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Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.

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so ist sie freylich auch höher im Himel gewest denn kein Engell etc.

Derwegen mich der Anhaltischen geschrey nichts anficht / das sie stracks mit blossen beschüldigungen one einigen grund der warheit mich für einen Marcioniten ausruffen / sonderlich weil ich aus Gottes wort weis / das Christus nach seinerChristus nach seiner menschlichen natur hat zweierley herrlig keit. menschlichen natur zweierley herrligkeit hat / die eine welche Göttlich / oder des Sons Gottes eigene herrligkeit ist / zu welcher gemeinschafft die menschliche natur Christi als bald durch die Persönliche vereinigung erhaben ist / dauon Joh: 1. vnd Luc. 1. Von welcher herrligkeit auch die orthodoxa an tiquitas (wie kurtz zuuor vernommen) redet. Die ander / welche er nach seiner menscheit aus der aufferstehung vberkommen / aus vnd nach welcher der leib Christi an vnd für sich selbst herrliche hohe grosse gaben der herrlich gemachten leiben empfangen / nach welchen gaben der leib Christi aller seligen herrligkeit vnd gaben weit vbertrifft / vnd einen vnseglichen vorzug für denselben hat / welche glorification vnnd herrligkeit des leibes Christi / die Anhaltischen allein treiben (daruon aber zwischen vns vnnd jnen kein streit ist) vnter des aber die angenommene menschliche natur des Sons Gottes eigene ehre oder herrligkeit / zu welcher gemeinschafft sie durch die Persönliche voreinigung erhöhet / berauben.

Von der allwissenheit Christi / deren sie dieses orts abermalsPag. 53. erwenen / ist droben gründlich geantworttet.

Das wir das gleichnis von der Sonnen mit einer trüben wolcken bedeckt / vom stande der nidrigung Christi nachPag. 54. seiner menscheit gebraucht / istnicht simpliciter sed secundum qued geschehen / dz ist so fern die menschliche natur Christi jre Matestet zur zeit der erniedrigung verborgen oder heimlich gehalten:

so ist sie freylich auch höher im Himel gewest denn kein Engell etc.

Derwegen mich der Anhaltischen geschrey nichts anficht / das sie stracks mit blossen beschüldigungen one einigen grund der warheit mich für einen Marcioniten ausruffen / sonderlich weil ich aus Gottes wort weis / das Christus nach seinerChristus nach seiner menschlichen natur hat zweierley herrlig keit. menschlichen natur zweierley herrligkeit hat / die eine welche Göttlich / oder des Sons Gottes eigene herrligkeit ist / zu welcher gemeinschafft die menschliche natur Christi als bald durch die Persönliche vereinigung erhaben ist / dauon Joh: 1. vnd Luc. 1. Von welcher herrligkeit auch die orthodoxa an tiquitas (wie kurtz zuuor vernom̃en) redet. Die ander / welche er nach seiner menscheit aus der aufferstehung vberkommen / aus vnd nach welcher der leib Christi an vnd für sich selbst herrliche hohe grosse gaben der herrlich gemachten leiben empfangen / nach welchen gaben der leib Christi aller seligen herrligkeit vnd gaben weit vbertrifft / vnd einen vnseglichen vorzug für denselben hat / welche glorification vnnd herrligkeit des leibes Christi / die Anhaltischen allein treiben (daruon aber zwischen vns vnnd jnen kein streit ist) vnter des aber die angenommene menschliche natur des Sons Gottes eigene ehre oder herrligkeit / zu welcher gemeinschafft sie durch die Persönliche voreinigung erhöhet / berauben.

Von der allwissenheit Christi / deren sie dieses orts abermalsPag. 53. erwenen / ist droben gründlich geantworttet.

Das wir das gleichnis von der Sonnen mit einer trüben wolcken bedeckt / vom stande der nidrigung Christi nachPag. 54. seiner menscheit gebraucht / istnicht simpliciter sed secundum qued geschehẽ / dz ist so fern die menschliche natur Christi jre Matestet zur zeit der erniedrigung verborgen oder heimlich gehaltẽ:

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[0135] so ist sie freylich auch höher im Himel gewest denn kein Engell etc. Derwegen mich der Anhaltischen geschrey nichts anficht / das sie stracks mit blossen beschüldigungen one einigen grund der warheit mich für einen Marcioniten ausruffen / sonderlich weil ich aus Gottes wort weis / das Christus nach seiner menschlichen natur zweierley herrligkeit hat / die eine welche Göttlich / oder des Sons Gottes eigene herrligkeit ist / zu welcher gemeinschafft die menschliche natur Christi als bald durch die Persönliche vereinigung erhaben ist / dauon Joh: 1. vnd Luc. 1. Von welcher herrligkeit auch die orthodoxa an tiquitas (wie kurtz zuuor vernom̃en) redet. Die ander / welche er nach seiner menscheit aus der aufferstehung vberkommen / aus vnd nach welcher der leib Christi an vnd für sich selbst herrliche hohe grosse gaben der herrlich gemachten leiben empfangen / nach welchen gaben der leib Christi aller seligen herrligkeit vnd gaben weit vbertrifft / vnd einen vnseglichen vorzug für denselben hat / welche glorification vnnd herrligkeit des leibes Christi / die Anhaltischen allein treiben (daruon aber zwischen vns vnnd jnen kein streit ist) vnter des aber die angenommene menschliche natur des Sons Gottes eigene ehre oder herrligkeit / zu welcher gemeinschafft sie durch die Persönliche voreinigung erhöhet / berauben. Christus nach seiner menschlichen natur hat zweierley herrlig keit. Von der allwissenheit Christi / deren sie dieses orts abermals erwenen / ist droben gründlich geantworttet. Pag. 53. Das wir das gleichnis von der Sonnen mit einer trüben wolcken bedeckt / vom stande der nidrigung Christi nach seiner menscheit gebraucht / istnicht simpliciter sed secundum qued geschehẽ / dz ist so fern die menschliche natur Christi jre Matestet zur zeit der erniedrigung verborgen oder heimlich gehaltẽ: Pag. 54.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/135>, abgerufen am 13.05.2024.