleisch lebendig machent sey / von sünden rei-

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/18>, abgerufen am 27.04.2024.