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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710.

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Vermischte Gedichte.
Sie folgen rühmlich nach: So liebt der himmel dich:
So mehrt durch seine gunst dein ruhm und segen sich.
Doch weil vier söhne ja noch mehr, als drey, vergnügen,
So muß der viert' itzund in deinen armen liegen.
Wie soll die freude nun nicht unvergleichlich seyn?
Wie soll sich unsre pflicht nicht neben dir erfreun?
Jndessen sehen wir dich doch noch höher steigen,
Wenn auch der jüngste sohn wird seine tugend zeigen.
Nun wissen wir zwar nicht, ob du die freud' erlebst;
Doch wie du nach dem wohl des krancken nächsten strebst,
Und viele, die sonst längst im grabe liegen müssen,
Durch deinen witz und fleiß dem nahen tod entrissen.
So wünschen nicht nur wir, es wünscht die gantze stadt,
Und die gelehrte welt, so dich zum Pharus hat,
Wenn sie Morbonens klipp' und strudel lehrt vermeiden:
Es möge Wedels geist nicht eh' von hinnen scheiden,
Bis er den glückes-punct, den ihm die hoffnung zeigt,
Frisch und gesund erlangt. Der himmel ist geneigt.
Der dir so viel gelück und jahr' und ruhm gegeben,
Läst dich auch unsern wunsch, wie diesen tag, erleben.


Als Herr G. S. Hamm
Anno 1708 im Octobr.
de Atheo e structura toun egkephalou convin-
cendo disputi
rte,
Jm namen etl. seiner Landes-leute.
G. S.
DU steigst, Gelehrter Freund! auf die catheder hin,
Und weisest, daß dein geist, dein aufgeweckter sinn,
Nicht an der erde klebt, noch wie die blöden schnecken
Das gantze leben durch sich in sich selbst verstecken,
Und niemals zeigen will; Du bist gantz andrer art.
Jndessen hat dein fleiß doch keine zeit gespart,
Zu
Vermiſchte Gedichte.
Sie folgen ruͤhmlich nach: So liebt der himmel dich:
So mehrt durch ſeine gunſt dein ruhm und ſegen ſich.
Doch weil vier ſoͤhne ja noch mehr, als drey, vergnuͤgen,
So muß der viert’ itzund in deinen armen liegen.
Wie ſoll die freude nun nicht unvergleichlich ſeyn?
Wie ſoll ſich unſre pflicht nicht neben dir erfreun?
Jndeſſen ſehen wir dich doch noch hoͤher ſteigen,
Wenn auch der juͤngſte ſohn wird ſeine tugend zeigen.
Nun wiſſen wir zwar nicht, ob du die freud’ erlebſt;
Doch wie du nach dem wohl des krancken naͤchſten ſtrebſt,
Und viele, die ſonſt laͤngſt im grabe liegen muͤſſen,
Durch deinen witz und fleiß dem nahen tod entriſſen.
So wuͤnſchen nicht nur wir, es wuͤnſcht die gantze ſtadt,
Und die gelehrte welt, ſo dich zum Pharus hat,
Wenn ſie Morbonens klipp’ und ſtrudel lehrt vermeiden:
Es moͤge Wedels geiſt nicht eh’ von hinnen ſcheiden,
Bis er den gluͤckes-punct, den ihm die hoffnung zeigt,
Friſch und geſund erlangt. Der himmel iſt geneigt.
Der dir ſo viel geluͤck und jahr’ und ruhm gegeben,
Laͤſt dich auch unſern wunſch, wie dieſen tag, erleben.


Als Herr G. S. Hamm
Anno 1708 im Octobr.
de Atheo è ſtructura τȣ̃ ἐγϰεφάλȣ convin-
cendo diſputi
rte,
Jm namen etl. ſeiner Landes-leute.
G. S.
DU ſteigſt, Gelehrter Freund! auf die catheder hin,
Und weiſeſt, daß dein geiſt, dein aufgeweckter ſinn,
Nicht an der erde klebt, noch wie die bloͤden ſchnecken
Das gantze leben durch ſich in ſich ſelbſt verſtecken,
Und niemals zeigen will; Du biſt gantz andrer art.
Jndeſſen hat dein fleiß doch keine zeit geſpart,
Zu
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[194/0196] Vermiſchte Gedichte. Sie folgen ruͤhmlich nach: So liebt der himmel dich: So mehrt durch ſeine gunſt dein ruhm und ſegen ſich. Doch weil vier ſoͤhne ja noch mehr, als drey, vergnuͤgen, So muß der viert’ itzund in deinen armen liegen. Wie ſoll die freude nun nicht unvergleichlich ſeyn? Wie ſoll ſich unſre pflicht nicht neben dir erfreun? Jndeſſen ſehen wir dich doch noch hoͤher ſteigen, Wenn auch der juͤngſte ſohn wird ſeine tugend zeigen. Nun wiſſen wir zwar nicht, ob du die freud’ erlebſt; Doch wie du nach dem wohl des krancken naͤchſten ſtrebſt, Und viele, die ſonſt laͤngſt im grabe liegen muͤſſen, Durch deinen witz und fleiß dem nahen tod entriſſen. So wuͤnſchen nicht nur wir, es wuͤnſcht die gantze ſtadt, Und die gelehrte welt, ſo dich zum Pharus hat, Wenn ſie Morbonens klipp’ und ſtrudel lehrt vermeiden: Es moͤge Wedels geiſt nicht eh’ von hinnen ſcheiden, Bis er den gluͤckes-punct, den ihm die hoffnung zeigt, Friſch und geſund erlangt. Der himmel iſt geneigt. Der dir ſo viel geluͤck und jahr’ und ruhm gegeben, Laͤſt dich auch unſern wunſch, wie dieſen tag, erleben. Als Herr G. S. Hamm Anno 1708 im Octobr. de Atheo è ſtructura τȣ̃ ἐγϰεφάλȣ convin- cendo diſputirte, Jm namen etl. ſeiner Landes-leute. G. S. DU ſteigſt, Gelehrter Freund! auf die catheder hin, Und weiſeſt, daß dein geiſt, dein aufgeweckter ſinn, Nicht an der erde klebt, noch wie die bloͤden ſchnecken Das gantze leben durch ſich in ſich ſelbſt verſtecken, Und niemals zeigen will; Du biſt gantz andrer art. Jndeſſen hat dein fleiß doch keine zeit geſpart, Zu

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte05_1710/196>, abgerufen am 23.11.2024.