Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite

ewige wort oder Son Gottes die angenomment menschliche natur durch die Persönliche voreinigung zu seiner selbst eigenen hoheit oder Maiestet erhaben / wie Gregorius Nyssenus redet vnd Basilius psal. 21. Natura assumpta, diuinitati assumenti eam, est vnita eiusdemque gloriae & honoris particeps & consors facta, das ist / die menschliche natur ist mit der Göttlichen Persönlich vereiniget / vnd derselben Göttlichen natur eigener herrligkeit vnd ehre teilhafftig worden. Vnd Cyrillus: Natura nostra a Filio Dei assumpta, mensuram suam excessit, & in conditionemassumentis eam, per gratiam translata est, das ist / die menschliche natur welche der Son Gottes jme Persönlich voreinigt / sey dadurch vber jre mass oder natürliche eigenschafften in den stand vnnd herrligkeit / welche des Sons Gottes eigen ist / aus gnaden erhaben.

Nu vorsehen wir vns das gleichwol die Anhaltischen den Euangelisten vnd Apostel Johannem Gregorium Nyssenum / Basilium, Cyrillum vnnd andre Patres mehr / welche solches gehalten vnnd gelehrt / noch so bald zu keinen Marcioniten machen werden / welche die menschliche Natur Christi verleugnet / vnd derwegen vns auch vngeketzert lassen.

So schreibt auch D. Lutherus in seiner grossen bekentnis Tom. 3. Jenens. Pag. 463. Fac. 2. (welchen sie auch noch wol ein weile vngeketzert werden müssen bleiben lassen / wie gerne sie jhn auch zum ketzer disfals machen wolten) Ein from Christ sage mir / obs nicht höher vnd grösser ist / das die menscheit in Gott / ja mit Gott eine Person ist / denn das sie im Himel ist? Ist Gott nicht höher vnd herrlicher denn der Himel? Nu ist ja Christus menscheit von mutterleib an höher vnd tieffer in Gott vnd für Gott gewest / denn kein Engel /

ewige wort oder Son Gottes die angenomment menschliche natur durch die Persönliche voreinigung zu seiner selbst eigenen hoheit oder Maiestet erhaben / wie Gregorius Nyssenus redet vnd Basilius psal. 21. Natura assumpta, diuinitati assumenti eam, est vnita eiusdemque gloriae & honoris particeps & consors facta, das ist / die menschliche natur ist mit der Göttlichen Persönlich vereiniget / vnd derselben Göttlichen natur eigener herrligkeit vnd ehre teilhafftig worden. Vnd Cyrillus: Natura nostra à Filio Dei assumpta, mensuram suam excessit, & in conditionemassumentis eam, per gratiam translata est, das ist / die menschliche natur welche der Son Gottes jme Persönlich voreinigt / sey dadurch vber jre mass oder natürliche eigenschafften in den stand vnnd herrligkeit / welche des Sons Gottes eigen ist / aus gnaden erhaben.

Nu vorsehen wir vns das gleichwol die Anhaltischen den Euangelisten vnd Apostel Johannem Gregorium Nyssenum / Basilium, Cyrillum vnnd andre Patres mehr / welche solches gehalten vnnd gelehrt / noch so bald zu keinen Marcioniten machen werden / welche die menschliche Natur Christi verleugnet / vnd derwegen vns auch vngeketzert lassen.

So schreibt auch D. Lutherus in seiner grossen bekentnis Tom. 3. Jenens. Pag. 463. Fac. 2. (welchen sie auch noch wol ein weile vngeketzert werden müssen bleiben lassen / wie gerne sie jhn auch zum ketzer disfals machen wolten) Ein from Christ sage mir / obs nicht höher vnd grösser ist / das die menscheit in Gott / ja mit Gott eine Person ist / denn das sie im Himel ist? Ist Gott nicht höher vnd herrlicher denn der Himel? Nu ist ja Christus menscheit von mutterleib an höher vnd tieffer in Gott vnd für Gott gewest / denn kein Engel /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0134"/>
ewige wort oder Son Gottes die angenomment menschliche natur durch die Persönliche            voreinigung zu seiner selbst eigenen hoheit oder Maiestet erhaben / wie Gregorius Nyssenus            redet vnd Basilius psal. 21. Natura assumpta, diuinitati assumenti eam, est vnita            eiusdemque gloriae &amp; honoris particeps &amp; consors facta, das ist / die menschliche            natur ist mit der Göttlichen Persönlich vereiniget / vnd derselben Göttlichen natur            eigener herrligkeit vnd ehre teilhafftig worden. Vnd Cyrillus: Natura nostra à Filio Dei            assumpta, mensuram suam excessit, &amp; in conditionemassumentis eam, per gratiam            translata est, das ist / die menschliche natur welche der Son Gottes jme Persönlich            voreinigt / sey dadurch vber jre mass oder natürliche eigenschafften in den stand vnnd            herrligkeit / welche des Sons Gottes eigen ist / aus gnaden erhaben.</p>
        <p>Nu vorsehen wir vns das gleichwol die Anhaltischen den Euangelisten vnd Apostel Johannem            Gregorium Nyssenum / Basilium, Cyrillum vnnd andre Patres mehr / welche solches gehalten            vnnd gelehrt / noch so bald zu keinen Marcioniten machen werden / welche die menschliche            Natur Christi verleugnet / vnd derwegen vns auch vngeketzert lassen.</p>
        <p>So schreibt auch D. Lutherus in seiner grossen bekentnis Tom. 3. Jenens. Pag. 463. Fac.            2. (welchen sie auch noch wol ein weile vngeketzert werden müssen bleiben lassen / wie            gerne sie jhn auch zum ketzer disfals machen wolten) Ein from Christ sage mir / obs nicht            höher vnd grösser ist / das die menscheit in Gott / ja mit Gott eine Person ist / denn das            sie im Himel ist? Ist Gott nicht höher vnd herrlicher denn der Himel? Nu ist ja Christus            menscheit von mutterleib an höher vnd tieffer in Gott vnd für Gott gewest / denn kein            Engel /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0134] ewige wort oder Son Gottes die angenomment menschliche natur durch die Persönliche voreinigung zu seiner selbst eigenen hoheit oder Maiestet erhaben / wie Gregorius Nyssenus redet vnd Basilius psal. 21. Natura assumpta, diuinitati assumenti eam, est vnita eiusdemque gloriae & honoris particeps & consors facta, das ist / die menschliche natur ist mit der Göttlichen Persönlich vereiniget / vnd derselben Göttlichen natur eigener herrligkeit vnd ehre teilhafftig worden. Vnd Cyrillus: Natura nostra à Filio Dei assumpta, mensuram suam excessit, & in conditionemassumentis eam, per gratiam translata est, das ist / die menschliche natur welche der Son Gottes jme Persönlich voreinigt / sey dadurch vber jre mass oder natürliche eigenschafften in den stand vnnd herrligkeit / welche des Sons Gottes eigen ist / aus gnaden erhaben. Nu vorsehen wir vns das gleichwol die Anhaltischen den Euangelisten vnd Apostel Johannem Gregorium Nyssenum / Basilium, Cyrillum vnnd andre Patres mehr / welche solches gehalten vnnd gelehrt / noch so bald zu keinen Marcioniten machen werden / welche die menschliche Natur Christi verleugnet / vnd derwegen vns auch vngeketzert lassen. So schreibt auch D. Lutherus in seiner grossen bekentnis Tom. 3. Jenens. Pag. 463. Fac. 2. (welchen sie auch noch wol ein weile vngeketzert werden müssen bleiben lassen / wie gerne sie jhn auch zum ketzer disfals machen wolten) Ein from Christ sage mir / obs nicht höher vnd grösser ist / das die menscheit in Gott / ja mit Gott eine Person ist / denn das sie im Himel ist? Ist Gott nicht höher vnd herrlicher denn der Himel? Nu ist ja Christus menscheit von mutterleib an höher vnd tieffer in Gott vnd für Gott gewest / denn kein Engel /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/134
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/134>, abgerufen am 13.05.2024.