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Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.

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Gebrauchen sich aber in diesem stück eines greiflichen vngebürlichen betrugs / denn aus den worten / sublimiori modo auff eine höhere weise etc. Allmechtig sein / welche wort ich von der einigen allmechtigkeit des Sons Gottes selbst geschrieben / tichten sie mir wieder jr gewissen vnd erbarkeit an / ich lere zweierley allmechtigkeiten in Christo sublimiorem & inferiorem / das ist / eine höhere allmechtigkeit / welche der Gottheit eigen sey / vnd eine geringere / welche der angenommenen menschlichen natur mitgeteilet sey: So ich doch nur dieses setze / das ob wol die menschliche natur Christi / eben zu der allmechtigkeit / welche des Sons Gottes eigene allmechtigkeit ist / Persönlich erhaben / so werde sie doch longe sublimiorus modo auff eine höhere weise der Gottheit des Sons zugeschrieben / als der menscheit. Denn die Gottheit sey die allmechtigkeit selbst / vnd sey aus jrer eigenen krafft / one betrachtung / eines andern dinges allmechtig / wenn sie schon mit der angenomenen menschlichen natur nimmermehr vereinigt were.

Da aus dem gegenteil / die angenommene menschliche Natur Christi nimmer mehr aus jrer eigenen krafft one betrachtung eines andern / nemlich der vereinigten Gottheit des ewigen Sons allmechtigen gewalt haben köndte.

Aus welchem allen klar zusehen ist / das ich nicht zweierley allmechtigkeit setze / eine höhere / die der Gottheit eigen sey / vnd eine geringere / so der menschlichen natur Christi mit geteilet: Sondern das gegenteil: nemlich das die mensthliche natur Christi nicht zu einer geringern / sondern eben zu der allmechtigkeit Persönlich oder durch die Persönliche vereinigung erhaben / welche des Sons Gottes eigene allmechtigkeit ist etc. aber contra morsum sycophantae nihil est tutum, vnnd scheinet fast / als hetten sich die Anhaltischen der calumnien gar zu eigen gegeben / weil sie sich derselben so viel gebrauchen.

Gebrauchen sich aber in diesem stück eines greiflichen vngebürlichen betrugs / denn aus den worten / sublimiori modo auff eine höhere weise etc. Allmechtig sein / welche wort ich von der einigen allmechtigkeit des Sons Gottes selbst geschrieben / tichten sie mir wieder jr gewissen vnd erbarkeit an / ich lere zweierley allmechtigkeiten in Christo sublimiorem & inferiorem / das ist / eine höhere allmechtigkeit / welche der Gottheit eigen sey / vnd eine geringere / welche der angenommenen menschlichẽ natur mitgeteilet sey: So ich doch nur dieses setze / das ob wol die menschliche natur Christi / eben zu der allmechtigkeit / welche des Sons Gottes eigene allmechtigkeit ist / Persönlich erhaben / so werde sie doch longê sublimiorus modo auff eine höhere weise der Gottheit des Sons zugeschrieben / als der menscheit. Deñ die Gottheit sey die allmechtigkeit selbst / vnd sey aus jrer eigenen krafft / one betrachtung / eines andern dinges allmechtig / weñ sie schon mit der angenomenen menschlichen natur nimmermehr vereinigt were.

Da aus dem gegenteil / die angenommene menschliche Natur Christi nimmer mehr aus jrer eigenẽ krafft one betrachtung eines andern / nemlich der vereinigten Gottheit des ewigen Sons allmechtigen gewalt haben köndte.

Aus welchem allen klar zusehen ist / das ich nicht zweierley allmechtigkeit setze / eine höhere / die der Gottheit eigen sey / vnd eine geringere / so der menschlichen natur Christi mit geteilet: Sondern das gegenteil: nemlich das die mensthliche natur Christi nicht zu einer geringern / sondern eben zu der allmechtigkeit Persönlich oder durch die Persönliche vereinigũg erhaben / welche des Sons Gottes eigene allmechtigkeit ist etc. aber contra morsum sycophantae nihil est tutum, vnnd scheinet fast / als hetten sich die Anhaltischen der calumnien gar zu eigen gegeben / weil sie sich derselben so viel gebrauchen.

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[0159] Gebrauchen sich aber in diesem stück eines greiflichen vngebürlichen betrugs / denn aus den worten / sublimiori modo auff eine höhere weise etc. Allmechtig sein / welche wort ich von der einigen allmechtigkeit des Sons Gottes selbst geschrieben / tichten sie mir wieder jr gewissen vnd erbarkeit an / ich lere zweierley allmechtigkeiten in Christo sublimiorem & inferiorem / das ist / eine höhere allmechtigkeit / welche der Gottheit eigen sey / vnd eine geringere / welche der angenommenen menschlichẽ natur mitgeteilet sey: So ich doch nur dieses setze / das ob wol die menschliche natur Christi / eben zu der allmechtigkeit / welche des Sons Gottes eigene allmechtigkeit ist / Persönlich erhaben / so werde sie doch longê sublimiorus modo auff eine höhere weise der Gottheit des Sons zugeschrieben / als der menscheit. Deñ die Gottheit sey die allmechtigkeit selbst / vnd sey aus jrer eigenen krafft / one betrachtung / eines andern dinges allmechtig / weñ sie schon mit der angenomenen menschlichen natur nimmermehr vereinigt were. Da aus dem gegenteil / die angenommene menschliche Natur Christi nimmer mehr aus jrer eigenẽ krafft one betrachtung eines andern / nemlich der vereinigten Gottheit des ewigen Sons allmechtigen gewalt haben köndte. Aus welchem allen klar zusehen ist / das ich nicht zweierley allmechtigkeit setze / eine höhere / die der Gottheit eigen sey / vnd eine geringere / so der menschlichen natur Christi mit geteilet: Sondern das gegenteil: nemlich das die mensthliche natur Christi nicht zu einer geringern / sondern eben zu der allmechtigkeit Persönlich oder durch die Persönliche vereinigũg erhaben / welche des Sons Gottes eigene allmechtigkeit ist etc. aber contra morsum sycophantae nihil est tutum, vnnd scheinet fast / als hetten sich die Anhaltischen der calumnien gar zu eigen gegeben / weil sie sich derselben so viel gebrauchen.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/159>, abgerufen am 14.05.2024.